KI-Überwachung führt zu fast 300 Festnahmen in Thailand
Bangkok – Die thailändische Touristenpolizei hat im vergangenen Jahr fast 300 Personen mit bestehenden Haftbefehlen gefasst – dank eines innovativen Überwachungssystems mit künstlicher Intelligenz.
Wie Polizeileutnant General Saksira Phuekaam, Kommandeur der Touristenpolizei, mitteilte, wurde das System im Juli 2024 in Zusammenarbeit mit dem Zentralen Untersuchungsbüro eingeführt. Die hochmodernen Kameras gleichen Live-Bilder in Echtzeit mit einer zentralen Kriminaldatenbank ab und schlagen Alarm, wenn gesuchte Personen oder potenzielle Straftäter in überwachte Bereiche gelangen.
Erfolgreiche Fahndung in Nong Khai
Ein besonders spektakulärer Fall ereignete sich am 26. Juli gegen 10:00 Uhr in der Provinz Nong Khai. Das KI-System identifizierte einen 32-jährigen Mann namens Chanachai, der mit einem Haftbefehl des Provinzgerichts Nakhon Sawan (Nr. 102/2567 vom 8. März 2024) gesucht wurde. Ihm wurde gemeinschaftlicher Diebstahl unter Nutzung eines Fahrzeugs zur Flucht vorgeworfen.
Als Polizeibeamte der Touristenpolizei-Division 5 den Mann stellen wollten, versuchte er zu fliehen. Bei einem verzweifelten Sprung über einen Stacheldrahtzaun verletzte er sich am Kopf, bevor er schließlich überwältigt werden konnte. Nach einer medizinischen Behandlung im Nong Khai Provincial Hospital wurde er an die Polizeistation Mae Wong in Nakhon Sawan überstellt.
Bilanz: 291 Festnahmen in einem Jahr
Seit der Einführung des Systems konnten landesweit 291 Verdächtige festgenommen werden. Die meisten Festnahmen erfolgten in beliebten Touristengebieten:
In Pattaya, Chonburi, wurden 110 Personen gefasst, gefolgt von Nakhon Ratchasima mit 89 und Chiang Mai mit 71 Festnahmen. Selbst am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Samut Prakan gelangen vier Festnahmen. Weitere Erfolge verzeichnete die Polizei in Khon Kaen (9), Udon Thani (3), Nong Khai (2), Tak (2) und Nakhon Phanom (1).
Mehr Sicherheit für Touristen und Einheimische
Die Touristenpolizei betont, dass die neue Technologie die Sicherheit in beliebten Reisezielen deutlich verbessert habe.
„Das System gibt sowohl internationalen Besuchern als auch einheimischen Touristen ein sicheres Gefühl“, so ein Sprecher der Behörde.
Aufgrund der positiven Erfahrungen erwägt die Polizei nun, das KI-gestützte Kamerasystem auf weitere Standorte auszuweiten. Die genauen Pläne sollen in den kommenden Monaten vorgestellt werden.
Ausblick: KI wird zunehmend wichtiger für Polizeiarbeit
Die erfolgreiche Implementierung des Systems zeigt, wie moderne Technologie die Arbeit der Sicherheitskräfte revolutionieren kann. Experten gehen davon aus, dass künstliche Intelligenz in Zukunft eine noch größere Rolle bei der Verbrechensbekämpfung spielen wird. Gleichzeitig betont die Touristenpolizei, dass die Technologie stets im Einklang mit geltendem Recht und unter Wahrung der Privatsphäre eingesetzt werde. Für Touristen bedeutet die Entwicklung mehr Sicherheit – für Kriminelle ein immer dichteres Überwachungsnetz.



