Anutin stoppt Grenz-Öffnung:
Keine Einigung mit Kambodscha in Sicht
Thailands designierter Premierminister Anutin Charnvirakul hat klargestellt: Eine baldige Öffnung der Grenze zu Kambodscha steht nicht auf der Tagesordnung. Entgegen earlierer Meldungen gebe es noch keine endgültige Entscheidung – und ohne weitere Verhandlungen werde nichts passieren.
Anutin wehrt sich gegen falsche Meldungen
Am Freitag ging der künftige Regierungschef hart mit Medien ins Gericht, die eine baldige Grenzöffnung angekündigt hatten. „Das Verteidigungsministerium hat keine definitive Erklärung dazu abgegeben“, stellte Anutin klar. Ihm liege vor allem das Wohl der thailändischen Bürger am Herzen, und dafür seien noch viele Gespräche nötig.
Die wachsende Opposition gegen die Grenzöffnung – insbesondere von Lt Gen Boonsin Padklang (Chef der 2. Armee) und Maj Gen Winthai Suvaree (Sprecher der Königlich Thailändischen Armee) – wertete er als berechtigt. Beide Militärs hatten sich bereits gegen eine Öffnung ausgesprochen.
„Erst muss ich offiziell im Amt sein“
Anutin betonte, dass momentan noch keine offiziellen Richtlinien erlassen werden könnten. Alles handle noch unter der aktuellen Übergangsregierung. „Bitte lassen Sie mich erst einmal offiziell mein Amt antreten“, so der künftige Premier. Erst dann könne seine Regierung das Thema angehen.
Ganz offensichtlich ist das Grenz-Thema ein politischer Minenfeld. Ohne klare Absprachen mit Kambodscha und ohne Unterstützung des Militärs wäre eine Öffnung kaum durchsetzbar. Anutin signalisierte, dass er keine überstürzten Entscheidungen treffen werde.
Anutin kündigte an, das Thema zu gegebener Zeit aufzugreifen. „Die Öffentlichkeit versteht bereits die Situation“, zeigte er sich zuversichtlich. Sobald seine Regierung im Amt sei, werde man die Verhandlungen mit Kambodscha aufnehmen. Bis dahin gilt: Alles bleibt wie es ist. Die Grenzübergänge bleiben geschlossen, bis beide Seiten eine für beide Seiten tragbare Lösung gefunden haben.



