Niederländisches Paar überlebt Grenzbeschuss
Sucht Gerechtigkeit bei Botschafter
Si Sa Ket – Ein niederländischer Staatsbürger und seine thailändische Lebenspartnerin haben dem niederländischen Botschafter in Thailand von ihrer dramatischen Flucht vor Artilleriebeschuss an der thailändisch-kambodschanischen Grenze berichtet. Das Paar gehörte zu einer Gruppe von Diplomaten und Journalisten, die sich in der Provinz Si Sa Ket über die Auswirkungen der jüngsten Kampfhandlungen informierten.
Diplomatische Delegation besucht Minenverseuchte Gebiete
Unter der Leitung von Außenminister Maris Sangiampongsa und Armeesprecher Major General Winthai Suvaree besuchten Vertreter aus 33 Ländern, zwei internationale Organisationen sowie Minenräumteams die umkämpften Grenzregionen. Ziel der Reise war es, Beweise für neu verlegte kambodschanische Anti-Personen-Minen zu dokumentieren – ein Verstoß gegen das Ottawa-Abkommen, das den Einsatz solcher Waffen verbietet.
Unter den Zivilisten, die mit den Diplomaten sprechen wollten, waren auch Mrs. Phitsamai und ihr niederländischer Partner Mr. Roeg, der seit über zwei Jahren in Thailand lebt. Das Paar schilderte, wie es am 24. Juli nur knapp einem Artillerieangriff entkommen sei, als kambodschanische Truppen schwere Geschosse auf den Distrikt Kantharalak in Si Sa Ket abfeuerten.

„Wir mussten vor explodierenden Granaten fliehen“
„Wir rannten um unser Leben und versteckten uns, wo wir nur konnten“, berichtete Mrs. Phitsamai den Medien. „Ich wollte, dass der Botschafter hört, was wir durchgemacht haben. Auch niederländische Bürger sind von Kambodschas Aktionen betroffen.“
Nach der Inspektion der Minenfelder kam es zu einem kurzen Gespräch zwischen dem Paar und dem niederländischen Botschafter. Obwohl der Austausch nur wenige Minuten dauerte, zeigte sich Mrs. Phitsamai erleichtert, dass ihre Geschichte Gehör fand.
Thailand wirft Kambodscha Verstoß gegen Minenverbot vor
Der Besuch der internationalen Delegation ist Teil einer diplomatischen Offensive Thailands, um auf mutmaßliche Kriegsverstöße Kambodschas aufmerksam zu machen. Das Ottawa-Abkommen von 1997 verbietet den Einsatz, die Lagerung und die Produktion von Anti-Personen-Minen – eine Regelung, der 167 Staaten, darunter Thailand, beigetreten sind. Kambodscha hat den Vertrag ebenfalls unterzeichnet, doch thailändische Militärquellen behaupten, dass in den letzten Wochen neu verlegte Minen mehrere thailändische Soldaten verstümmelt hätten.
Während die diplomatischen Bemühungen weitergehen, bleibt die Lage an der Grenze angespannt. Für Zivilisten wie Phitsamai und Roeg ist die Angst vor weiteren Angriffen allgegenwärtig. „Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft Druck auf Kambodscha ausübt“, sagte Roeg. „Kein Mensch sollte durch Minen oder wahllosen Beschuss sterben müssen.“



