Seltenes Wetterphänomen hinterlässt Spur der Zerstörung in Nordthailand
Am Abend des 24. Juli erschütterte ein ungewöhnlich starker Tornado die Provinz Phitsanulok und hinterließ massive Schäden. Der Wirbelsturm, in Thailand als „พายุงวงช้าง“ (wörtlich „Elefantenrüssel-Wind“) bekannt, traf mit voller Wucht das Dorf Ban Tan Suwan im Bezirk Mueang und verwandelte innerhalb weniger Minuten eine friedliche Abendstimmung in ein Bild der Verwüstung.
Dramatische Szenen während des Tornados
Augenzeugen berichten von apokalyptischen Szenen, als sich der Tornado über den Reisfeldern formierte und dann direkt auf die Wohnsiedlung zuraste.
„Plötzlich wurde es dunkel, und dann hörten wir dieses furchterregende Heulen“, beschreibt eine Dorfbewohnerin die entscheidenden Momente.
Der Sturm entwurzelte dutzende Bäume, riss Strommasten wie Streichhölzer um und schleuderte Dachteile durch die Luft. Besonders betroffen war der historische Wat Tad Suwan Tempel, wo mehrere Mönchsunterkünfte unter umstürzenden Bäumen begraben wurden.
Humanitäre Krise im betroffenen Gebiet
Die unmittelbaren Folgen des Tornados stellen die Gemeinde vor enorme Herausforderungen. Mindestens 20 Familien haben ihr komplettes Hab und Gut verloren und mussten in provisorischen Unterkünften untergebracht werden. Der 70-jährige Jamlong Boonkong erlitt schwere Schnittverletzungen durch fliegende Glassplitter und befindet sich in stationärer Behandlung. Die örtliche Schule, die normalerweise als Zufluchtsort bei Naturkatastrophen dient, wurde selbst so schwer beschädigt, dass sie diese Funktion nicht erfüllen kann.
Großangelegte Rettungs- und Aufbaumaßnahmen
Die thailändische Katastrophenschutzbehörde DDPM hat umgehend ein Krisenteam entsandt, das gemeinsam mit lokalen Freiwilligen und buddhistischen Mönchen die Aufräumarbeiten koordiniert.
„Unser erstes Ziel ist die Sicherstellung der Grundversorgung für die Betroffenen“, erklärt ein Einsatzleiter vor Ort. Gleichzeitig arbeiten Techniker der Provincial Electricity Authority rund um die Uhr daran, die zerstörte Strominfrastruktur wiederherzustellen.
Klimaexperten warnen vor zunehmenden Extremwetterereignissen
Meteorologen weisen darauf hin, dass solche Tornados in Thailand zwar selten, aber nicht unbekannt sind.
„Durch den Klimawandel erwarten wir eine Zunahme solcher Extremwetterphänomene“, warnt ein Wissenschaftler der thailändischen Wetterbehörde.
Die Provinzverwaltung hat inzwischen eine Taskforce eingerichtet, die Notfallpläne für künftige ähnliche Ereignisse entwickeln soll.



