Visabeastimmungen: Ein fataler Fehler

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Liebe Leserinnen und Leser,

mir ist letzte Woche etwas passiert, worüber ich unbedingt schreiben muss. Ich war in einem Café in Phuket und kam mit einem deutschen Touristen ins Gespräch. Der Mann war total aufgeregt, weil er gerade eine Eigentumswohnung für 5 Millionen Baht kaufen wollte. „Endlich kann ich hier dauerhaft leben!“, meinte er strahlend. „Mein Makler hat mir gesagt, dass ich mit dem Kauf kein Visum mehr brauche.“

Ich musste schlucken. Als jemand, der seit sieben Jahren hier lebt, wusste ich sofort: Das stimmt so nicht. Aber wie sagt man das jemandem, der gerade so glücklich ist?

Ich habe dann vorsichtig nachgefragt und ihm erklärt, was wirklich Sache ist. In Thailand dürfen wir Ausländer zwar Eigentumswohnungen kaufen – solange nicht mehr als 49% der Einheiten in ausländischer Hand sind. Das ist korrekt. Aber ein Visum bekommt man dadurch definitiv nicht! Egal ob 5 Millionen Baht oder 50 Millionen – die Immobilie hat mit dem Aufenthaltsstatus rein gar nichts zu tun.

Wer länger als die üblichen 30-60 Tage (je nach Pass) bleiben will, braucht ein richtiges Visum. Non-Immigrant-Visa, Elite Visa, neuerdings auch die LTR-Visa – aber die haben alle ihre eigenen Voraussetzungen. Beim LTR für „reiche Ausländer“ muss man zum Beispiel mindestens eine Million Dollar Vermögen nachweisen, 80.000 Dollar Jahreseinkommen und noch mal 500.000 Dollar in thailändische Staatsanleihen oder genehmigte Investments stecken. Da reicht eine Wohnung für umgerechnet 130.000 Euro bei weitem nicht.

Vielleicht hat der Mann Thailand mit den Philippinen verwechselt? Dort gibt’s tatsächlich Programme, wo Immobilienkäufe beim Aufenthaltsstatus helfen können.

Ich hab ihm geraten, nochmal mit seinem Makler zu sprechen und sich bei der Einwanderungsbehörde oder dem Board of Investment zu informieren. Hoffentlich macht er das auch – sonst kann’s richtig teuer werden.

Was mich ärgert: Wie können Makler so etwas behaupten? Die müssten es doch besser wissen! Ich verstehe ja, dass sie verkaufen wollen, aber falsche Versprechen helfen niemandem.

Falls hier jemand ähnliche Geschichten gehört hat oder selbst betroffen ist – lasst euch nicht über den Tisch ziehen. Fragt lieber einmal zu viel bei offiziellen Stellen nach, als später böse Überraschungen zu erleben.

Beste Grüße aus Phuket, Koni H.

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