Vom Paradies zur Falle? Thailand im Negativ-Ranking!

Vom Paradies zur Falle? Thailand im Negativ-Ranking!
AseanNow

Die gefährlichsten Reiseziele für Taschendiebe und Betrüger weltweit

Eine aktuelle Studie enthüllt, wo Touristen am meisten auf der Hut sein müssen – und gibt wertvolle Tipps für sicheres Reisen

Millionen Menschen brechen jährlich zu ihren Traumzielen auf, um fremde Kulturen zu erleben, beeindruckende Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Doch die schönsten Urlaubsorte haben auch eine Schattenseite: Dort, wo sich Touristenströme durch enge Gassen und über belebte Plätze bewegen, lauern oft auch Taschendiebe und Betrüger auf unachtsame Besucher.

Eine umfassende Untersuchung des australischen Versicherungsvergleichsportals Compare the Market hat nun ermittelt, welche Städte und Sehenswürdigkeiten weltweit die größten Risiken für Reisende bergen. Die Analyse basiert auf Tausenden von Reisebewertungen und Erfahrungsberichten, die konkrete Hinweise auf Diebstähle und Betrugsversuche enthalten.

Bangkok führt die unrühmliche Rangliste an

Die thailändische Hauptstadt Bangkok belegt mit deutlichem Abstand den ersten Platz der gefährlichsten Reiseziele – eine Position, die wohl kein Tourismusbüro gerne innehat. Mit einem Gesamtscore von 83,45 von möglichen 100 Punkten liegt Bangkok weit vor allen anderen untersuchten Städten.

Besonders alarmierend: Gleich fünf der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Bangkoks wurden als Hotspots für Taschendiebstähle und Betrügereien identifiziert – mehr als in jeder anderen Stadt der Studie. Pro 1.000 Besucherbewertungen werden in Bangkok 2,84 Taschendiebstähle erwähnt, bei Betrugsversuchen liegt die Rate sogar bei 6,99 Nennungen – der absolute Spitzenwert unter allen untersuchten Destinationen.

Interessanterweise scheinen viele Touristen die Gefahr zu unterschätzen: Die Sorge vor Überfällen und Diebstählen liegt bei Bangkok-Besuchern mit nur 35,16 Punkten überraschend niedrig. Experten vermuten, dass diese Sorglosigkeit genau das ist, was örtliche Kriminelle ausnutzen. Möglicherweise konzentrieren sich die Täter in Bangkok auch stärker auf ausgeklügelte Betrugsmaschen als auf einfache Taschendiebstähle.

Paris: Die Stadt der Liebe mit dunkler Seite

Auf dem zweiten Platz landet mit Paris eine der meistbesuchten Metropolen Europas. Mit 68,81 Punkten und kombinierten 6,81 Erwähnungen von Diebstählen und Betrug pro 1.000 Bewertungen zeigt die französische Hauptstadt, dass auch europäische Traumziele nicht ohne Risiko sind.

Anders als in Bangkok haben es Kriminelle in Paris offenbar besonders auf Taschendiebstähle abgesehen: 4,54 entsprechende Vorfälle pro 1.000 Reviews stehen nur 2,27 Betrugsversuchen gegenüber. Hinzu kommt eine deutlich höhere Sensibilität der Touristen: Mit einem Sorgenwert von 60,64 Punkten sind sich Paris-Besucher der Gefahren wesentlich bewusster als ihre Kollegen in Bangkok.

Prag, Shanghai und Agra komplettieren die Top 5

Den dritten Platz sichert sich Prag mit 52,16 Punkten. Die tschechische Hauptstadt führt die Liste bei Taschendiebstählen mit 6,01 Erwähnungen pro 1.000 Bewertungen an – ein klarer Hinweis darauf, dass Besucher ihre Wertsachen hier besonders gut im Auge behalten sollten. Bemerkenswert: Trotz dieser hohen Rate scheinen Prag-Touristen relativ unbesorgt zu sein, die Sorgenskala liegt bei nur 17,95 Punkten.

Shanghai belegt mit 51,83 Punkten den vierten Rang. In der chinesischen Metropole dominieren Betrugsmaschen das Bild: 6,28 entsprechende Vorfälle wurden registriert – der zweithöchste Wert nach Bangkok. Ähnlich wie in der thailändischen Hauptstadt zeigen sich auch Shanghai-Besucher mit einem Sorgenwert von nur 22,39 Punkten erstaunlich gelassen.

Den fünften Platz nimmt Agra ein, die indische Stadt des weltberühmten Taj Mahal. Mit 47,48 Punkten und einer kombinierten Vorfallsrate von 4,77 liegt Agra zwar unter den Werten der Top 4, doch angesichts der Tatsache, dass Millionen Touristen jährlich das Weltwunder besuchen, bleibt auch hier Vorsicht geboten.

Die gefährlichsten Sehenswürdigkeiten der Welt

Wenig überraschend führt auch bei den einzelnen Attraktionen eine Bangkok-Sehenswürdigkeit die Liste an: Der Große Palast verzeichnet mit 26,16 Erwähnungen von Diebstählen und Betrug pro 1.000 Bewertungen den traurigen Spitzenwert. Die prachtvolle Anlage, die jahrhundertelang königliche Residenz war, zieht täglich Tausende Besucher an – und damit auch zahlreiche Kriminelle.

Auf Platz zwei folgt die Basilika Sacré-Cœur in Paris mit 24,39 Erwähnungen. Die auf dem Montmartre-Hügel thronende Kirche bietet zwar einen atemberaubenden Blick über Paris, doch Besucher sollten weniger die Aussicht als vielmehr ihre Taschen im Blick behalten.

Die Nanjing Road in Shanghai, eine der geschäftigsten Einkaufsstraßen der Welt, landet mit 24,17 Nennungen auf dem dritten Platz. Hier drängen sich täglich unzählige Menschen, was ideale Bedingungen für Taschendiebe schafft.

Interessanterweise finden sich auch Sehenswürdigkeiten in den Top 50, die aus Städten stammen, die in der Gesamtwertung nicht besonders schlecht abschnitten. So erscheint etwa der Frankfurter Hauptbahnhof in der Liste – ein deutlicher Hinweis darauf, dass Taschendiebstähle ein globales Phänomen sind, das selbst Städte betrifft, die nicht primär vom Tourismus geprägt sind.

Europa und Asien als Schwerpunkte

Die regionale Auswertung der Studie offenbart ein klares Muster: Europa und Asien stechen als besondere Brennpunkte hervor. Von über 65 untersuchten Städten liegen 24 in Asien und 27 in Europa – zusammen also deutlich mehr als die Hälfte aller analysierten Destinationen.

Im Kontrast dazu schafften es nur sechs US-amerikanische Städte in die Rangliste. Aus Australien waren lediglich Sydney und Melbourne vertreten, wobei keine ihrer Sehenswürdigkeiten als besondere Hotspots für touristische Kriminalität eingestuft wurde.

Praktische Tipps für sicheres Reisen

So ernüchternd diese Erkenntnisse auch sein mögen – sie sollen Reiselustige keinesfalls abschrecken, sondern vielmehr sensibilisieren und vorbereiten. Mit den richtigen Vorkehrungen lassen sich die meisten Risiken deutlich minimieren. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:

Bleiben Sie in Kontakt: Informieren Sie stets jemanden über Ihre Pläne – sei es Familie zu Hause, lokale Bekannte oder das Personal Ihrer Unterkunft. So weiß im Notfall jemand Bescheid, wenn etwas nicht stimmt.

Investieren Sie in sichere Unterkünfte: Die billigste Option ist nicht immer die beste. Hostels oder Hotels ohne abschließbare Schließfächer oder sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten können am Ende teurer werden, wenn Wertsachen gestohlen werden. Ein paar Euro mehr für eine sichere Unterkunft sind gut investiert.

Bleiben Sie aufmerksam: So verlockend es auch ist, ständig auf das Smartphone zu schauen – in unbekannten Städten macht Sie das zu einem leichten Ziel. Halten Sie den Kopf oben, nehmen Sie Ihre Umgebung wahr und genießen Sie die Sehenswürdigkeiten mit eigenen Augen statt nur durch die Kamera.

Zeigen Sie keine Wertsachen: Teure Uhren, auffälliger Schmuck oder dicke Geldbündel signalisieren Dieben, dass Sie ein lohnendes Ziel sind. Kleiden Sie sich unauffällig, tragen Sie nur moderate Bargeldmengen bei sich und lassen Sie alles Entbehrliche sicher in der Unterkunft zurück.

Vermeiden Sie unnötige Risiken: Wenn sich eine Situation komisch anfühlt oder jemand trotz Ablehnung weiter versucht, Sie anzusprechen, verlassen Sie den Ort und begeben Sie sich an einen sicheren, belebten Platz. Meiden Sie einsame Gegenden, besonders nachts, und nutzen Sie im Zweifel lieber ein Taxi.

Die Bedeutung der Reiseversicherung

Ein Aspekt, der oft vernachlässigt wird, aber entscheidend sein kann, ist eine gute Reiseversicherung. Adrian Taylor, Executive General Manager bei Compare the Market, betont: „Eine Reiseversicherung abzuschließen, bevor man sich auf den Weg macht, ist absolut unverzichtbar. Man kann nicht vorhersagen, was im Urlaub passieren wird, und wenn etwas Ernstes geschieht, wird man froh sein, diesen Schutz zu haben.“

Eine umfassende Reiseversicherung deckt typischerweise Diebstahl und Verlust von Gepäck, Dokumenten und Bargeld ab. Wichtig ist, vor Abschluss genau die Versicherungsbedingungen zu prüfen, um zu verstehen, welche Ereignisse versichert sind und welche Deckungsgrenzen gelten.

Methodische Grundlagen der Studie

Die Untersuchung basiert auf einer Analyse von über 75 Städten weltweit und verwendete zwei zentrale Faktoren: Zum einen die aktuelle Besorgnis von Einwohnern und Besuchern bezüglich Straßenkriminalität und Diebstahl (erfasst über die Plattform Numbeo), zum anderen die Häufigkeit, mit der in TripAdvisor-Bewertungen Begriffe wie „Taschendieb“, „gestohlen“, „beraubt“ oder „Diebstahl“ erwähnt werden.

Für jede Stadt wurden die zehn beliebtesten Sehenswürdigkeiten analysiert und die Erwähnungsrate auf 1.000 Bewertungen standardisiert, um eine Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich frequentierten Zielen zu gewährleisten. Die Besorgniswerte flossen mit 25 Prozent, die Bewertungsanalyse mit 75 Prozent in die Gesamtwertung ein.

Wochenblitz Fazit: Vorsicht ja, Panik nein

Die Ergebnisse dieser Studie sollten Reisende nicht davon abhalten, die Welt zu erkunden und die aufgeführten Städte zu besuchen. Bangkok, Paris, Prag und all die anderen genannten Destinationen haben unendlich viel zu bieten und bereichern jährlich Millionen von Menschen mit unvergesslichen Erlebnissen.

Wichtig ist vielmehr, mit einem gesunden Maß an Vorsicht und Aufmerksamkeit zu reisen. Wer die genannten Sicherheitstipps beherzigt, sich der lokalen Risiken bewusst ist und angemessene Vorkehrungen trifft, kann auch in den vermeintlich gefährlichsten Städten der Welt wunderbare und sichere Reiseerlebnisse genießen.

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Denn letztlich gilt: Informierte Touristen sind sichere Touristen – und genau das ist das Ziel dieser Aufklärung.


Quelle: Compare the Market Australia – Studie zu Taschendiebstahl- und Betrugs-Hotspots weltweit

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13 Kommentare zu „Vom Paradies zur Falle? Thailand im Negativ-Ranking!

  1. Endlich einmal eine positive Bewertung , die das wahre Thailand bewertet, und nicht immer diese schöngeredeten Bewertungen.
    Und dabei gibt es noch viele anderen Sachen die nur schöngeredet werden.

    1. Das heißt, für Dich ist Bangkok die gefährlichste Stadt der Welt? Du wurdest dort schon außergewöhnlich oft beklaut und betrogen?

    2. Was machen Sie denn in TH ???

      Rummeckern ?

      Alter…😄😄😄

      WB scheint mir, wird von frustrierten DACHler als Ventil benutzt um rum zu motzen. Könnt Ihr das nicht am Stammtisch tun ? Oder hört euch da schon niemand mehr zu ? Peinlich

  2. Na man kann auch übertreiben.Bin jetzt 22 Jahre in Thailand und nut einige Male Stress mit Taxis gehabt.Da sind deutsche Städte viel gefährlicher.Frankfurt….Bahnhofsgegend.Eigentlich gilt das für alle Bahnhöfe in grösseren deutschen Städten.Die vielen Messerangriffe täglich kenne ich aus Thailand nicht.Seit 10 Jahren im Isaan nicht einmal irgendetwas negatives erlebt.Auto und Haus so gut wie nie abgeschlossen.Noch nie was gestohlen worden.Allerdings laufen auf unserem Grundstück auch 7 nicht sehr freundliche Hunde rum.
    Die Studie kann ich so nicht bestätigen.
    Sören K. Isaan

  3. Ich gehe mal davon aus, dass der Verfasser des obigen Artikels sich die zitierte Webseite „Compare the Market“ angeschaut hat. Vielleicht ist ihm entgangen, dass dies kein Versicherungs-Vergleichsportals, sondern ein Online-Makler für alle möglichen Finanzdienstleistungen ist. Ich habe mich mal durch verschiedene Seiten dieser Firma geklickt. Bevorzugt natürlich Reiseversicherungen. Die zitierten Aussagen dazu habe ich allerdings nicht gefunden. Müssen die sauber versteckt haben. Nur die Aussagen speziell für Reiseversicherungen für Thailand. Da steht das aber alles nicht. Wie auch immer, ich gehe mal davon aus, dass die Redaktion des WB die Quellen ausführlich gecheckt hat bevor sie sich diesen Artikel aus Vietnam hier mehr oder weniger zu eigen gemacht hat.

  4. In Thailand bescheißt wohl jeder jeden, wenn man die täglichen Wochenblitz Nachrichten liest.
    Es trifft ja nicht nur Touristen.
    Es dürfte sich auch um eine kulturelle Dimension handeln.

  5. Eine Studie für die Tonne! Diese Autoren waren anscheinend noch nie in Rio oder generell in Brasilien oder Venezuela! Allerdings wird im WB nicht berichtet, daß Phuket im Lonly Planet zu den 25 beliebtesten Reisezielen gewählt wurde!!

  6. Hallo, per se gibt es für mich keine Traumziele ausser Bedara Island in Australien.
    Ich bin Fan von Großstädten und daher besuche ich Bangkok sehr gerne wegen des Flairs dieser Stadt. Komme schon seit 1990 regelmäßig. Und ich habe Freunde dort.
    Aber es gibt auch noch andere Städte die ich gerne besucht habe.
    Da wäre Seattle wo ich lange gewohnt habe wegen der Arbeit. Besonders gerne habe ich dort die Docks und den Public Market besucht. Kaum Gefährdungspotential
    San Franzisco ist alleine wegen der Golden Gate Bridge ein Besuch wert. Und Muir Woods ca 1 Stunde von SFO entfernt wegen der Mamut Bäume. Habe mich dort immer sehr sicher gefühlt.
    Phapos auf Zypern wegen des Essens und der freundlichen Menschen. Sehr sicher
    Barcelona wegen des tollen Nachtlebens.
    Nairobi, Kenia. Nicht ganz ungefährlich besonders bei Dunkelheit aber wahnsinnig interessant. Habe bei jedem Aufenthalt den Nationalpark in der Nähe besucht.
    San Luis Potosi, Mexico. Tolle Altstadt, gutes Essen und ich habe dort Freunde. Gefährdung durch die Drogenmafia. Bestimmte Ecken sollte man meiden aber meine Freund kennen sich aus.
    Auswandern kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
    Ich habe in Deutschland eine sehr gute Rente und gute ärztliche Versorgung. Ausserdem habe ich gute Freunde, wenn die auch im laufe der Jahre abgenommen haben (verstorben). Wir treffen uns regelmäßig und tauschen uns aus. Da ist auch niemand dabei der Auswandern möchte.
    Und meine 3 Enkel die ich sehr liebe und die ich bei einer Auswanderung kaum noch sehen würde.

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