BANGKOK – An der heißen Grenze zu Kambodscha herrscht eine brüchige Stille. Die vereinbarte 72-Stunden-Waffenruhe ist im Gange, doch Thailands Militär bleibt mit durchgeladenen Waffen in Stellung. Jede Bewegung wird überwacht.
Feuerpause ja – Entspannung nein
Luftmarschall Prapas Sonjaidee, Sprecher des Grenzkommandos, machte am Sonntag unmissverständlich klar: „Unsere Truppen bleiben in höchster Alarmbereitschaft. Die Waffenruhe ändert nichts an unserer Einsatzbereitschaft.“
Die Soldaten halten alle aktuellen Positionen. Das Prinzip lautet: volle Kampfbereitschaft zum Schutz der Souveränität Thailands. Die 72 Stunden sind keine Schwäche, sondern eine strategische Pause.
Thailands Militär überwacht jede Bewegung Kambodschas
Die größte Sorge Bangkoks: Dass Kambodscha die Feuerpause nutzt, um heimlich Truppen zu verlegen oder Stellungen auszubauen.
Dagegen hat das thailändische Militär Vorkehrungen getroffen. „Wir überwachen alle Bewegungen mit Aufklärung und Patrouillen. Jede ungewöhnliche Aktivität wird dokumentiert“, so Prapas.
Sollte Phnom Penh die Vereinbarung brechen, werde Thailand sofort und angemessen reagieren. Das Recht auf Selbstverteidigung bleibt uneingeschränkt erhalten.
Diese roten Linien darf Kambodscha nicht überschreiten
Thailand hat klare Grenzen gezogen. Als „rote Linien“ gelten:
• Verletzungen der thailändischen Souveränität.
• Bedrohungen für Zivilisten.
• Angriffe auf nicht-militärische Ziele.
Versuche, mit Provokationen Fakten vor Ort zu schaffen, werden nicht toleriert. „Wir akzeptieren keine Veränderungen der Lage durch Infiltration oder Gewalt“, warnte der Militärsprecher.
Was die Waffenruhe für die Bevölkerung bedeutet
Für die Bewohner der Grenzregion bedeutet die Pause noch keine Entwarnung. „Eine Feuerpause heißt nicht automatisch, dass Gebiete wieder sicher sind“, betonte Prapas.
Die Rückkehr der Evakuierten wird schrittweise und nur nach minutiösen Sicherheitschecks erfolgen. Es muss auf Minen und Blindgänger geprüft werden.
Notfallpläne für weitere Evakuierungen und medizinische Versorgung bleiben aktiv.
So geht es nach 72 Stunden weiter
Was kommt nach dem Waffenstillstand? Die thailändische Führung behält sich alle Optionen offen. „Nach 72 Stunden bewerten wir die Lage neu. Basierend auf Fakten“, erklärte Prapas.
Möglich sind: Eine Verlängerung der Deeskalation, angepasste Schutzmaßnahmen – oder, falls nötig, die Wiederaufnahme militärischer Operationen.
Thailand pocht auf ein überprüfbares System, nicht auf blindes Vertauen. Alle Vorfälle werden dokumentiert, um sie notfalls international vorlegen zu können.
Die strategische Logik hinter der Pause
Die Regierung in Bangkok betont, die Entscheidung für die Feuerpause sei eine strategische Wahl. Sie diene drei Zielen:
Dem Schutz von Zivilisten, der Wahrung internationaler Legitimität und der Schaffung von Raum für Diplomatie.
Doch im Hintergrund läuft die Maschinerie weiter. Verhandlungsmechanismen sollen arbeiten, ohne dass die Lage eskalieren kann. Thailand will die Initiative nicht aus der Hand geben.
🗣 Frieden unter Vorbehalt
72 Stunden Waffenruhe – doch Vertrauen spielt kaum eine Rolle.
Thailand setzt auf Kontrolle, Beweise und militärische Abschreckung statt Zusagen.
Die Botschaft ist klar: Diplomatie ja, aber niemals auf Kosten der Souveränität.
Die entscheidende Frage bleibt:
Ist diese Waffenruhe ein Einstieg in Stabilität – oder nur eine taktische Pause vor der nächsten Eskalation?



