Warum Inder, Chinesen und Russen in Pattaya nicht jammern

Warum Inder, Chinesen und Russen in Pattaya nicht jammern
Photo by Andreas Maier on Pexels

Schweigen statt Schimpfen – Pattayas neue Touristengruppen

Während sich westliche Touristen über den Baht den Kopf zerbrechen, genießen andere einfach ihren Urlaub. In Pattaya fällt auf: Inder, Chinesen und Russen zeigen keine Spur von Unzufriedenheit. Sie reisen, shoppen, feiern – ohne sich um Wechselkurse zu kümmern.

Reiseveranstalter und Hotelmanager sehen den Trend deutlich. Pattayas Straßen, einst fest in europäischer Hand, gehören längst neuen Gästen. Hochzeitsgesellschaften aus Indien, russische Familien und chinesische Gruppen prägen heute das Bild – und sie bringen neue Energie in die Stadt.

Für sie bleibt Thailand ein günstiges Paradies

Selbst bei einem Baht-Kurs im mittleren 30er-Bereich zum US-Dollar oder stärker gegenüber dem Euro bleibt Thailand für viele Asiaten ein Luxus zum kleinen Preis. Ein Hotelzimmer, eine Massage oder ein Seafood-Dinner kosten deutlich weniger als vergleichbare Angebote in Mumbai, Peking oder Moskau.

Das erklärt, warum sich diese Reisenden kaum über Preissteigerungen äußern. Für sie bleibt Pattaya ein Ort, an dem sich Luxus, Sonne und Service zu einem attraktiven Gesamtpaket verbinden – und das zu Kosten, die in ihren Heimatländern undenkbar wären.

Andere Mentalität, anderer Blick auf Geld

Ein Tourismus-Insider beschreibt den Unterschied so: „Der europäische Gast rechnet jeden Cent um. Asiatische Besucher denken in Erlebnissen.“
Während westliche Langzeiturlauber bei steigenden Lebenshaltungskosten den Gürtel enger schnallen, geht es indischen, chinesischen und russischen Urlaubern um das Gefühl des Verwöhntwerdens.

Ihr Fokus liegt nicht auf dem Wechselkurs, sondern auf der Erfahrung: ein kurzer, intensiver Urlaub mit allem, was dazugehört. Für sie zählt das Gesamtbild – nicht der Preis einer Cola am Strand.

Gruppenreisen dämpfen den Preisdruck

Ein wichtiger Grund für diese Gelassenheit liegt in der Art zu reisen. Viele indische und chinesische Gäste buchen Komplettpakete über Agenturen, die Hotels, Transfers und Mahlzeiten bereits im Voraus verhandeln. Die Preise sind festgelegt, oft Monate vor der Reise.

Das schützt sie vor kurzfristigen Wechselkursänderungen. Selbst wenn der Baht zulegt, bleibt der Preis gleich. So können sie ihren Aufenthalt genießen, ohne ständig auf den Kurs zu achten. Für Pattayas Tourismuswirtschaft sind diese Gruppen ein stabiler Faktor – planbar und verlässlich.

Rubel, Yuan, Rupie – der clevere Kurs

Russische Urlauber nutzen zunehmend Reisebüros, die in Rubel abrechnen. Das macht Reisen berechenbar und schützt vor Schwankungen. Auch chinesische und indische Veranstalter setzen auf feste Preise in der Heimatwährung.

Dadurch behalten die Gäste die volle Kostenkontrolle. Sie wissen schon vor der Abreise, was der Urlaub kostet – unabhängig von den täglichen Bewegungen an den Devisenmärkten. So entsteht ein Vorteil, von dem westliche Individualreisende nur träumen können.

Kurze Reisen, gezieltes Ausgeben

Asiatische Gäste bleiben in der Regel nur wenige Tage in Pattaya, geben in dieser Zeit aber gezielt Geld aus. Shopping, Nachtleben, Strandaktivitäten – dafür wird großzügig bezahlt. Sie rechnen nicht, sie konsumieren.

Ganz anders westliche Residenten, die in Thailand leben oder überwintern. Für sie wirken sich Kursveränderungen direkt auf Mieten, Lebensmittel und Nebenkosten aus. Doch wer nur vier oder fünf Tage bleibt, merkt davon kaum etwas.

Pattayas Wandel – das neue Gesicht der Stadt

Der Wandel ist unübersehbar. Wo einst westliche Sprachen dominierten, hört man heute Russisch, Hindi und Mandarin. Einkaufszentren wie Terminal 21 oder Central Pattaya sind wieder voll, Hotels am Strand berichten von Rekordauslastungen durch asiatische Gruppen.

Diese Entwicklung verändert die Stadt. Pattaya richtet sich neu aus: mehr Angebote für Gruppen, mehr Sprachvielfalt, mehr asiatische Küche. Der Markt hat sich verschoben – und mit ihm die Wahrnehmung, wer hier die Hauptrolle spielt.

Der Westen schaut zu – der Osten kommt

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Während europäische Urlauber die Preise vergleichen, buchen asiatische Touristen einfach. Für sie bleibt Thailand ein Ort mit hoher Qualität und fairen Preisen. Das erklärt, warum sie in der Baht-Debatte kaum vorkommen – sie haben schlicht keinen Grund zu klagen.

Pattaya erlebt damit nicht nur eine Währungsfrage, sondern einen Generationenwechsel. Die Zukunft gehört den Gästen aus Asien – und sie wissen genau, warum sich der Trip an Thailands Strände lohnt.

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Quelle: Pattaya Mail

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. (This article is also available in English.) → English version

5 Kommentare zu „Warum Inder, Chinesen und Russen in Pattaya nicht jammern

  1. wiedermal ein etwas diffuser Artikel worin Äpfel mit Birnen verglichen werden. Zum einen haben Touristen und Expats einen unterschiedlichen Ausgangspunkt und desweiteren können auch Europäer -all inclusive- buchen und sind somit von Kursschwankungen verschont. Auch gilt es festzustellen das es in der Vergangenheit schon wesentlich schlechteren Euro/Bath Wechselkurs gab.

  2. Zitat: „…bei einem Baht-Kurs … stärker gegenüber dem Euro“
    Das ist eine Falschbehauptung! Der Euro ist gegenüber dem Baht sogar stärker geworden.
    Laut Oanda 7.10.2024 = 36,4741, 7.10.2025 = 37,9126.
    Aber typisch Jammerlappenland.

  3. Die Zukunft gehört also den Gästen aus Asien…also den Wanderheuschrecken aus China (die bereits zu Millionen nach Vietnam weitergewandert sind) und den Ein-Bier-sechs-Gläser-Indern. Tja, mal schön weiter träumen, das Aufwachen wird hart genug!

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