BANGKOK, THAILAND – Die thailändischen Wasserbehörden haben angekündigt, den Durchfluss am Chao-Phraya-Staudamm in der Provinz Chai Nat in dieser Woche deutlich zu reduzieren. Dadurch soll der Pegel des Flusses zwischen dem 20. und 24. November um 40 bis 75 Zentimeter sinken.
Geringerer Niederschlag im Norden sorgt für Entspannung
Laut Paitoon Kengkanchang, dem stellvertretenden Generalsekretär des Office of the National Water Resources (ONWR), sei der Grund für diese Maßnahme der rückläufige Niederschlag im Norden des Landes. „Wir reduzieren die Abflussrate von derzeit etwa 2.800 Kubikmetern pro Sekunde auf 2.400 bis 2.700 Kubikmeter“, erklärte Kengkanchang am Sonntag.
Die geringeren Regenmengen führten dazu, dass weniger Wasser in den Bhumibol-Staudamm in der Provinz Tak nachfloss. Dort konnte die tägliche Wasserabgabe von 50 Millionen Kubikmetern am Sonntag auf 45 Millionen am Montag verringert werden. Diese Änderung beeinflusst auch den Ping-Fluss, der in den Provinzen Tak, Kamphaeng Phet und Nakhon Sawan verläuft. Dort erwarten die Behörden einen Pegelrückgang von 10 bis 15 Zentimetern.
Auswirkungen auf den Chao-Phraya und umliegende Regionen
Die niedrigeren Zuflüsse aus dem Norden würden laut ONWR auch die Wassermenge im Chao-Phraya-Staudamm senken. Am Wochenende war der Durchfluss bereits schrittweise von 2.880 auf 2.800 Kubikmeter pro Sekunde angepasst worden.
Die Royal Irrigation Department (RID) lenkte zugleich weiterhin Wasser in landwirtschaftliche Flächen an beiden Ufern des Flusses. Zwischen dem 20. und 24. November werde die Abgabemenge weiter auf den geplanten Bereich gesenkt, teilte die Behörde mit. Damit sei südlich des Staudamms mit einem deutlichen Rückgang der Wasserstände zu rechnen, was für viele Anwohner Entlastung bedeuten könne.
Überschwemmungen bleiben in vielen Provinzen bestehen
Trotz der erwarteten Entspannung am Fluss warnte die Department of Disaster Prevention and Mitigation (DDPM) am Sonntag, dass in 13 Provinzen weiterhin Überschwemmungen gemeldet wurden.
Im Zentralraum Thailands waren die folgenden Provinzen betroffen:
• Uthai Thani: Muang-Distrikt, sinkende Pegel.
• Chai Nat: Wat Sing, Manorom, Muang, Sapphaya und Sankhaburi – stabile Lage.
• Sing Buri: In Buri, Phrom Buri, Muang – stabile Wasserstände.
• Ang Thong: Pa Mok, Wiset Chai Chan, Chai Yo, Muang – fallende Pegel.
• Suphan Buri: Muang, Bang Pla Ma, Song Phi Nong, U Thong – stabile Situation.
• Ayutthaya: Zahlreiche Distrikte wie Sena, Bang Pa-In und Phra Nakhon Si Ayutthaya – stabile Pegel.
• Pathum Thani, Nonthaburi, Nakhon Pathom: überwiegend stabile Wasserverhältnisse.
Im Norden meldeten die Behörden weiterhin Überflutungen in
• Phitsanulok: Bang Rakam, steigendes Wasser,
• Nakhon Sawan: Chum Saeng, Muang, Phayuha Khiri, Krok Phra – stabile Pegel,
• Sukhothai: Sawankhalok, Muang – fallendes Wasser.
Im Nordosten betrafen die Überschwemmungen Teile der Provinz Ubon Ratchathani, darunter Muang, Warin Chamrap und Phibun Mangsahan, wo das Wasser langsam zurückging.
Perspektive für die kommenden Tage
Mit der laufenden Verringerung des Durchflusses am Chao-Phraya-Staudamm erwarten Wasserexperten, dass sich die Situation in den zentralen Ebenen allmählich stabilisiert. Sollte die Trockenperiode im Norden anhalten, dürfte sich der Rückgang der Pegel auch in den unteren Flussregionen bemerkbar machen.
Kengkanchang betonte abschließend, dass die Maßnahmen eng mit der Königlichen Bewässerungsbehörde abgestimmt seien. „Unser Ziel ist, die Balance zwischen Hochwasserschutz und Wasserbedarf der Landwirtschaft zu wahren“, sagte er.
Wichtige Hinweise:
• Wasserstände sinken bis zu 75 cm südlich des Staudamms
• 13 Provinzen weiterhin überflutet
• Entspannung möglich, jedoch keine vollständige Entwarnung



