Laotische Mutter stirbt auf Zebrastreifen
Baby verletzt, Taxifahrer flüchtet
Ein tödlicher Unfall in Pathum Thani hat erneut die Aufmerksamkeit auf Thailands gefährliche Zebrastreifen gelenkt. Eine 34-jährige laotische Mutter wurde am Samstagabend von einem Taxi erfasst, als sie mit ihrem fünf Monate alten Baby eine markierte Fußgängerüberquerung überquerte. Die junge Frau starb noch am Unfallort – das Kind überlebte, erlitt jedoch schwere Verletzungen und wird derzeit intensivmedizinisch betreut.
Der Unfall ereignete sich gegen 22 Uhr in der Soi Lam Luk Ka 69 im gleichnamigen Bezirk. Laut Augenzeugen fuhr das gelbe Taxi mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Zebrastreifen zu – ein Bremsmanöver blieb aus. Die Mutter hatte das nahegelegene Restaurant, in dem sie arbeitete, gerade verlassen und war auf dem Heimweg.
Fahrer flüchtet
Passanten stoppen ihn nach 500 Metern
Nach dem Aufprall versuchte der Taxifahrer zu fliehen. Doch ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer stellte sich ihm in den Weg und zwang ihn, umzukehren. Erst rund 500 Meter vom Unfalltort entfernt wurde das Fahrzeug gestoppt. Dort gestand der Fahrer, ein Mann namens Ammarin, gegenüber der Polizei mündlich seine Verantwortung ein. Ein Alkoholtest verlief negativ.
Trotz der Schwere des Unfalls und der Flucht wurde der Mann nicht in Haft genommen, sondern lediglich angewiesen, am 30. Juni erneut zur Polizeiwache Khok Kut zu erscheinen, um über mögliche Entschädigungen zu verhandeln. Die Polizei erhob Anklage wegen fahrlässiger Tötung, unterlassener Hilfeleistung und Fahrerflucht.
Wiederholung einer gefährlichen Serie
Zebrastreifen werden zur tödlichen Falle
Der tragische Vorfall reiht sich in eine Serie tödlicher Unfälle ein, bei denen Fußgänger auf Zebrastreifen von Fahrzeugen erfasst wurden – oft ausländische Besucher oder Arbeitsmigranten. Nur wenige Wochen zuvor, am 2. April, wurde ein Franzose in Kanchanaburi tödlich angefahren, als er einen Fußgängerüberweg nutzte. Der Fahrer flüchtete auch dort.
Am 15. April ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall in Phang-nga: Ein deutsches Ehepaar, das einen Kinderwagen über den Zebrastreifen schob, wurde von einem rasenden Pickup erfasst. Das Kind überlebte unverletzt, doch die Eltern landeten schwer verletzt auf der Intensivstation des Khao Lak Hospital. Auch in diesem Fall hatte eines der Fahrzeuge angehalten – das andere jedoch nicht.
Behörden reagieren, doch das Vertrauen sinkt
Nach dem Unfall in Phang-nga leitete Gouverneur Pairot Petchyuan eine Notfallsitzung ein. Als erste Maßnahmen wurden Zebrastreifen in Rot-Weiß neu markiert und zusätzliche Bodenschwellen vor Überwegen errichtet. Doch viele fragen sich: Reicht das aus?
„Wenn selbst Zebrastreifen nicht mehr sicher sind, wo sollen wir noch über die Straße gehen?“, sagte eine Augenzeugin in Pathum Thani mit Tränen in den Augen. Die zunehmende Zahl der tödlichen Vorfälle lässt die Forderungen nach einer umfassenden Reform der Verkehrssicherheit lauter werden.
Baby überlebt, aber was bleibt?
Das kleine Baby der Verstorbenen wurde nach dem Unfall umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Es überlebte – doch sein Leben hat sich für immer verändert. Freunde und Angehörige der Familie fordern Gerechtigkeit und prangern die lasche Reaktion der Polizei an. Dass der Fahrer trotz mehrerer Straftatbestände nicht in U-Haft genommen wurde, sorgt für Empörung.
Thailand hat eines der höchsten Raten an Verkehrstoten weltweit. Die Kombination aus hoher Geschwindigkeit, mangelnder Rücksicht und unzureichender Strafverfolgung sorgt dafür, dass selbst markierte Zonen wie Zebrastreifen kein Schutz mehr bieten.
Die Zebrastreifen in Thailand sind gefährlich, sehr gefährlich…. einerseits für Fußgänger, weil den motorisierten Verkehrsteilehmer selbigen, salopp ausgerdückt, nicht juckt, was dabei rauskommt, wissen wir. Andererseits habe ich, insbesonders mit dem Motorrad, immer den rückwärtigen Verkehr bei einem Zebrastreifen im Blick, da ich schon mehrmals von hinten fast abgeschossen wurde, weil das oben beschriebene Klientel total überrascht ist, weil ich dem Fußgänger seinen Vorrang gewähren wollte….
Schade um die junge Frau und ihr Kind.
Mein Fazit nach wenigen Jahren in diesem Land:
Wenn ich mich auf Zebrastreifen und grüne Fußgängerampeln verlasse, dann kann ich mir auch gleich eine durchgeladene Waffe an die Schläfe halten.
Traurig, aber wahr.
Ansonsten schließe ich mich Hans an: Wenn ich bremse, laufe ich Gefahr von hinten angefahren zu werden. Im Auto ärgerlich, auf einem Zweirad absolut unangenehm.
Kontrollen verschärfen. In Hua Hin- trotz roter Ampel bei den Zebrastreifen wird weiter gefahren. Wo bleibt die Polizei?
Zebrastreifen neu anmalen bewirkt ueberhaupt nichts. Es ist nun mal Tatsache das die Unfallhaeufigkeit in erster LInie darauf beruht das keine anstaendige Fahrausbildung stattfindet. Jeder, der die Farben rot gelb und gruen unterscheiden kann bekommt den thailaendischen Fuehrerschein. Niemand kennt Verkehrsregeln – oder ignoriert diese einfach -. Fahren „gelernt“ haben die meisten von anderen die keine Ahnung haben. Also wen wundert es das immer wieder vermeidbare Unfaelle wie im Bericht beschrieben passieren.
Aber von Farangs, die ihre „Lappen“ nach einer fundierten – und teuren – Ausbildung sowie einer theoretischen und praktischen Pruefung erhalten haben, will man eine Pruefung verlangen um den wertlosen Thai-Fuehrerschein zu bekommen. Unfassbar.
Es helfen letztendlich nur wirkliche schmerzhaft teure Strafen. Man schaue sich in Hua Hin den Ampelüberweg vor dem Bangkok Hospital an. Wenn man selbst doppelstöckige Reisebusse, die Ampel und Fußgängerüberweg ignorieren ist es an der Zeit endlich massiv dagegen vorzugehen. Die Kassen der Stadt lassen sich problemlos füllen, wenn es hier ständige Kontrollen und sofortige Strafzahlungen gäbe und wenn es sich nach 6 Monaten rumgesprochen hat oder jeder schon mal zur Kasse gebeten wurde, kann man auf eine Kameraüberwachung umstellen.