Wirtschaftliche Folgen des Grenzkonflikts

wb-sk-20250724-161811
Thairath Money

Sorge vor Eskalation – kambodschanische Arbeitskräfte könnten zurückgerufen werden

Der anhaltende Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha sorgt zunehmend für wirtschaftliche Besorgnis. Mehrere militärische Auseinandersetzungen entlang der Grenze, ausgelöst durch einen langjährigen Grenzstreit und zuletzt verschärft durch ein mutmaßlich geleaktes Tonbandgespräch zwischen führenden Politikern, haben zu einer diplomatischen Eiszeit geführt: Beide Länder stuften ihre bilateralen Beziehungen auf das niedrigste Niveau herab.

Infolge der militärischen Konfrontationen gab es auf beiden Seiten Verletzte und Tote unter Soldaten und Zivilisten. Auch wenn die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen auf Thailand bislang gering sind, warnen Ökonomen vor möglichen Schäden, sollte sich der Konflikt ausweiten.

Grenzhandel kommt ins Stocken – Arbeitsmigration unter Druck

Dr. Amonthep Chawala von der CIMB Thai Bank betonte, dass der Konflikt derzeit noch regional begrenzt sei. Solange die militärischen Maßnahmen kurzfristig blieben – etwa 3 bis 7 Tage – sei kein signifikanter Effekt auf die gesamtwirtschaftliche Stabilität zu erwarten.

Anders sehe es jedoch in den Grenzregionen aus: Der grenzüberschreitende Warenverkehr ist bereits stark beeinträchtigt, insbesondere bei lebenswichtigen Gütern wie Treibstoff, Agrarprodukten und Getränken. Diese Einschränkungen treffen vor allem Kleinbauern und lokale Händler auf beiden Seiten der Grenze hart.

Zudem mehren sich die Hinweise, dass kambodschanische Arbeitskräfte in Thailand möglicherweise zur Rückkehr aufgerufen werden könnten, sollte sich die Lage weiter zuspitzen. Thailand ist in vielen Branchen – etwa Bau, Landwirtschaft oder Gastronomiestark auf diese Migranten angewiesen.

Wirtschaftliche Psychologie spielt mit

Obwohl das bilaterale Handelsvolumen im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft relativ klein ist, könnte eine anhaltende Unsicherheit das Vertrauen von Investoren und Unternehmern erschüttern. Derzeit seien Investitionen thailändischer Unternehmen in Kambodscha noch nicht betroffen, so die Einschätzung der Analysten – doch auch hier sei Vorsicht geboten.

„Ein Importstopp seitens Kambodscha ist kurzfristig nicht zu erwarten“, so die Expertenmeinung. Die Nachfrage nach thailändischen Konsumgütern in Kambodscha sei unverändert hoch.

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.