BANGKOK – Ein handfester Wirtschaftskrieg droht! Die USA könnten die Zölle auf thailändische Waren weiter erhöhen, falls der Grenzkonflikt mit Kambodscha nicht schnell beendet wird. Doch Thailand kann derzeit kein Abkommen unterzeichnen – die Übergangsregierung ist machtlos.
Trump droht mit härteren Sanktionen
Ein hochrangiger Beamter des thailändischen Handelsministeriums warnte am Freitag vor den Plänen von US-Präsident Donald Trump. Dieser habe angedroht, die Zölle für Thailand anzuheben.
Ausschlaggebend ist die Friedenssicherung an der kambodschanischen Grenze. „Präsident Trump hat angekündigt, die Zölle zu erhöhen, falls der anhaltende Konflikt mit Kambodscha nicht gelöst wird“, bestätigte Verhandlungsleiterin Chotima Iamsawadikul.
Derzeit liegt der US-Zollsatz für viele thailändische Produkte bei 19 Prozent. Eine weitere Erhöhung würde der Exportwirtschaft schwer schaden.
Technische Gespräche laufen
Unterschrift aber unmöglich
Die technischen Verhandlungen mit dem US-Handelsvertreter in Washington laufen auf Hochtouren. Es geht um Marktzugang, Investitionen und gesundheitliche Standards.
Ein großes Streitthema sind etwa Wachstumsförderer in Schweinefleisch. Doch selbst bei einer Einigung kann Thailand derzeit nichts unterschreiben.
Die Übergangsregierung nach der Auflösung des Parlaments am 12. Dezember ist nicht befugt, bindende Verträge abzuschließen.
Neues Parlament muss bis Mai 2026 warten
Erst wenn ein neues Parlament gewählt und ein neues Kabinett im Amt ist, kann ein Abkommen auf den Weg gebracht werden. Dieser Prozess wird voraussichtlich bis Mai 2026 dauern.
Dann muss das Abkommen sowohl vom Kabinett als auch vom Repräsentantenhaus gebilligt werden. „Selbst wenn wir eine Einigung erzielen, kann das Abkommen nicht sofort unterzeichnet werden“, so Direktorin Chotima.
Thailand steht damit unter doppeltem Druck: Außenpolitisch müssen die Spannungen mit Kambodscha gelöst werden, innenpolitisch blockiert die politische Lage dringende Handelsentscheidungen.
ASEAN-Gipfel wird zur entscheidenden Bühne
Vor diesem Hintergrund wird der anstehende ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur zur entscheidenden Bühne. Die thailändische Delegation unter Außenminister Sihasak Phuangketkeow steht unter enormem Druck.
Ein Waffenstillstand oder eine deutliche Deeskalation mit Kambodscha muss her. Nur so kann die Drohung aus Washington entschärft werden.
Die USA verknüpfen ihre Handelspolitik klar mit der regionalen Stabilität in Südostasien.
Auch China spielt eine Schlüsselrolle
Kompliziert wird die Lage durch eine weitere Großmacht: Die USA verhandeln derzeit ähnliche Handelsregeln, insbesondere zu lokalen Wertschöpfungsanteilen, parallel mit China.
Erst wenn diese Gespräche abgeschlossen sind, will Washington die gleichen Regeln weltweit anwenden. Thailand muss also auch auf das Ergebnis der US-chinesischen Verhandlungen warten.
Die thailändischen Beamten versuchen dennoch, die technischen Gespräche so schnell wie möglich abzuschließen, um bereit zu sein, sobald die politischen Hürden im Land fallen.
Wettlauf gegen die Zeit
Für die thailändische Wirtschaft ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Jede Verzögerung bedeutet weiterhin unsichere Handelsbedingungen und die Gefahr noch höherer Zölle.
Der Ball liegt nun im Feld der Diplomaten und der Politiker. Die Lösung des Grenzkonflikts und die baldige Regierungsbildung werden zu wirtschaftlichen Überlebensfragen.
Handelsdruck aus Washington – faire Warnung oder Machtspiel?
Steigt der Konflikt an der thailändisch-kambodschanischen Grenze, könnten höhere US-Zölle Realität werden. Gleichzeitig blockiert die politische Lage in Bangkok jeden Handelsfortschritt.
Technisch verhandelt wird weiter – aber ohne Regierung keine Unterschrift. Wie beurteilt ihr diese Lage? Werden die USA wirklich die Zollschraube anziehen? Oder bleibt alles nur politische Rhetorik? Diskutiert mit.




In Anbetracht, welche Einfuhrzölle Thailand ehebt, sind 19 % ein Witz.