Zu dick fürs Paradies – Vom Reishunger zur XXL-Portion

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Die thailändische Küche ist weltweit für ihre Frische und Ausgewogenheit bekannt: Gemüse, Kräuter, Reis und mageres Protein wie Fisch oder Tofu dominieren traditionelle Gerichte. Doch in den letzten Jahren haben sich die Essgewohnheiten vieler Thais verändert. Milchprodukte, fetthaltige Snacks und verarbeitete Lebensmittel, die aus westlichen Ländern übernommen wurden, finden zunehmend Eingang in den Alltag. Laut einer Studie der Mahidol-Universität hat der Konsum von Käse und Sahne in thailändischen Großstädten seit 2010 um 30 % zugenommen. Diese Ernährungsumstellung stellt den Körper vieler Thais vor neue Herausforderungen, da der traditionelle Speiseplan weniger kalorienreich war.

Zucker: Ein süßer Trend mit Folgen

Süße Geschmäcker sind ein fester Bestandteil der thailändischen Küche – von süßem Eistee bis hin zu Desserts wie Mango Sticky Rice. Doch der Zuckerkonsum hat in den letzten Jahren neue Dimensionen erreicht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konsumiert ein durchschnittlicher Thailänder etwa 26 Teelöffel Zucker pro Tag, deutlich über der empfohlenen Menge von 6 Teelöffeln. Getränke wie Bubble Tea oder gesüßte Kaffees sind besonders beliebt bei jüngeren Generationen. Dieser Trend trägt nicht nur zur Gewichtszunahme bei, sondern erhöht auch das Risiko für Diabetes, dessen Prävalenz in Thailand seit 2000 um 40 % gestiegen ist.

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🍔 Fastfood-Boom: Ein globaler Einfluss

Thailands Streetfood-Kultur ist legendär, doch neben traditionellen Garküchen wachsen westliche Fastfood-Ketten rasant. Internationale Marken wie Burgerläden oder Pizzaketten haben in Städten wie Bangkok und Chiang Mai Fuß gefasst. Laut einer Marktstudie von Euromonitor hat sich der Umsatz der Fastfood-Branche in Thailand zwischen 2015 und 2023 verdreifacht. Diese Gerichte sind oft kalorienreicher als traditionelle thailändische Mahlzeiten: Ein typisches Fastfood-Menü kann bis zu 1.200 Kalorien enthalten, doppelt so viel wie ein klassisches Pad Thai. Besonders Jugendliche sehen Fastfood als modern und attraktiv, was den Wandel in der Esskultur beschleunigt.

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🥗 Größere Portionen, größere Herausforderungen

Die Portionsgrößen in Thailand haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. In Food Courts und Restaurants werden heute oft üppige Mahlzeiten serviert, die weit über den tatsächlichen Bedarf hinausgehen. Eine Untersuchung der Chulalongkorn-Universität zeigt, dass die durchschnittliche Portionsgröße von Gerichten wie Fried Rice oder Nudelsuppen seit den 1990er-Jahren um bis zu 50 % gestiegen ist. Gleichzeitig fördert das Angebot von preisgünstigen Großportionen den übermäßigen Konsum. Dieser Trend wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus, da größere Portionen oft zu einer höheren Kalorienaufnahme führen.

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🏃‍♂️ Weniger Bewegung, mehr Aufklärung nötig

Der moderne Lebensstil in Thailand hat die körperliche Aktivität vieler Menschen reduziert. Büroarbeit, motorisierte Fortbewegung und die Verfügbarkeit von Lieferdiensten tragen dazu bei, dass sich viele Thais weniger bewegen. Laut einer Umfrage des thailändischen Gesundheitsministeriums betreiben nur 30 % der Erwachsenen regelmäßig Sport. Gleichzeitig fehlt es oft an umfassender Aufklärung über Ernährung und Gesundheit. Während Schulen grundlegende Konzepte vermitteln, erreichen diese Informationen nicht immer die breite Bevölkerung. Initiativen wie Gesundheitskampagnen oder Ernährungsberatung könnten helfen, das Bewusstsein zu schärfen und einen gesünderen Lebensstil zu fördern.

Ein Weg zur Balance

Thailand steht vor der Aufgabe, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. Die Liebe zur kulinarischen Vielfalt und der Einfluss globaler Trends prägen die Esskultur, doch mit gezielter Aufklärung, gesünderen Angeboten und mehr Bewegung kann das Land seine Gesundheitsziele erreichen. Es geht nicht darum, die Kultur zu verändern, sondern sie mit Wissen und Achtsamkeit zu bereichern.

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