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Zurück nach Deutschland oder in Thailand bleiben

Zurück nach Deutschland oder in Thailand bleiben
Photo by Subtle Cinematics on Unsplash

Ein deutscher Vater lebt mit seinem Sohn in Thailand. Die Mutter hat sich getrennt und lebt wieder in Surin. Nun stellt sich für den Vater die Frage soll er wieder zurück nach Deutschland?

Die große Entscheidung steht

Wenn ich morgens aufwache und das tropische Licht durch die Bambusjalousien fällt, frage ich mich immer öfter: Was zum Teufel mache ich hier eigentlich noch? Mein Sohn Lukas, gerade mal zehn Jahre alt, hat neulich beim Frühstück gesagt: „Papa, ich will nach Deutschland.“ Diese vier Worte haben mich komplett aus der Bahn geworfen! Seit die Mutter vor acht Monaten ausgezogen ist und zurück nach Surin gegangen ist, steht hier ALLES auf dem Spiel. Die Trennung war hart genug, aber jetzt diese verdammte Entscheidung: Bleiben wir in Thailand oder kehren wir zurück in die alte Heimat?

Nachts liege ich wach und wälze die gleichen Gedanken hin und her. Die Schulbildung für Lukas, seine Zukunftschancen, die Sprache, die Kultur – alles Faktoren, die mir den Schlaf rauben! Hier in Pattaya haben wir uns ein Leben aufgebaut, aber ist es das RICHTIGE Leben für einen Jungen, der zwischen zwei Welten aufwächst? Als alleinerziehender Vater in Thailand fühlst du dich manchmal wie ein Exot unter Exoten. Die anderen Deutschen hier sind meist Rentner oder Paare, aber Single-Dads mit Schulkindern?

Thailand hat mich verzaubert

Thailand war meine große Liebe, meine Flucht aus dem grauen deutschen Alltag! Vor fünfzehn Jahren bin ich hierher gekommen, voller Träume und Hoffnung. Das türkisblaue Meer, die lächelnden Menschen, die unfassbar niedrigen Lebenshaltungskosten – es war wie ein Paradies auf Erden. Ich habe hier eine kleine Tauchschule aufgebaut, die gut läuft. Die warme Sonne auf der Haut, das entspannte Leben, die exotischen Düfte – all das hat mich damals regelrecht SÜCHTIG gemacht. Meine damalige Frau Noi und ich waren glücklich, dachte ich zumindest.

Die thailändische Lebensweise hat mich verändert. Das „Mai pen rai“ (macht nichts) ist tief in mir verankert. Strände, an denen du um 17 Uhr noch schwimmen gehst, Nachtmärkte mit unglaublichem Essen für einen Bruchteil deutscher Preise, und diese Freiheit! Keine Heizkosten, keine Winterdepression, kein Stress mit Finanzämtern und Bürokratie-Monstern. Mein Business läuft fast von selbst, die Touristen kommen das ganze Jahr über. Aber seit Noi weg ist, fühlt sich dieses Paradies manchmal verdammt einsam an. Lukas vermisst seine Mutter, auch wenn er es nicht immer zeigt.

Deutschland ruft mich zurück

Deutschland ist nicht einfach irgendein Land – es ist HEIMAT! Je länger ich hier bin, desto mehr vermisse ich Dinge, die ich früher selbstverständlich fand. Richtige Bäckereien mit knusprigen Brötchen, Apfelschorle, pünktliche Züge (okay, das war ein Witz), aber vor allem die Verlässlichkeit des Systems. Wenn Lukas sagt, er will nach Deutschland, dann spricht da auch die Sehnsucht nach Oma und Opa, nach seinen Cousins, nach Weihnachtsmärkten und Schnee im Winter. Kann ich ihm das wirklich vorenthalten?

Die deutsche Schulbildung hat einen guten Ruf. Das weiß ich genau! Hier in Thailand geht Lukas zwar auf eine private Schule, aber ist die wirklich SO gut? Die Unterrichtsqualität, die Standards, die späteren Uni-Chancen – all das wäre in Deutschland vermutlich besser. Meine Mutter ruft jede Woche an und fragt: „Wann kommst du endlich nach Hause?“ Sie wird nicht jünger, und ich merke, wie sehr sie ihren Enkel vermisst. Diese emotionale Erpressung zermürbt mich langsam aber sicher!

Familienbande zerren am Herzen

Die Familie ist das A und O – das merke ich jetzt mehr denn je! Seit Noi zurück nach Surin gegangen ist, sieht Lukas seine Mutter nur noch alle zwei Wochen am Wochenende. Die drei Stunden Autofahrt sind jedes Mal eine Tortur. Er sitzt hinten und starrt aus dem Fenster, und ich sehe in seinem Gesicht diese tiefe Traurigkeit. Seine thailändische Familie ist wichtig für ihn, keine Frage. Die Großeltern mütterlicherseits, die Tanten, die Cousins – all das gehört zu seiner Identität. Aber gleichzeitig ist da diese Sehnsucht nach Deutschland, nach der anderen Hälfte seiner Familie.

In Deutschland würde Lukas endlich wieder regelmäßig seine deutsche Oma sehen, die er seit drei Jahren nicht mehr live getroffen hat. Videocalls sind kein Ersatz für echte Umarmungen! Mein Bruder hat zwei Kinder in Lukas‘ Alter, sie würden zusammen aufwachsen können. Aber dann wäre die Distanz zu Noi und ihrer Familie RIESIG. Wie oft könnte er dann noch nach Thailand? Einmal im Jahr in den Sommerferien? Das ist doch keine Lösung! Als alleinerziehender Vater fühlst du dich ständig zerrissen zwischen allen Fronten. Jede Entscheidung bedeutet, jemanden zu enttäuschen.

Bürokratie macht mich wahnsinnig

Die thailändische Bürokratie ist ein Alptraum mit Lächeln! Jedes Jahr muss ich mich mit Visa-Verlängerungen, Arbeitserlaubnissen und TM30-Meldungen herumschlagen. Das Immigration Office kennt mich schon persönlich, und nicht im positiven Sinne. Stundenlange Wartezeiten, wechselnde Regelungen, Dokumente die plötzlich doch nicht ausreichen – das NERVT gewaltig! Meine Tauchschule zu führen bedeutet hier ständigen Kampf mit Behörden. Die Korruption ist allgegenwärtig, auch wenn niemand sie beim Namen nennt. „Tea money“ hier, „kleine Geschenke“ dort – das gehört einfach dazu.

Aber ehrlich gesagt: Ist Deutschland wirklich besser? Die deutsche Bürokratie ist legendär kompliziert! Wenn ich zurückgehe, wartet dort ein Berg von Anmeldungen, Versicherungen, Steuerklärungen und Behördengängen auf mich. Das Gewerbe neu anmelden, Lukas in der Schule registrieren, Krankenversicherung, Rentenversicherung – mir wird schon beim Gedanken daran schwindelig. Wenigstens ist in Deutschland alles digitalisiert… oder etwa doch nicht? Meine Freunde berichten von Fax-Geräten und monatelangen Wartezeiten beim Bürgeramt. Vielleicht ist das Gras auf der anderen Seite gar nicht so viel grüner?

Das Wetter spielt mit

365 Tage Sonne klingt traumhaft – IST ES ABER NICHT IMMER! Klar, der deutsche Winter ist grau und deprimierend, das gebe ich zu. Diese endlosen Monate von November bis März, wo es schon um vier Uhr nachmittags dunkel wird, die Kälte, die dir durch Mark und Bein geht – das vermisse ich ÜBERHAUPT nicht! Hier in Thailand ist es das ganze Jahr über warm, ich kann jeden Tag im Meer schwimmen, und mein Vitamin-D-Spiegel ist vermutlich der beste meines Lebens. Lukas ist braun gebrannt und gesund, er kennt keinen Schnupfen mehr seit wir hier sind.

Aber die Hitze kann auch zur Qual werden! Von März bis Mai wird es hier unerträglich heiß, oft über 40 Grad. Die Klimaanlage läuft permanent, die Stromrechnung explodiert. In der Regenzeit von Juni bis Oktober gibt es Tage, wo es wie aus Kübeln schüttet und man nicht raus kann. Lukas fragt mich manchmal: „Papa, wie sieht eigentlich Schnee aus?“ Er hat noch NIE einen Schneemann gebaut! Diese Erfahrungen fehlen ihm komplett. Vielleicht braucht ein Kind auch mal Jahreszeiten, um zu verstehen, dass das Leben Zyklen hat? Diese verdammten Gewissensbisse lassen mich nicht los!

Lebenshaltungskosten im direkten Vergleich

In Thailand lebst du wie ein König mit deutschem Durchschnittseinkommen! Meine monatlichen Ausgaben hier liegen bei umgerechnet etwa 1.500 Euro – für ALLES! Eine schöne Zwei-Zimmer-Wohnung mit Pool kostet 400 Euro, Essen gehen 3-5 Euro pro Person, und selbst die private Schule für Lukas schlägt mit 250 Euro monatlich zu Buche. Das ist ein Bruchteil dessen, was ich in Deutschland zahlen würde! Meine Tauchschule wirft netto etwa 2.500-3.500 Euro im Monat ab, davon kann ich hier verdammt gut leben und sogar noch was zurücklegen.

Deutschland würde mich finanziell BRUTAL treffen! Alleine die Miete für eine vergleichbare Wohnung läge bei mindestens 1.200 Euro, vermutlich eher mehr. Lebensmittel kosten das Doppelte bis Dreifache, und was eine Tauchschule in Deutschland abwirft – wenn überhaupt möglich – wäre deutlich weniger profitabel. Die Heizkosten im Winter, die höheren Steuern, die Sozialversicherungen – all das würde mein Budget SPRENGEN! Aber dann denke ich: Was nützt mir all das gesparte Geld, wenn Lukas‘ Bildung und Zukunft darunter leiden? Kann man Lebensqualität und Chancen wirklich in Euro umrechnen?

Freunde hier und dort

Die Expat-Community in Thailand ist ein zweischneidiges Schwert! Ich kenne hier viele Leute, klar. Wir treffen uns zum Sundowner, tauschen Geschichten aus, helfen uns gegenseitig. Aber echte, tiefe Freundschaften? Fehlanzeige! Die meisten Europäer hier sind Durchreisende, bleiben ein paar Jahre und verschwinden dann wieder. Verlässliche Freunde für Lukas zu finden ist noch schwieriger. Die Kids an der internationalen Schule wechseln ständig, weil ihre Eltern weiterziehen. Er hat schon dreimal seinen „besten Freund“ verloren, weil die Familie zurück nach Europa oder in die USA ging.

In Deutschland warten meine alten Kumpels auf mich! Thomas, mit dem ich seit der Grundschule befreundet bin, Stefan aus der Ausbildung, die ganze alte Clique. Diese Wurzeln, diese gemeinsame Geschichte – das ist unbezahlbar! Klar, ich war sieben Jahre weg, aber echte Freundschaft rostet nicht. Und für Lukas würde es bedeuten, dass er Freundschaften aufbauen kann, die BLEIBEN. Kinder, mit denen er zusammen groß wird, vom Kindergarten bis zum Abitur. Ist das nicht genau das, was ein Kind braucht? Stabilität, Kontinuität, Verlässlichkeit? Aber dann müsste er seine thailändische Seite aufgeben…

Karriere oder Seelenfrieden wählen

Meine Tauchschule läuft wie geschmiert – DAS ist mein Baby! Ich habe sieben Jahre investiert, Beziehungen aufgebaut, einen guten Ruf erarbeitet. Die Touristen kommen gezielt zu mir, weil sie wissen, dass ich qualitativ hochwertige Kurse anbiete. Auf TripAdvisor habe ich 4,8 Sterne, meine Bewertungen sind durchweg positiv. Wenn ich jetzt nach Deutschland gehe, kann ich das alles wegwerfen! Ein Tauchgeschäft in Deutschland aufzubauen – in Süddeutschland vielleicht an einem See? Das wäre wirtschaftlicher SELBSTMORD! Die Saison wäre auf wenige Monate begrenzt, das Wasser kalt, die Nachfrage minimal.

Aber was ist Karriere wert, wenn dein Kind unglücklich ist? Lukas ist wichtiger als jedes Business, das ist mir glasklar! In Deutschland müsste ich beruflich komplett neu anfangen. Vielleicht als Tauchlehrer im Schwimmbad unterrichten? Oder ganz umschulen? Mit 38 Jahren nochmal von vorne beginnen – der Gedanke macht mir ANGST! Andererseits: Ist Seelenfrieden nicht mehr wert als finanzieller Erfolg? Wenn ich nachts nicht schlafen kann, weil ich mir Sorgen um Lukas‘ Zukunft mache, dann bringt mir auch die erfolgreichste Tauchschule der Welt nichts. Das Herz schlägt den Verstand – immer!

Gesundheitssystem unter der Lupe

Die medizinische Versorgung in Thailand ist besser als ihr Ruf! Die Privatkliniken hier sind hochmodern, die Ärzte sprechen oft perfekt Englisch, und die Behandlung ist UNGLAUBLICH günstig im Vergleich zu Europa. Neulich hatte Lukas eine Mandelentzündung – komplette Behandlung inklusive Antibiotika für umgerechnet 25 Euro! In Deutschland hätte ich erstmal wochenlang auf einen Facharzttermin warten müssen. Hier bekommst du sofort einen Termin, die Wartezeiten sind minimal, und die Behandlung ist erstklassig. Zahnbehandlungen, Routinechecks, alles läuft reibungslos.

Aber was ist mit ernsthaften Erkrankungen oder Unfällen? Das ist meine größte Sorge! Wenn Lukas wirklich schwer krank wird oder – Gott bewahre – ein Unfall passiert, bin ich auf die Privatversicherung angewiesen. Die staatlichen Krankenhäuser hier entsprechen nicht europäischem Standard, das ist Fakt. In Deutschland hätte ich die Sicherheit eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Jedes Kind ist automatisch versichert, egal was passiert. Diese Gewissheit, dass im Notfall ALLES getan wird, ohne dass ich über Kosten nachdenken muss – das ist unbezahlbar! Kann ich dieses Risiko wirklich eingehen?

Mein Herz ist zerrissen

Ich bin ein Gefangener meiner eigenen Entscheidungen! Jede Nacht das gleiche Gedankenkarussell: Bleiben oder gehen? Thailand oder Deutschland? Das gewohnte Leben oder die Sicherheit für Lukas? Diese verdammte Zerrissenheit

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