Zwei Nigerianer bezahlten 16.000 Baht für illegale Einreise
Ein nächtlicher Einsatz thailändischer Grenzsoldaten endete mit der Festnahme zweier Nigerianer, die illegal über ein Zuckerrohrfeld einreisten. Jeder hatte umgerechnet 16.000 Baht (ca. 400 Euro) an ein Schleusernetzwerk gezahlt – mit einem Ziel: die nigerianische Botschaft in Bangkok.
Nächtliche Jagd im Grenzgebiet
In den frühen Morgenstunden des 6. August entdeckte eine Grenzpatrouille der Burapha Task Force vier verdächtige Personen, die sich durch ein Zuckerrohrfeld in Aranyaprathet schlichen. Als die Soldaten näher kamen, flohen zwei der Männer zurück nach Kambodscha. Die anderen beiden – nigerianische Staatsbürger – konnten festgenommen werden.
„Einer hatte einen abgelaufenen Pass, der andere gar keine Papiere“, berichtet ein Sprecher der Ranger Company 1206.
Ein Dolmetscher musste hinzugezogen werden, um die Befragung durchzuführen.
Die verzweifelte Reise zur Botschaft
Die beiden Männer, die sich vorher nicht kannten, gaben an, aus Vietnam und Kambodscha gekommen zu sein – Ländern ohne nigerianische Botschaft. Ihr Plan: Nach Thailand einreisen, um in Bangkok Hilfe zu suchen.
„Wir wollten nur zurück nach Hause“, sagten sie aus.
Doch der Weg war teuer: Über afrikanische Kontakte hatten sie kambodschanische Schleuser engagiert, die sie für je 500 US-Dollar (16.200 Baht) über die Grenze bringen sollten. Die Anweisung war klar: „Wartet im Grenzgebiet und folgt dann den Führern durch die Plantagen.“ Ein riskantes Unterfangen – und am Ende erfolglos.
Schleuser-Netzwerk im Visier der Behörden
Nach ihrer Festnahme wurden die Männer zunächst zur Ranger Company 1206 gebracht, bevor sie an die Khlong Nam Sai Polizeistation überstellt wurden. Dort läuft nun das Verfahren wegen illegaler Einreise.
Die thailändischen Behörden betonen, dass sie weiterhin illegale Grenzübertritte konsequent verfolgen werden.
„Wir ermitteln bereits gegen das beteiligte Schleusernetzwerk“, heißt es aus Sicherheitskreisen.
Ein Schicksal unter vielen?
Ein größeres Problem: Immer wieder versuchen Menschen aus Afrika oder dem Nahen Osten, über Thailand in ihre Heimatländer zurückzukehren – oft mit gefälschten Papieren oder teuren Schleuserdiensten.
Für die beiden Nigerianer könnte jetzt die Abschiebung drohen. Doch ihre Geschichte zeigt auch: Manchmal geht es nicht um Arbeitsmigration, sondern schlicht um den Weg nach Hause.



