Leben mit begrenztem Budget: Der Alltag wird enger
Viele Rentner in Thailand müssen heute mit einem festen Betrag auskommen – oft zwischen 1.200 und 1.600 Euro. Für Menschen, die dauerhaft hier leben, bedeutet das: kluge Planung und Verzicht auf manches, was früher selbstverständlich war.
Essen vom Markt, einfache Apartments, keine privaten Versicherungen – das ist für viele zum Alltag geworden. Nicht, weil Thailand extrem teuer wäre, sondern weil der Euro-Betrag, der monatlich zur Verfügung steht, festen Grenzen unterliegt. Wer sich daran anpasst, kommt weiterhin zurecht – aber eben nicht mehr so locker wie noch vor zehn oder fünfzehn Jahren.
Der Wechselkurs: stabil, aber entscheidend
Ein Euro bringt heute etwa 38 Baht – ein Kurs, der im historischen Vergleich durchaus solide ist. In den letzten Jahren schwankte er, lag teils darunter, teils leicht darüber. Große Sprünge nach oben sind jedoch nicht absehbar. Und weil viele Ausgaben hier in Baht anfallen – Miete, Strom, Essen – spielt der Kurs eine zentrale Rolle bei der monatlichen Kalkulation.
Wer z. B. 1.200 Euro Rente erhält, hat bei 38 Baht rund 45.800 Baht zur Verfügung. Davon gehen bei vielen bereits 8.000 bis 15.000 Baht für die Miete weg – je nach Wohnort und Ausstattung. Der Rest muss für alle übrigen Ausgaben reichen: Lebensmittel, Transport, Medikamente, Kommunikation, Visa-Gebühren.
Medizin und Alter: Die unterschätzten Kosten
Ein entscheidender Punkt im Leben älterer Ausländer in Thailand ist die medizinische Versorgung. Viele haben keine private Krankenversicherung. Wer dennoch zum Arzt muss, zahlt selbst – das geht bei normalen Behandlungen, wird aber bei Krankenhausaufenthalten oder chronischen Erkrankungen schnell teuer.
Wichtig ist daher, Rücklagen zu haben – oder zumindest eine klare Vorstellung davon, was im Ernstfall getan werden kann. Öffentliche Krankenhäuser sind deutlich günstiger als private Kliniken, verlangen aber oft längere Wartezeiten und eine gewisse Eigeninitiative.
Keine Absicherung durch den thailändischen Staat
Für Ausländer gibt es in Thailand keine soziale Grundsicherung. Das bedeutet: keine staatliche Rente, keine Mietbeihilfe, keine Pflegehilfe. Wer dauerhaft bleibt, muss sich selbst versorgen – ohne Auffangnetz. Das ist kein Problem, solange die Gesundheit mitmacht und die finanziellen Mittel reichen.
Problematisch wird es, wenn beides gleichzeitig nachlässt. Dann stehen viele vor der Frage: Weitermachen oder zurück nach Deutschland? Doch auch die Rückkehr ist für viele schwierig – aus finanziellen, familiären oder bürokratischen Gründen.
Länger bleiben – aber mit Plan
Das Leben in Thailand kann auch heute noch gut funktionieren – auch mit kleiner Rente. Voraussetzung ist, dass man sich anpasst. Wer seine Ausgaben kennt, den Wechselkurs beobachtet und in einer preisgünstigen Gegend wohnt, kann dauerhaft hier leben, ohne sich zu überfordern.
Wichtig ist, keine unrealistischen Erwartungen zu haben. Thailand ist kein Billigparadies, aber auch kein unerschwingliches Land. Es verlangt Aufmerksamkeit und Planung – besonders für ältere Menschen ohne große finanzielle Spielräume.
Ein Zurück gibt es für viele nicht mehr. Aber mit klarem Kopf, sachlicher Einschätzung und etwas Unterstützung aus dem eigenen Umfeld kann man weiterhin gut leben – nicht luxuriös, aber würdevoll.
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