Thailand verschärft Alkohol-Gesetze:
Werbung jetzt fast komplett verboten
Thailand geht rigoros gegen Alkoholwerbung vor: Ein neues Königliches Dekret verbietet ab November fast alle Formen von Marketing für alkoholische Getränke. Bei Verstößen drohen Unternehmen saftige Strafen bis zu 500.000 Baht (ca. 12.500 Euro) – und sogar Haftstrafen!
Königliches Dekret mit weitreichenden Folgen
Seine Majestät König Maha Vajiralongkorn hat persönlich den Alcohol Control Act (No. 2) unterzeichnet, das am 9. September in der Royal Gazette veröffentlicht wurde. Das Gesetz tritt nach einer 60-tägigen Übergangsfrist am 8. November 2025 in Kraft und ersetzt die bisherige Regelung aus dem Jahr 2008.
Die Neuerungen sind drastisch: Werbung für Alkohol ist praktisch vollständig verboten. Erlaubt bleibt nur noch die reine Informationsvermittlung, sofern sie den Ministerialrichtlinien entspricht. Das bedeutet das Aus für:
• Werbung mit Prominenten oder Influencern
• Alkohol-Branding auf anderen Produkten wie Kleidung oder Softdrinks
• Sponsoring von Veranstaltungen durch Alkoholmarken
• Veröffentlichung von Nachrichten über verbotene Werbeaktivitäten
Harte Strafen für Verstöße
Die neuen Bußgelder lassen aufhorchen: Bei Verstößen gegen die Werbeverbote drohen Geldstrafen bis zu 500.000 Baht (ca. 12.500 Euro) oder sogar bis zu sechs Monate Haft. Bei wiederholten Verstößen können tägliche Strafen von bis zu 50.000 Baht (ca. 1.250 Euro) fällig werden – so lange, bis die Werbung entfernt wird.
Auch der Verkauf von Alkohol außerhalb der erlaubten Zeiten oder an verbotene Gruppen wird strenger bestraft: Bis zu ein Jahr Haft oder 100.000 Baht (ca. 2.500 Euro) Strafe sind möglich. „Dies soll umfassende und einheitliche Alkoholkontrollmaßnahmen gewährleisten“, begründet Vize-Premierminister Phumtham Wechayachai die Verschärfungen.
Ausnahmen und Übergangsfristen
Nicht alles wird jedoch verboten: Getränke mit maximal 0,5 Prozent Alkoholgehalt – wie viele Kombuchas oder alkoholfreie Biere – fallen nicht unter das neue Gesetz. Auch Arzneimittel und Kräuterprodukte sind ausgenommen.
Rechtsanwalt Dr. Paul Crosio von der Kanzlei Formichella & Sritawat erklärt: „Die bestehenden Ministerialverordnungen aus dem Jahr 2008 bleiben vorläufig in Kraft, sofern sie nicht im Widerspruch zu dieser Novelle stehen.“ Die zuständigen Ministerien haben ein Jahr Zeit, um detaillierte neue Vorschriften zu erlassen.
Tourismus-Branche atmet teilweise auf
In einem Punkt gibt es Entwarnung für die Tourismusindustrie: Seit dem 27. Juni 2025 gelten erweiterte Verkaufszeiten an internationalen Flughäfen, in Hotels und lizenzierten Unterhaltungsbetrieben. In ausgewählten Provinzen dürfen Bars sogar bis 4 Uhr morgens alkoholische Getränke ausschenken.
Hotels bieten per Zimmerservice alkoholische Getränke mittlerweile 24 Stunden am Tag an – eine wichtige Erleichterung für die Tourismusbranche, die nach der Pandemie noch immer um Gäste kämpft. Der Einzelhandel behält hingegen seine gewohnten Öffnungszeiten bei.
Gesundheitspolitik oder Wirtschaftseingriff?
Die thailändische Regierung betont den Gesundheitsaspekt: „Es geht darum, Maßnahmen zur Alkoholkontrolle zu modernisieren und wirksam zu halten“, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Besonders der Schutz Jugendlicher und die Unterstützung Abhängiger stehe im Fokus.
Kritiker befürchten jedoch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Brauerei- und Spirituosenindustrie beschäftigt tausende Thais und generiert erhebliche Steuereinnahmen. Wie die Balance zwischen Gesundheitsvorsorge und Wirtschaftsförderung gelingt, wird sich ab November zeigen.




Keine CHANG-Partys mehr ?
Das tragen von Shirts mit Logo wäre dann auch strafbar ?
Ein Post in den sozialen Medien, in dem alkoholische Getränke namentlich erkennbar sind, müßten dementsprechend ja auch verboten sein ?
Was bedeutet es für den kleinen Mann ?