Es ist kurz nach sieben Uhr morgens, als Klaus Meier seinen Kaffee auf der Terrasse seiner Wohnung im zwölften Stock trinkt. Unter ihm erstreckt sich die Bucht von Pattaya in einem sanften Bogen, das Wasser schimmert in allen Blautönen, die Sonne steigt langsam über dem Golf von Thailand auf. In Deutschland würde er jetzt im dunklen November zur Arbeit fahren, durch Regen und Kälte. Stattdessen trägt er Shorts und ein T-Shirt, und die Temperatur liegt bereits bei angenehmen 28 Grad. Klaus ist einer von geschätzt zehntausend Deutschen, die in Pattaya leben. Aber warum ausgerechnet hier? Was macht diese Stadt so besonders, dass Menschen ihr komplettes Leben umkrempeln, um hierher zu ziehen?
Pattaya: Thailands verstecktes Paradies für deutsche Auswanderer
Die Antwort auf diese Frage ist komplexer, als man zunächst denken mag. Pattaya ist nicht einfach nur ein Urlaubsort mit Strand und Palmen. Es ist ein Phänomen, eine Stadt der Gegensätze, ein Ort, der polarisiert und fasziniert zugleich. Wer verstehen will, warum immer mehr Deutsche hier ihre zweite Heimat finden, muss tiefer graben. Es geht um Lebensqualität, um Freiheit, um wirtschaftliche Vorteile – aber auch um etwas Schwer greifbares, das man vielleicht am besten als Lebensgefühl beschreiben kann.
Die Verwandlung einer Fischerstadt
Die Geschichte Pattayas liest sich wie ein modernes Märchen. Noch in den frühen 1960er Jahren war dies ein verschlafenes Fischerdorf an der Ostküste Thailands, etwa 150 Kilometer südöstlich von Bangkok gelegen. Einige hundert Einwohner lebten hier vom Fischfang, die Strände waren menschenleer, die Infrastruktur praktisch nicht vorhanden. Dann kam der Vietnamkrieg, und mit ihm die amerikanischen Soldaten, die in der nahegelegenen Luftwaffenbasis U-Tapao stationiert waren. Sie entdeckten Pattaya als Erholungsort, und binnen weniger Jahre verwandelte sich das Dorf in eine boomende Stadt.
Diese rasante Entwicklung hat Spuren hinterlassen, manche würden sagen Narben. Pattaya entwickelte einen zweifelhaften Ruf, der bis heute nachwirkt. Doch wer die Stadt heute besucht, erlebt etwas völlig anderes als das Klischee, das in vielen Köpfen existiert. Die Stadt hat sich gewandelt, diversifiziert, modernisiert. Heute leben hier fast eine halbe Million Menschen dauerhaft, dazu kommen Millionen von Touristen jährlich. Es gibt internationale Schulen, erstklassige Krankenhäuser, Einkaufszentren, die mit denen in Europa mithalten können, und eine Infrastruktur, die in vielen Bereichen deutscher Städte überlegen ist.
Wenn der Lebensabend zur Lebensqualität wird
Zurück zu Klaus Meier. Der 62-jährige ehemalige Maschinenbauingenieur aus Stuttgart ist seit fünf Jahren in Pattaya. Seine Entscheidung auszuwandern fiel nicht über Nacht, sondern reifte über mehrere Urlaubsreisen. Jedes Mal, wenn er nach Deutschland zurückkehrte, fiel ihm der Kontrast stärker auf. Die Bürokratie, die Steuerlast, das Wetter, die Mentalität. In Deutschland fühlte er sich zunehmend eingeengt, überreguliert, als würde das System ihm vorschreiben, wie er zu leben habe. In Thailand, und besonders in Pattaya, erlebte er etwas anderes: eine gewisse Gelassenheit, eine Lebensfreude, die ihm in der Heimat abhandengekommen schien.
Die wirtschaftlichen Vorteile waren ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige. Klaus bezieht eine gute Rente, die in Deutschland für ein komfortables Leben gereicht hätte. In Pattaya ermöglicht sie ihm einen Lebensstandard, den er sich in Deutschland nie hätte leisten können. Er wohnt in einer modernen Wohnung mit Meerblick, Swimmingpool und Fitnessraum im Haus. Seine monatlichen Lebenshaltungskosten liegen bei etwa 1200 Euro, inklusive aller Nebenkosten, Essen, Transport und gelegentlichem Ausgehen. Ein Abendessen in einem guten Restaurant kostet ihn zwischen fünf und fünfzehn Euro, ein Taxifahrt quer durch die Stadt drei bis fünf Euro. Das thailändische Gesundheitssystem, oft unterschätzt, bietet ihm medizinische Versorgung auf international anerkanntem Niveau zu einem Bruchteil deutscher Preise.
Aber es ist nicht nur das Geld. Klaus schätzt die Freiheit, sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Niemand schreibt ihm vor, wann er seine Hecke zu schneiden hat oder wie hoch sein Zaun sein darf. Die thailändische Mentalität des „Mai pen rai“ – was so viel bedeutet wie „macht nichts“ oder „kein Problem“ – hat sich auf ihn übertragen. Probleme, die ihn früher aufgeregt hätten, nimmt er gelassener. Das Klima spielt ebenfalls eine Rolle, die man nicht unterschätzen sollte. Ganzjährig Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad, nur drei Monate mit stärkerem Regen, ansonsten Sonnenschein. Für Menschen mit Gelenkproblemen oder Rheuma kann das einen enormen Unterschied machen.
Das kulinarische Wunder von Pattaya
Ein Punkt, der viele potenzielle Auswanderer zögern lässt, ist das Essen. Können sie auf Dauer auf Schnitzel, Bratwurst und Sauerkraut verzichten? Die Antwort ist in Pattaya ein klares Nein – sie müssen es nicht. Die Stadt hat sich zu einem erstaunlichen kulinarischen Schmelztiegel entwickelt, in dem praktisch jede Küche der Welt vertreten ist. Und die deutsche Küche spielt dabei eine erstaunlich prominente Rolle.
Entlang der Second Road, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, reihen sich deutsche Restaurants und Bäckereien aneinander wie an einer süddeutschen Landstraße. Das „Hopf House“ serviert bayerische Spezialitäten, das vom deutschen Metzgermeister geführte Restaurant bietet Schweinshaxe, Kassler und selbstgemachte Würste. Die „Black Forest Bakery“ backt Schwarzwälder Kirschtorte und Brezeln, die sich vor keinem Original verstecken müssen. In Naklua, dem nördlichen Stadtteil, hat eine deutsche Bäckerin einen Laden eröffnet, der jeden Morgen frische Brötchen, Roggenbrot und Vollkornbrot anbietet. Deutsche Supermärkte wie „Foodland“ oder „Villa Market“ führen deutsche Marken, von Ritter Sport Schokolade über Haribo Gummibärchen bis hin zu deutschen Bieren und Wurstspezialitäten.
Diese kulinarische Vielfalt beschränkt sich nicht auf deutsche Küche. Italienische Restaurants servieren authentische Pasta und Pizza, oft geführt von italienischen Auswanderern. Japanische Sushi-Bars, koreanische Grillrestaurants, indische Curry-Häuser, französische Bistros – Pattaya bietet alles. Und natürlich die thailändische Küche selbst, von einfachen Straßenständen, die für einen Euro eine Portion gebratenen Reis verkaufen, bis zu gehobenen Restaurants mit raffinierten Kreationen.
Die Qualität ist dabei oft überraschend hoch. Mehrere Restaurants in Pattaya haben sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, die über Thailand hinausreicht. Das Seafood-Restaurant „Moom Aroi“ am Strand von Bang Saray wurde in mehreren Reiseführern empfohlen. Das „Glass House“ in Na Jomtien, direkt am Meer gelegen, bietet nicht nur exzellente Meeresfrüchte, sondern auch eine Atmosphäre, die man in Deutschland so nicht finden würde: Essen mit den Füßen im Sand, während die Wellen ans Ufer rollen und die Sonne im Meer versinkt.
Die Sehenswürdigkeiten: Mehr als nur Strand
Wer glaubt, Pattaya bestehe nur aus Strand und Nachtleben, unterschätzt die Stadt gewaltig. Die kulturellen und natürlichen Sehenswürdigkeiten sind vielfältig und teilweise spektakulär. Der Sanctuary of Truth, ein vollständig aus Holz gebauter Tempel am nördlichen Ende der Stadt, ist ein architektonisches Wunderwerk. Die 105 Meter hohe Struktur, deren Bau 1981 begann und bis heute andauert, ist komplett mit handgeschnitzten Figuren aus der hinduistischen und buddhistische Mythologie bedeckt. Jeder Zentimeter ist mit feinsten Details verziert, eine Hommage an traditionelle Handwerkskunst und philosophische Konzepte.
Der Nong Nooch Tropical Garden, etwa 15 Kilometer südlich der Stadt, ist einer der schönsten botanischen Gärten Südostasiens. Auf über 200 Hektar erstrecken sich thematisch gestaltete Gärten, von französischen Barockgärten über Steingärten bis zu einer beeindruckenden Kakteensammlung. Elefantenshows und traditionelle thailändische Tanzvorführungen ergänzen das Programm. Viele deutsche Besucher verbringen hier einen ganzen Tag und kommen begeistert zurück.
Der Buddha Mountain, Khao Chi Chan, zeigt ein 130 Meter hohes und 70 Meter breites goldenes Buddha-Bildnis, das mit Laser in eine Felswand graviert wurde. Die schiere Größe dieser Darstellung ist beeindruckend, und der Ort strahlt eine Ruhe aus, die einen von der geschäftigen Stadt abschirmt. Der Wat Phra Yai, auch bekannt als Big Buddha Hill, bietet nicht nur einen imposanten goldenen Buddha, sondern auch einen Panoramablick über die gesamte Bucht von Pattaya.
Für Naturfreunde gibt es den Khao Kheow Open Zoo, einen der besten Zoos Thailands, wo Tiere in großzügigen, naturnahen Gehegen leben. Der nahegelegene Nationalpark Khao Chamao-Khao Wong mit seinen Wasserfällen und Wanderwegen bietet Abwechslung für alle, die der Stadt entfliehen möchten. Die Coral Islands, Koh Larn, nur 45 Minuten mit der Fähre entfernt, bieten kristallklares Wasser und ruhige Strände, weit weg vom Trubel der Stadt.
Die Floating Markets, schwimmende Märkte, sind ein Erlebnis für sich. Hier werden Waren von Booten aus verkauft, während Besucher über Holzstege flanieren oder selbst Boote mieten. Frisches Obst, gegrillter Fisch, Kunsthandwerk – die Atmosphäre ist lebhaft und authentisch thailändisch. Das Ripley’s Believe It or Not Museum, das Art in Paradise 3D-Museum, das Underwater World Aquarium – die Liste der Attraktionen ist lang und vielfältig.
Pattaya hat sich zudem zu einem Golfparadies entwickelt. Im Umkreis von 50 Kilometern gibt es über 20 Golfplätze von internationalem Standard, viele davon von berühmten Designern entworfen. Die Preise liegen deutlich unter europäischem Niveau, ein Tag auf einem erstklassigen Platz inklusive Caddie kostet oft nicht mehr als 50 bis 80 Euro. Für Golfer aus Deutschland ist dies ein Paradies: ganzjährig spielbar, perfekt gepflegte Plätze, und das zu erschwinglichen Preisen.
Das Rätsel der Anziehungskraft
Aber all diese Faktoren zusammen erklären noch nicht vollständig, warum Pattaya auf so viele Deutsche eine fast magnetische Anziehungskraft ausübt. Es gibt etwas Tieferes, etwas, das sich schwer in Worte fassen lässt. Vielleicht ist es die Möglichkeit des Neuanfangs, die diese Stadt bietet. In Deutschland sind viele Leben vorgezeichnet: Ausbildung, Karriere, Familie, Rente. Alles folgt einem bestimmten Muster, von der Gesellschaft erwartet und kontrolliert. Wer ausbricht, wird schief angesehen.
In Pattaya gibt es diesen sozialen Druck kaum. Niemand fragt, was man früher gemacht hat oder warum man hier ist. Man wird akzeptiert, so wie man ist. Diese Anonymität kann befreiend wirken, besonders für Menschen, die in Deutschland das Gefühl hatten, ständig bewertet zu werden. Gleichzeitig ist die deutsche Community groß genug, dass man sich nicht einsam fühlen muss. Es gibt deutsche Stammtische, Vereine, informelle Treffen. Wer möchte, findet schnell Anschluss.
Die Thailänder selbst tragen zu dieser Atmosphäre bei. Die berühmte thailändische Gastfreundschaft ist kein Klischee, sondern Realität. Das Lächeln, mit dem man in Geschäften, Restaurants und auf der Straße begrüßt wird, ist echt. Die Hilfsbereitschaft, wenn man als Ausländer offensichtlich nicht weiterkommt, ist bemerkenswert. Natürlich gibt es auch hier Menschen, die Touristen über den Tisch ziehen wollen, aber die überwiegende Mehrheit der Thailänder ist freundlich und zuvorkommend.
Die praktischen Vorteile für deutsche Expats
Für Deutsche, die ernsthaft überlegen, nach Pattaya zu ziehen, sind die praktischen Aspekte entscheidend. Das Visumsystem Thailands ist für Rentner besonders attraktiv. Wer über 50 Jahre alt ist und ein Jahreseinkommen oder Ersparnisse von umgerechnet etwa 22.000 Euro nachweisen kann, erhält problemlos ein Jahresvisum. Dieses kann unbegrenzt verlängert werden. Für Jüngere ist es komplizierter, aber keineswegs unmöglich. Viele arbeiten als digitale Nomaden, andere gründen eigene Unternehmen.
Die Lebenshaltungskosten sind, wie bereits erwähnt, deutlich niedriger als in Deutschland. Eine moderne Einzimmerwohnung in guter Lage kostet zwischen 300 und 600 Euro Miete pro Monat, eine Dreizimmerwohnung mit Meerblick zwischen 700 und 1200 Euro. Strom und Wasser sind günstig, nur die Klimaanlage kann im heißesten Monat etwas mehr kosten, bleibt aber im Rahmen. Internet ist schnell und günstig, ein Glasfaseranschluss kostet etwa 15 bis 25 Euro im Monat.
Das Gesundheitssystem ist ein weiterer großer Pluspunkt. Pattaya verfügt über mehrere internationale Krankenhäuser, darunter das Bangkok Hospital Pattaya und das Pattaya Memorial Hospital. Die Ärzte sind oft in Europa oder den USA ausgebildet, sprechen Englisch, und die medizinische Ausstattung entspricht westlichem Standard. Eine Behandlung, die in Deutschland Monate Wartezeit bedeuten würde, bekommt man hier innerhalb von Tagen. Die Kosten sind dabei ein Bruchteil: eine Zahnreinigung kostet etwa 20 Euro, eine umfassende Gesundheitsuntersuchung 100 bis 150 Euro, eine Hüftoperation etwa 8000 bis 10000 Euro – in Deutschland würde dasselbe das Dreifache kosten.
Die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren massiv verbessert. Neue Straßen wurden gebaut, der öffentliche Nahverkehr wurde ausgebaut. Die berühmten Songthaews, umgebaute Pickups, die als Sammeltaxis fungieren, bringen einen für umgerechnet 30 Cent überall hin. Motorradtaxis sind noch günstiger und schneller. Wer lieber selbst fahren möchte, kann für etwa 5000 bis 8000 Euro ein gebrauchtes Auto kaufen oder für 200 bis 300 Euro im Monat ein neues leasen. Motorroller sind noch günstiger und für die kurzen Strecken in der Stadt ideal.
Der Flughafen U-Tapao, nur 30 Minuten von Pattaya entfernt, wird kontinuierlich ausgebaut und bietet zunehmend internationale Verbindungen. Der große Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok ist in gut zwei Stunden zu erreichen. Von dort aus gibt es Direktflüge nach Deutschland, sodass Besuche in der alten Heimat problemlos möglich sind.
Die dunklen Seiten der Medaille
Es wäre unehrlich, nur die positiven Seiten zu beleuchten. Pattaya hat auch Schattenseiten, die man nicht verschweigen sollte. Die Kriminalitätsrate ist höher als in vielen anderen thailändischen Städten, wenn auch immer noch niedriger als in vielen deutschen Großstädten. Taschendiebstahl, Betrug, gelegentliche Gewaltdelikte kommen vor. Wer sich an grundlegende Vorsichtsmaßnahmen hält, hat aber in der Regel keine Probleme.
Der Verkehr kann chaotisch sein, und die Verkehrssicherheit ist deutlich geringer als in Deutschland. Motorradunfälle sind die häufigste Todesursache unter Expats. Wer hier lebt, muss seine Fahrweise anpassen und besonders vorsichtig sein. Die Luftqualität ist in bestimmten Monaten, besonders im März und April, wenn Bauern in der Region ihre Felder abbrennen, nicht optimal. Menschen mit Atemwegsproblemen können damit Schwierigkeiten haben.
Die Sprache ist eine Herausforderung. Während in touristischen Bereichen viele Menschen Englisch sprechen, ist Thai eine komplexe tonale Sprache, die schwer zu erlernen ist. Wer langfristig hier leben möchte, sollte zumindest Grundkenntnisse erwerben, allein aus Respekt vor der Kultur. Die kulturellen Unterschiede können manchmal zu Missverständnissen führen. Was in Deutschland als direkte, ehrliche Kommunikation gilt, kann in Thailand als unhöflich empfunden werden. Das Konzept des „Gesichtswahrens“ ist in der thailändischen Kultur zentral und für Europäer oft schwer zu verstehen.
Die Auflösung: Warum Pattaya funktioniert
Nach all diesen Aspekten bleibt die ursprüngliche Frage: Was macht Pattaya wirklich zu einem so attraktiven Ort für deutsche Auswanderer? Die Antwort liegt in der einzigartigen Kombination aller genannten Faktoren. Es ist nicht nur das Wetter, nicht nur das Geld, nicht nur die Freiheit oder die Sehenswürdigkeiten. Es ist die Summe aller Teile, die ein Lebensmodell ermöglicht, das in Deutschland so nicht möglich wäre.
Pattaya bietet die Infrastruktur und den Komfort einer modernen Stadt, kombiniert mit dem entspannten Lebensstil und den niedrigen Kosten eines Schwellenlandes. Man kann morgens im Meer schwimmen, mittags in einem deutschen Restaurant Schnitzel essen, nachmittags Golf spielen und abends in einem französischen Restaurant dinieren – und das alles, ohne sein Budget zu sprengen. Man kann ein Leben in Würde führen, mit einem Lebensstandard, der in Deutschland für viele unerreichbar geworden ist.
Die Stadt hat gelernt, sich auf internationale Bewohner einzustellen, ohne dabei ihre thailändische Identität zu verlieren. Diese Balance ist selten und wertvoll. Für Rentner ist Pattaya ein Ort, an dem sie ihre letzten Lebensjahrzehnte in Würde und Komfort verbringen können, ohne von jedem Euro zweimal umdrehen zu müssen. Für digitale Nomaden ist es ein Ort mit schnellem Internet, guter Infrastruktur und niedrigen Kosten. Für Unternehmer ist es ein Ort mit Möglichkeiten und einem wachsenden Markt.
Klaus Meier sitzt immer noch auf seiner Terrasse, der Kaffee ist längst kalt geworden. Er blickt auf das Meer hinaus und denkt an sein früheres Leben in Stuttgart. Die Routine, der Stress, die Enge. Hier hat er etwas gefunden, das er nicht mehr missen möchte: die Freiheit, sein Leben selbst zu gestalten. Ob er jemals nach Deutschland zurückkehren wird? Er schüttelt den Kopf. „Warum sollte ich?“, sagt er leise zu sich selbst. „Ich bin hier zu Hause.“
Der ultimative Urlaubsort: Pattaya für Kurzzeitbesucher
Selbst für diejenigen, die nicht dauerhaft nach Thailand auswandern möchten, ist Pattaya ein ideales Urlaubsziel. Die Stadt bietet alles, was man für einen perfekten Urlaub braucht: Strände, Kultur, Unterhaltung, gutes Essen und Aktivitäten für jeden Geschmack. Familien mit Kindern finden zahlreiche Attraktionen: den Underwater World Pattaya, wo Kinder durch einen Glastunnel laufen und Haie über sich schwimmen sehen, den Ramayana Water Park mit seinen spektakulären Wasserrutschen, oder den Cartoon Network Amazone, einen Themenpark mit Attraktionen basierend auf bekannten Zeichentrickserien.
Paare schätzen die romantischen Strandspaziergänge, die Sonnenuntergänge über dem Golf von Thailand, die intimen Restaurants mit Meerblick. Für Aktivurlauber gibt es Tauchen, Schnorcheln, Jetski, Parasailing, Segeln und vieles mehr. Kulturinteressierte können Tempel besichtigen, traditionelle thailändische Massagen genießen, Kochkurse besuchen. Die Vielfalt ist beeindruckend, und die Preise bleiben für westliche Urlauber sehr erschwinglich.
Die Hotellandschaft reicht von einfachen Gästehäusern für 15 Euro pro Nacht bis zu Luxusresorts der internationalen Ketten wie Hilton, Marriott oder InterContinental. Viele Hotels bieten einen Service, der europäische Standards übertrifft: aufmerksames Personal, saubere Zimmer, gutes Frühstück. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist durchweg ausgezeichnet. Für 50 bis 80 Euro pro Nacht bekommt man ein Vier-Sterne-Hotel, das in Deutschland das Doppelte kosten würde.
Die Flugverbindungen haben sich in den letzten Jahren verbessert. Mehrere Airlines bieten Direktflüge von Deutschland nach Bangkok, von dort ist Pattaya leicht zu erreichen. Die Flugzeit beträgt etwa elf Stunden, und wer frühzeitig bucht, findet Flüge ab etwa 400 Euro hin und zurück. Für zwei Wochen Pattaya kann man mit einem Budget von 1500 bis 2000 Euro pro Person auskommen, inklusive Flug, Hotel, Essen und Aktivitäten – deutlich günstiger als viele europäische Urlaubsziele.
Die Zukunft von Pattaya
Pattaya steht an einem Wendepunkt. Die Stadtverwaltung hat erkannt, dass das alte Image schädlich ist und arbeitet aktiv daran, die Stadt als familienfreundliches, modernes Urlaubsziel zu positionieren. Große Infrastrukturprojekte sind in Planung oder bereits in Umsetzung. Eine Hochgeschwindigkeitsbahnverbindung nach Bangkok soll die Fahrzeit auf unter eine Stunde reduzieren. Der Flughafen U-Tapao soll massiv ausgebaut werden und zu einem der größten Flughäfen Südostasiens werden.
Neue Wohnviertel entstehen, moderne Hochhäuser schießen aus dem Boden. Die Stadt wächst nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Na Jomtien im Süden entwickelt sich zu einem ruhigeren, familienfreundlicheren Viertel, während das Zentrum urban und lebendig bleibt. Die Regierung investiert in Grünflächen, Parks und öffentliche Bereiche am Strand. Das Abwassersystem wird modernisiert, die Wasserqualität verbessert sich stetig.
Diese Entwicklungen machen Pattaya noch attraktiver für deutsche Expats. Die Stadt professionalisiert sich, wird erwachsener, ohne ihren Charme zu verlieren. Kritiker befürchten, dass Pattaya seine Seele verlieren könnte, dass die Kommerzialisierung die Authentizität verdrängt. Andere sehen die Entwicklung positiv und betonen, dass eine moderne Infrastruktur notwendig ist, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für Klaus Meier und die vielen anderen Deutschen, die hier leben, sind diese Veränderungen willkommen. Sie wollen keine Hinterwäldler-Stadt, sondern einen modernen Wohnort mit allem Komfort. Gleichzeitig hoffen sie, dass Pattaya seinen besonderen Charakter behält, diese Mischung aus Thai-Kultur und internationalem Flair, die die Stadt so einzigartig macht.
Ein Paradies mit kleinen Fehlern
Pattaya ist nicht perfekt. Es gibt Lärm, Verkehrschaos, gelegentliche Stromausfälle. Die Bürokratie kann nervenaufreibend sein, kulturelle Missverständnisse führen zu Frustration. Das Wetter ist nicht immer sonnig, die Regenzeit kann lang und intensiv sein. Nicht jeder wird hier glücklich, und für manche endet der Traum vom Paradies in Ernüchterung.
Aber für die große Mehrheit der deutschen Expats in Pattaya überwiegen die Vorteile bei weitem. Sie haben einen Ort gefunden, an dem sie ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten können, an dem ihr Geld weiter reicht, an dem das Wetter besser ist und die Menschen freundlicher sind. Sie haben eine Gemeinschaft gefunden, in der sie sich willkommen fühlen, und eine Stadt, die ihnen die Infrastruktur und Annehmlichkeiten bietet, die sie brauchen.
Pattaya ist mehr als nur ein Urlaubsort. Es ist ein Lebensmodell, eine Alternative zum hektischen, überregulierten Leben in Deutschland. Ob man nun dauerhaft hier leben oder nur regelmäßig Urlaub machen möchte – Pattaya hat für jeden etwas zu bieten. Die schöne und reizvolle Küstenstadt am Golf von Thailand hat sich ihren Platz unter den attraktivsten Zielen für deutsche Auswanderer und Urlauber redlich verdient.
Die Sonne steht mittlerweile hoch am Himmel, als Klaus Meier seine leere Kaffeetasse zur Küche bringt. Er hat für heute keine großen Pläne, vielleicht ein bisschen am Strand spazieren, später mit Freunden essen gehen. Ein normaler Tag im Paradies. Und genau das ist es, was Pattaya für ihn bedeutet: die Normalität des außergewöhnlich Schönen, die Selbstverständlichkeit des Privilegs, in einem der lebenswertesten Orte der Welt zu Hause zu sein.







Wieder mal die schönen Vergleiche mit DE. Die Leute kapieren es nicht, dass man kein Vergleich mit DE machen kann. Für eine Hüft-OP zahlt der Deutsche keinen einzigen Cent. Mal zur Info. Weil- KV.
Da wurde nicht beschrieben, WER die Hüft-OP bezahlt, sondern, was sie KOSTET. Und ja, wenn Du – wie die meisten in Deutschland – eine Krankenversicherung hast, dann bezahlt diese die OP bei entsprechender Notwendigkeit. Das sollte in Thailand bei entsprechender KV aber auch der Fall sein.
Finde ich großartig! Dabei erzählt man sich am Steintisch, dass die hier nichts richtig auf die Reihe kriegen. Und jetzt haben sie ein Paradies so gut versteckt und das sogar noch in Pattaya, dass ich wirklich nicht mehr wüsste wo noch suchen!
Also ein Paradies ist das nicht sorry 555
Ich bin froh muss ich nicht dahin, war 2 mal da aber naja..
Paradiese findet man eher im Norden oder im Süden bei Krabi…
Pattaya ist mehr ein Malle in Thailand…
Und wer wandert schon aus nach Asien und will dann die ganze Zeit DACH Leute um sich haben ? Muss man nicht verstehn
umfassend aber mit einigen Unstimmigkeiten. so geht die Sonne nicht am Golf von Thailand auf. Die Krankenhäuser sind teils besser als in Deutschland. Wer eine gute KV hat ist gut dran. Wer über 70 ist für den/die wird die KV unbezahlbar. Und die privaten Krankenhäuser sind sehr teuer. Geht mal so gegen 10 Uhr Morgens durch die Bar Straßen. Da sitzen die alten Farangs vor ihrem 1. Bier. Gehen dann irgendwann abends nach Hause, tja Tag für Tag. Paradies? Aber es stimmt, Koh Larn, der/die Tempel, die Märkte, wenn Mann/Frau will dann ist Pattaya liebenswert. Wenn man will.