Lebenslang für Mord an Ex-Politiker

Lebenslang für Mord an Ex-Politiker
The Nation

Lebenslang für Polizisten: Mord an kambodschanischem Ex-Politiker

Das thailändische Strafgericht hat ein spektakuläres Urteil gefällt: Ein ehemaliger Polizeibeamter muss lebenslang ins Gefängnis, weil er einen kambodschanischen Oppositionspolitiker in Bangkok ermordet hat. Das Gericht reduzierte die ursprüngliche Todesstrafe wegen seines Geständnisses.

Mord im Herzen Bangkoks

Der ehemalige Polizeibeamte Ekkalak Paenoi hatte am 7. Januar 2025 um 17:30 Uhr den 74-jährigen Lim Kimya in der Khaosan Road erschossen. Das Opfer war ein ehemaliges Mitglied der kambodschanischen Oppositionspartei Cambodian National Rescue Party und befand sich gerade in der Nähe eines Einkaufszentrums, als der Attentäter zuschlug.

Im Prozess gestand Ekkalak die Tat, während sein Mitangeklagter Chakrit Buakhil jede Beteiligung bestritt. Das Gericht befand die Beweislage als überzeugend und bestätigte, dass Ekkalak den Mord vorsätzlich und mit Vorbedacht begangen hatte.

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Von Todesstrafe zu lebenslanger Haft

Ursprünglich hatte das Gericht die Todesstrafe verhängt, reduzierte die Strafe jedoch aufgrund von Ekkalaks Geständnis auf lebenslange Haft. Zusätzlich muss der Verurteilte 1,79 Millionen Baht (ca. 45.000 Euro) an die Witwe des Opfers, Anne-Marie Lim, zahlen – plus 5% jährliche Zinsen ab dem 30. September 2025.

Der Richter betonte, die Beweise seien erdrückend gewesen: Ekkalak habe nicht nur vorsätzlich gemordet, sondern auch illegal Waffen besessen und ohne Erlaubnis geführt. 

Freispruch für Komplizen

Der zweite Angeklagte, Chakrit Buakhil, ging dagegen straffrei aus. Das Gericht befand, die Beweise gegen ihn seien nicht ausreichend für eine Verurteilung. Chakrit hatte lediglich als Fahrer gedient, um Ekkalak zum Tatort zu bringen.

„Dies wurde als normale Transaktion ohne Beweise für eine Beteiligung an der Erschießung angesehen“, urteilte das Gericht. Alle Anklagepunkte gegen Chakrit wurden fallengelassen – eine Entscheidung, die die Familie des Opfers vermutlich nicht nachvollziehen kann.

Politische Hintergründe?

Lim Kimya war ein bekanntes Gesicht der kambodschanischen Opposition. Sein Tod wirft Fragen nach möglichen politischen Motiven auf. War es ein gezieltes Attentat auf einen Regimekritiker? Das Gericht äußerte sich nicht zu möglichen Hintergründen, konzentrierte sich ausschließlich auf die Tat.

Experten vermuten jedoch, dass der Mord in Zusammenhang mit der angespannten politischen Lage in Kambodscha stehen könnte. Die Tat ereignete sich im Ausland – möglicherweise um internationale Verwicklungen zu vermeiden.

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Strafe in thailändischem Gefängnis

Ekkalak Paenoi wird seine Strafe in einem thailändischen Gefängnis verbüßen. Die Familie des Opfers hat zumindest teilweise Gerechtigkeit erfahren, doch die Frage nach den Auftraggebern bleibt offen.

Dieser Fall wird die thailändisch-kambodschanischen Beziehungen belasten – und zeigt, wie gefährlich das Leben für politische Aktivisten in der Region sein kann.

💬 Ihre Meinung ist gefragt

War das Urteil im Mordfall Lim Kimya gerecht – oder hätte die Todesstrafe bestehen bleiben sollen? Und was bedeutet dieser Fall für das Vertrauen in die thailändische Justiz? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unten in die Kommentare.

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Quelle: The Nation