50 Razzien, 22 Provinzen, Milliarden eingefroren

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KhaoSod English

BANGKOK – Ein historischer Schlag gegen die internationale Kriminalität! Bei einer Mega-Razzia in 50 Locations über 22 Provinzen hinweg hat die thailändische Polizei Vermögenswerte im Wert von über 10 Milliarden Baht (313 Millionen US-Dollar) beschlagnahmt. Das Ziel: Transnationale Scam-Netzwerke mit Verbindungen nach Kambodscha.

Die Großrazzia in 22 Provinzen

Unter dem Codenamen „Uproot Cross-Border Scammers“ schlug die Polizei gleichzeitig an 50 Orten im ganzen Land zu. Die koordinierte Aktion zeigt die Dimension des kriminellen Netzwerks.

Luxusvillen, teure Autos und geheime Büros wurden durchsucht. Die Zentrale Untersuchungsbehörde (CIB) arbeitete dabei eng mit dem Anti-Geldwäsche-Büro (AMLO) zusammen.

„Dies ist eine der umfassendsten Operationen gegen organisierte Cyberkriminalität in der Geschichte Thailands“, erklärte ein hochrangiger Ermittler.

Das System der kambodschanischen Hintermänner

Im Zentrum der Ermittlungen stehen kriminelle Banden, die von Kambodscha aus operieren. Von dort aus steuern sie Callcenter-Betrug, Investmentfallen und gefälschte Online-Shops.

Die thailändischen Komplizen waren für die Geldwäsche und Investition der Beute zuständig. Sie kauften Immobilien, Luxusautos und Yachten, um das schmutzige Geld zu säubern.

Diese Verbindung zwischen ausländischen Drahtziehern und lokalen Helfern machte das Netzwerk so mächtig – und so gefährlich für ahnungslose Opfer.

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Fall 1: Das Chen Zhi-Netzwerk und die Crypto-Falle

Der erste Schlag traf das Chen Zhi-Netzwerk. Der chinesisch-kambodschanische Geschäftsmann steht im Verdacht, hinter Online-Betrug und Menschenhandel zu stehen.

Seine Gruppe nutzte die Prince Holding Group als Fassade. Ermittler deckten auf, wie gestohlenes Geld in Kryptowährung getauscht und dann in legale Assets investiert wurde.

Das Ergebnis: 102 beschlagnahmte Gegenstände im Wert von rund 373 Millionen Baht (11,7 Mio. Dollar). Ein klassischer Fall von hybrider Kriminalität.

Fall 2: Kok An und die gestohlenen Gesichter

Das zweite Ziel war Kok An, Besitzer mehrerer Gebäude in Kambodscha, die als Betrüger-Callcenter dienten. Seine Methode war besonders perfide.

Die Bande nutzte gestohlene Gesichtsdaten, um sogenannte „Mule Accounts“ (Strohmann-Konten) zu eröffnen. Über diese Konten wurde das erbeutete Geld verschoben.

Anschließend kaufte man in Thailand teure Assets auf Namen von Strohmännern. 90 Wertgegenstände mit einem Gesamtwert von 467 Millionen Baht (14,6 Mio. Dollar) wurden sichergestellt.

Der Jahrhundert-Coup: Das Tangmo Thai-Netzwerk

Die spektakulärste Festnahme betrifft das Tangmo Thai-Netzwerk. Es soll Verbindungen zu hochrangigen kambodschanischen Kreisen haben, darunter Banker Yim Leak.

Ihre Masche: Opfer wurden aufgefordert, Geld für angebliche „Reinheitschecks“ zu überweisen. Die Summen wurden dann durch komplexe internationale Transaktionen verschleiert.

Die Beute ist atemberaubend: Land, Eigentumswohnungen und Wertpapiere im Wert von 9,279 Milliarden Baht (290 Mio. Dollar). Dazu drei Luxusautos, darunter ein Ferrari 488 GTB.

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Die politische Bombe: Bekannte in der Regierung

Auf der Pressekonferenz musste sich Premier Anutin heiklen Fragen stellen. Denn einer der Verdächtigen, Ben Smith, ist dem stellvertretenden Premierminister Pol. Col. Thammanat Prompao persönlich bekannt.

Anutin blieb hart: „Private Bekanntschaften kann es geben. Aber wenn Beweise für Fehlverhalten vorliegen, verfolgen wir den Fall streng, ohne Ausnahme.“

Er ordnete sogar an, die thailändische Staatsbürgerschaft des verdächtigen kambodschanischen Bankers Yim Leak zu widerrufen. Ein beispielloser Schritt.

So geht der Kampf gegen die Cyber-Mafia weiter

Der vierte Fall, Eua-Angkoon, lockte Anleger mit der gefälschten App „ULELA Max“ in eine Aktienhandelsfalle. Das erbeutete Geld wurde sofort in USDT-Kryptowährung gewaschen.

Die Beschlagnahmungen sind vorläufig und gelten für 90 Tage. Betroffene haben 30 Tage Zeit, die Legalität ihrer Vermögenswerte vor Gericht zu beweisen.

„Technologie-Kriminalität entwickelt sich ständig“, sagte Anutin. „Aber als Regierung sagen wir: Wir kriegen euch immer – für die Sicherheit unserer Bürger.“ Die Message ist klar.

🗣 Eure Stimme zählt

Ein Schlag gegen transnationale Betrüger — 10 Milliarden Baht weg vom Markt. Doch wie tief reichen die Verstrickungen wirklich? Reichen Beschlagnahmungen, um Netzwerke zu zerstören, oder sind das nur symptomatische Schläge?

Wer trägt am Ende die Verantwortung: Kriminelle, lokale Komplizen — oder Behörden, die zu spät reagierten?

💬 Schreib jetzt: Was fordert ihr von der Regierung — härtere Gesetze, internationale Kooperationen oder beides?

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Quelle: KhaoSod English

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