SURIN, THAILAND – Nach Gefechten zwischen thailändischen und kambodschanischen Soldaten an der gemeinsamen Grenze haben die Behörden großflächige Evakuierungen in mehreren Grenzprovinzen angeordnet.
Gefecht an der Grenze löst Alarm aus
Am 7. Dezember 2025 kam es nach Behördenangaben im Grenzgebiet bei Chong Phu Pham Lek im Bezirk Kantharalak in der Provinz Si Sa Ket zu einem Zusammenstoß zwischen thailändischen und kambodschanischen Soldaten.
Dabei wurden zwei thailändische Soldaten verletzt. Die ohnehin angespannte Lage an der thailändisch-kambodschanischen Grenze verschärfte sich daraufhin deutlich.
Armee ordnet Evakuierung in vier Provinzen an
Das 2. Heeresgebiet veröffentlichte anschließend ein dringendes Schreiben an die Behörden von vier Grenzprovinzen: Ubon Ratchathani, Si Sa Ket, Surin und Buri Ram.
Die Provinzen wurden angewiesen, Bewohner von Dörfern und Bezirken in Grenznähe umgehend in provisorische Evakuierungszentren zu verlegen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Surin: Rote Zonen werden geräumt
In der Provinz Surin liefen die Evakuierungen besonders intensiv. Dort wurden die Bewohner aus als „rote Zonen“ eingestuften Bereichen in den Bezirken Phanom Dong Rak, Kap Choeng und Buachet in provisorische Unterkünfte gebracht.
In den Dörfern blieben nur noch Angehörige der Dorfsicherheitskräfte (Chor Ror Bor) zurück, die unter strenger Bewachung die Sicherheit vor Ort gewährleisten sollten. In Surin wurden nach Behördenangaben mehrere Notunterkünfte eingerichtet.
Familien fliehen erneut vor der Gewalt
Wirat Hongthong aus der Tambon Tamiang im Bezirk Phanom Dong Rak berichtete, er habe unmittelbar nach der Warnung der örtlichen Führungskräfte reagiert.
„Als uns der Dorfvorsteher und die Gemeindeführung zur Evakuierung aufriefen, haben wir sofort unsere Sachen gepackt, auf die Ladefläche des Pick-ups geladen und sind mit der ganzen Familie – fünf Personen – in die Stadt Surin ins Evakuierungszentrum gefahren“, sagte er.
Er schilderte, dass dies bereits das dritte Mal sei, dass seine Familie wegen der Grenzlage fliehen musste. „Ich hoffe, dass diese Situation diesmal endlich ein Ende findet“, so Wirat weiter.
Staus an Tankstellen im Bezirk Buachet
Im Bezirk Buachet setzte nach der offiziellen Evakuierungsanordnung sofortige Fluchtbewegung ein. Zahlreiche Einwohner fuhren zunächst zu Tankstellen, um ihre Fahrzeuge aufzutanken.
Die große Zahl an Fahrzeugen führte dort zeitweise zu Verkehrsstaus, während sich die Menschen auf die Weiterfahrt in die von den Behörden benannten Evakuierungszentren vorbereiteten.
Cell-Broadcast-Warnung an Grenzbewohner
Die Behörde für Katastrophenschutz und -hilfe (กรมป้องกันและบรรเทาสาธารณภัย, DDPM) verschickte um 16.04 Uhr eine Cell-Broadcast-Warnung an die Bevölkerung in den Grenzregionen.
Darin hieß es, dass es kämpferische Auseinandersetzungen im Grenzgebiet bei Kantharalak (Si Sa Ket) gebe. Bewohner der Bezirke Phanom Dong Rak, Kap Choeng, Sangkha und Buachet in Grenznähe wurden aufgefordert,
• die Grenzgebiete zu verlassen und in provisorische Evakuierungszentren oder von den Behörden ausgewiesene Sicherheitszonen zu gehen,
• sich bei Bedarf an Dorfvorsteher, Gemeindeverwaltungen oder Bezirksämter zu wenden,
• die Anweisungen der zuständigen Behörden strikt zu befolgen.
Für weitere Informationen wurde die Hotline 1784 genannt. Die Behörde betonte, dass die Maßnahmen dem Schutz der Zivilbevölkerung dienen.



