Skandal um Buddha-Tempel:
Ex-Mönch soll Millionen verzockt haben
Ein ehemaliger Abt des berühmten Wat Rai Khing Tempels in Nakhon Pathom und seine 28-jährige Komplizin sitzen jetzt hinter Gittern. Die beiden sollen 300 Millionen Baht (ca. 7,5 Millionen Euro) aus Tempelgeldern veruntreut und für Online-Glücksspiel ausgegeben haben. Der 70-jährige Yaem Inkrungkao, früher bekannt als Phra Thamma Wachiranuwat, wurde offiziell aus dem Mönchsstand entlassen, nachdem er sich am Donnerstag der Polizei stellte.
Keine Chance auf Haftentlassung
Das Anti-Korruptionsgericht in Bangkok lehnte einen Haftprüfungsantrag ab – die Ermittler befürchteten, die Angeklagten könnten Beweise manipulieren. Yaem wurde direkt ins Bangkok Remand Prison gebracht, während seine mutmaßliche Mittäterin Aranyawan Wangthapan in die Zentralfrauenhaftanstalt überstellt wurde. Beide wirktenangespannt und erschöpft, als sie am Samstagmorgen aus der Polizeizelle abgeführt wurden.
Junge Frau soll als Glücksspiel-Mittlerin agiert haben
Aranyawan, die bereits 2023 wegen Verbindungen zu einer illegalen Wettseite verhaftet worden war, soll dem Ex-Abt als Ansprechpartnerin für Online-Poker gedient haben. Bei Verhören gestand sie, den Mönch seit ihrer Schulzeit am Wat Rai Khing zu kennen. 2021 habe sie sich erstmals 40 Millionen Baht (ca. 1 Million Euro) von ihm geliehen – seitdem standen sie in regelmäßigem Kontakt.
Geldwäsche über drei Firmen?
Laut Polizei soll die 28-Jährige an drei Unternehmen beteiligt gewesen sein, die über die Glücksspiel-Plattform mehr als 800 Millionen Baht (ca. 20 Millionen Euro)gewaschen haben. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren – die beiden könnten bis zu 84 Tage in Untersuchungshaft bleiben, bevor die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt.
Ein Tempel in der Krise
Der Wat Rai Khing Tempel, einst eine angesehene buddhistische Stätte, steht nun im Zentrum eines finanziellen und moralischen Skandals. Gläubige sind schockiert, dass ausgerechnet einehemaliger Abt Gelder für Glücksspiel und dubiose Geschäfte missbraucht haben soll. Die thailändische Öffentlichkeit fordert strengere Kontrollen für Tempelfinanzen.