Ein Wort, viele Bedeutungen – und noch mehr Emotionen
Wer schon einmal in Thailand war, hat es sicher gehört: „Farang“ – das Wort, mit dem Einheimische weiße Ausländer bezeichnen. Mal beiläufig in einem Gespräch auf dem Markt, mal in einem scherzhaften Ton, manchmal auch in einem Ton, der Fragen aufwirft:Ist das jetzt nett gemeint – oder eher nicht?
Viele westliche Touristen und Expats zucken zusammen, wenn sie es hören. Manche fühlen sich ausgeschlossen, andere gar beleidigt. Doch was steckt wirklich hinter diesem Wort, das auf so viele Ohren so unterschiedlich wirkt?
Der Ursprung von „Farang“ führt zurück ins alte Persien
Das Wort „Farang“ hat eine lange Reise hinter sich – geografisch wie historisch. Es stammt ursprünglich vom altpersischen Begriff „Frank“, der die Menschen aus dem damaligen fränkischen Europa meinte – insbesondere aus der Region des heutigen Frankreich.
Über die arabische Welt gelangte das Wort als „Faranji“ nach Südostasien und schließlich nach Thailand, wo es sich im Ayutthaya-Königreich (14.–18. Jahrhundert) während des intensiven Handels mit Portugiesen, Franzosen und Arabern als Sammelbegriff für Europäer etablierte.
Historische Dokumente aus der Zeit König Narais belegen, dass Portugiesen – die ersten Europäer im Königreich – als „Farang“ bezeichnet wurden. Später wurde der Begriff auf alle westlich aussehenden Ausländer ausgeweitet, vor allem auf Menschen mit heller Hautfarbe.
Farang im Alltag: zwischen neutral und nervig
Heute ist das Wort fester Bestandteil der thailändischen Alltagssprache. Es begegnet einem in Gesprächen auf der Straße, in Werbeanzeigen, beim Small Talk mit dem Taxifahrer oder als Ruf vom Marktstand: „Farang, komm her – Mango billig!“
Für viele Thais ist der Begriff völlig wertneutral – eine einfache Beschreibung. So wie man im Englischen „foreigner“ oder „westerner“ sagen würde. Dabei ist es egal, ob jemand seit zwanzig Jahren im Königreich lebt oder erst gestern am Flughafen Suvarnabhumi gelandet ist – wer westlich aussieht, ist oft automatisch ein „Farang“.
Doch auch wenn das Wort keine direkte Beleidigung ist, kann es – je nach Tonfall und Kontext – herablassend oder abwertend klingen. „Es kommt darauf an, wie es gesagt wird,“ sagen viele Expats. „Wenn jemand es mit einem Lächeln sagt, ist es kein Problem. Aber manchmal spürt man den Spott dahinter.“

Kein Schimpfwort – aber auch kein Kompliment?
Das Wort „Farang“ ist also nicht per se rassistisch, enthält aber ein gewisses Maß an Reduktion auf das Anderssein. Es unterscheidet nicht zwischen Amerikanern, Deutschen oder Australiern – sondern fasst alle in einem einzigen Begriff zusammen, der letztlich auf „die da draußen“ hinausläuft.
Ein Vergleich mit dem Wort „Ausländer“ im Deutschen ist naheliegend – auch dieses kann neutral oder negativ empfunden werden, abhängig davon, wie es verwendet wird.
In der thailändischen Kultur hat sich „Farang“ allerdings so tief eingebürgert, dass es keine Alternative gibt. Es ist das Wort – nicht „ein“ Wort – für weiße Ausländer. Dass das Wort für eine ganze Gruppe von Menschen keine Differenzierung erlaubt, ist dabei eher kulturelle Gewohnheit als gezielte Ausgrenzung.
Farang und die Frucht:
Von Menschen und Guaven
Kurioserweise bezeichnet „Farang“ nicht nur westliche Menschen – sondern auch die Guave, eine in Thailand beliebte Frucht. Diese wurde einst von europäischen Händlern eingeführt, vermutlich aus Mexiko oder Mittelamerika. Weil sie mit den „Faranji“ kam, nannte man sie kurzerhand genauso.
Auch andere Produkte bekamen durch die Verbindung mit dem Westen den Namenszusatz „Farang“. So heißt Kaugummi auf Thai „Mak Farang“, was wörtlich „westliches Kauen“ bedeutet. Ein sprachliches Erbe kolonialer Zeiten, das heute fast unbewusst benutzt wird.
Zwischen Neugier, Stereotyp und Realität
Wer in Thailand lebt oder Urlaub macht, wird mit dem Begriff „Farang“ leben müssen – und sollte ihn verstehen, ohne sich sofort angegriffen zu fühlen. Gleichzeitig darf man den Begriff nicht romantisieren oder verharmlosen, wenn er klar ausgrenzend verwendet wird.
Der Schlüssel liegt im gegenseitigen Verständnis. Wer die Geschichte des Wortes kennt und seinen Platz in der thailändischen Kultur einordnet, kann es gelassener hören – und im richtigen Moment auch ruhig hinterfragen.
Wie bei allen Worten gilt: Es ist nicht das Wort selbst, das verletzt – sondern der Ton und die Haltung, mit der es gesprochen wird.
Warum die Westler beleidigt sind? Ganz einfach: weil es eine Beleidigung IST. „Farang“ hat seinen Ursprung nicht, wie oben erwähnt, aus „Franks“, sondern ist behaftet mit der Epoche Indochinas, als die Franzosen einen, sagen wir mal vorsichtig, keinen besonders guten Ruf hatten. „Farang“ leitet sich nämlich ab von „Chau Farangsed (ชาวฝรั่งเศส)“ und wurde abwertend für die Franzosen benutzt. Selbst gebildete Thais bestätigen mir das. Allerdings ist dieser Begriff in den Thai-Gebrauch so übergegangen, daß die meisten Thais gar nicht wissen, was sie da vom Stapel lassen.
Farang würde ich so bezeichnen wie – der Ausländer – keine Willkommen Bezeichnung. Der faranf ist Willkommen wenn es sein Geld da lässt und dann wieder geht nicht mehr und nicht weniger der Frank ist in Thailand nicht akzeptiert das kann man nicht schön reden.