General warnt: Kein Ende des Grenzkonflikts

General warnt: Kein Ende des Grenzkonflikts
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Thai-General warnt vor weiterem Blutvergießen 

Ein hochrangiger thailändischer General hat eine ernüchternde Prognose abgegeben: Die Grenzgefechte mit Kambodscha werden weitergehen. Grund sei die militaristische Haltung der kambodschanischen Führung, die auf Verhandlungen verzichte und stattdessen die Konfrontation suche.

Die unbequeme Wahrheit eines scheidenden Generals

Oberstleutnant Boonsin Padklang, Kommandeur der Armee-Region 2, nutzte seinen Abschied von der Truppe für eine deutliche Warnung. Der Ende September in den Ruhestand gehende General erklärte im Armee-Radio: „Solange Kambodscha eine militärgetriebene Politik verfolgt, werden die Konflikte nie dauerhaft gelöst werden.“

Obwohl er keine Namen nannte, war allen Beteiligten klar, dass er sich auf Senatspräsident Hun Sen und Premierminister Hun Manet bezog. Als Beweis für die Konfrontationshaltung Phnom Penhs führte er die jüngste Entscheidung an, den Grenzstreit nach den Gefechten im Juli dem Internationalen Gerichtshof vorzulegen – statt direkte Gespräche zu suchen.

Die tickende Zeitbombe an der Grenze

Der General warnte nachdrücklich vor der Fragilität der aktuellen Waffenruhe. „Dies ist nur ein vorübergehender Waffenstillstand. Die Situation ist nicht vertrauenswürdig“, so der Militär. Er warf Kambodscha vor, neue Landminen auf thailändischem Gebiet verlegt zu haben – eine schwere Anschuldigung, die das Potenzial hat, die Krise jederzeit neu eskalieren zu lassen.

Besonders brisant: Die Armee-Region 2 kontrolliert die Grenzprovinzen Buri Ram, Surin, Si Sa Ket und Ubon Ratchathani – genau jene Gebiete, in denen vom 24. bis 28. Juli die schwersten Gefechte seit Jahren tobten. Hier forderte der General drastische Maßnahmen: Permanente Stacheldrahtzäune sollen nicht nur Territorialstreitigkeiten, sondern auch grenzüberschreitende Kriminalität verhindern.

Der umkämpfte Tempel als Symbol des Konflikts

Einen besonders sensiblen Punkt stellt der Ta Muen Thom Tempel in Surin dar. Der General plädierte dafür, den Zugang für kambodschanische Besucher dauerhaft zu sperren. „Die Kämpfe um diesen Tempel haben die jüngste Eskalation ausgelöst“, begründete er seine Haltung.

Der historische Tempel ist nicht nur ein religiöses Symbol, sondern steht auch für den ungelösten Grenzverlauf zwischen beiden Ländern. Im Juli waren hier heftige Gefechte ausgebrochen, die sich rasch auf andere Grenzabschnitte ausweiteten.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Analyse des Generals ist ernüchternd: Ohne einen grundlegenden Politikwechsel in Phnom Penh wird der Grenzkonflikt weiter schwelen. Sein Appell an beide Regierungen: „Dauerhafter Frieden ist nur möglich, wenn sich die Führer beider Länder an einen Tisch setzen und kompromissbereitere Positionen einnehmen.“

Doch genau daran scheint es zu hapern. Während Thailand auf Deeskalation setzt, betreibe Kambodscha eine Politik der Stärke – so die thailändische Lesart. Die jüngsten Minen-Vorwürfe unterstreichen diese Wahrnehmung.

Ein Abschied mit Warnung

Der scheidende General hinterlässt seiner Nachfolge keine einfache Aufgabe. Die Grenzregion bleibt ein Pulverfass, das jederzeit neu explodieren kann. Seine Forderungen nach festen Grenzanlagen und klaren Demarkationslinien zeigen, dass die thailändische Armee auf lange Spannungen eingestellt ist.

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