Anti-Smog-Offensive startet jetzt

Anti-Smog-Offensive startet jetzt
The Nation

BANGKOK – Der Kampf gegen den tödlichen Feinstaub geht in die heiße Phase. Die Regierung startet eine 90-Tage-Spezialoperation gegen „Stinker-Autos“. Wer jetzt mit schwarzer Rauchwolke erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen.

Notstand in Bangkok: Drei Millionen Diesel als Problem

Die Luft in Bangkok ist wieder zum Schneiden dick. Von November bis März verwandelt eine Giftmischung die Stadt in eine Smog-Glocke. Schuld sind Millionen Diesel-Fahrzeuge.

Polizeileutnant General Ittiporn Pho Thong, Berater des stellvertretenden Premiers, gab das Startsignal. „Über 3 Millionen Diesel-Fahrzeuge sind für 57% des PM2.5 in Bangkok verantwortlich“, erklärte er.

Die Hauptstadt ist offiziell zur Luftreinhaltezone erklärt worden. Jetzt greifen verschärfte Maßnahmen. Die Gesundheit der Bürger hat oberste Priorität.

Neue, strengere Grenzwerte ab sofort in Kraft

Die Regeln wurden deutlich verschärft. Der erlaubte Rußgrad bei Abgastests wurde von 30% auf nur noch maximal 20% gesenkt. Diese neue Grenze gilt seit dem 1. November 2025.

Kontrollen finden jetzt überall statt: in Busdepots, an Betonmischfahrzeugen, auf Baustellen und entlang stark befahrener Straßen. Ein großes Netz aus Behörden führt die Tests durch.

Die Botschaft ist klar: Wer die Grenzwerte überschreitet, wird aus dem Verkehr gezogen. Es gibt kein Entkommen mehr für Umwelt-Sünder.

Die 90-Tage-Blitzaktion mit täglichen Kontrollen

Vom 1. Dezember 2025 bis zum 28. Februar 2026 gilt der „Gefahren-Zeitraum“. In diesen 90 Tagen wird mit voller Härte durchgegriffen.

Täglich werden in Bangkok 14 Kontrollpunkte und in den umliegenden Provinzen 16 Kontrollpunkte betrieben. Auch andere Großstädte Thailands ziehen nach.

Die Kontrollen sind eine Gemeinschaftsaktion von Polizei, Verkehrsbehörde, Umweltamt und lokalen Verwaltungen. Die Zusammenarbeit soll Lücken schließen.

Harte Strafen und kürzere Fristen für Reparaturen

Wer erwischt wird, muss schnell handeln. Die Frist, seinen Wagen reparieren zu lassen, wurde von 30 auf nur noch 15 Tage verkürzt.

Wer diese Frist verpasst, dem droht ein saftiges Bußgeld von bis zu 5.000 Baht (ca. 125 Euro). Zusätzlich können Strafen nach dem Fahrzeugzulassungs- und Landtransportgesetz folgen.

„Fahrzeuge, die nicht repariert werden, werden weiterhin mit Geldstrafen belegt“, warnt Surin Worakijthamrong, Direktor der Umweltschutzbehörde. Zwischen Oktober und November wurden bereits 85.731 Fahrzeuge überprüft.

Hilfe für Autobesitzer: Gratis-Checks und Vergünstigungen

Die Regierung will nicht nur bestrafen, sondern auch helfen. Mit dem „Green List Plus“-Programm werden Fahrzeughalter aktiv unterstützt.

Autobesitzer können ihren Wagen bei Partnerwerkstätten kostenlos durchchecken lassen. Es gibt 50% Rabatt auf Motorchecks, Ölwechsel, Ersatzteile und Arbeitskosten.

Als Bonus winken kostenloses Parken in Einkaufszentren, BTS-Gutscheine und Versicherungsrabatte. Ein Anreizsystem, das funktionieren soll.

Die Bilanz der ersten Phase: Viele Sünder, wenig Besserung

Die Zahlen der ersten zwei Monate sind ernüchternd. Von den über 62.000 in Bangkok kontrollierten Fahrzeugen überschritten 656 die Grenzwerte.

Nur 291 Fahrzeuge (44%) wurden erfolgreich repariert und bestanden den Nachtest. Der Rest muss nun mit den Konsequenzen rechnen.

Die 90-Tage-Offensive ist ein Test für die Entschlossenheit der Regierung. Ob sie den Smog besiegen kann, wird sich an den schwarzen Rauchwolken messen lassen.

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Quelle: The Nation

3 Kommentare zu „Anti-Smog-Offensive startet jetzt

  1. Das wird genauso ein Erfolg, wie die harte Durchsetzung der Helmpflicht. Ist halt nur Medien wirksam fuer 90 Tage und danach ist es wieder so wie vorher. Man sollte vielleicht bei den „Qualmern“ direkt mit ueberpruefen ob ein Führerschein und Versicherung besteht.

    1. Stimmt, das ist voellig unrealistisch. Und Quatsch sowas zu fordern.
      Was ist mit den Traktoren und Erntemaschinen ? Busse, LKW, auch viele Loks. Alles Diesel ! Sollen die auch verboten werden ? Da haengen Millionen Arbeitsplaetze dran – und die Versorgung der Bevoelkerung. Dann haben bald Millionen nichts mehr zum Essen.

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