PATTAYA, THAILAND – Ein 40-jähriger Betreiber eines Cannabis-Shops ist in Pattaya nach einem alkohol- und cannabisbedingten Ausraster von der Polizei festgenommen worden. Der Mann soll mit einem Messer gedroht, Bierflaschen zerschlagen und Nachbarbetriebe massiv eingeschüchtert haben.
Eskalation vor Cannabis-Laden
Der Vorfall ereignete sich am späten Donnerstagabend auf der Pattaya Second Road nahe Soi 9 im Distrikt Banglamung. Gegen 22 Uhr wurden Beamte der Pattaya City Police Station alarmiert, nachdem Anrufer von einem stark betrunkenen Mann berichteten, der die öffentliche Ordnung störe.
Als die Polizisten eintrafen, fanden sie den 40-Jährigen auf einem Plastikstuhl vor seinem Geschäft. Auf dem Gehweg lagen zerbrochene Bierflaschen und Utensilien zum Konsum von Cannabis. Der Mann wirkte äußerst stark intoxikiert, lallte und war kaum ansprechbar.
Die Beamten durchsuchten seine Kleidung und Tasche, fanden jedoch keine weiteren illegalen Gegenstände. Anschließend wurde er zur Pattaya Police Station gebracht, um auszunüchtern.
Streit um verschwundene Ehefrau
Im Polizeigewahrsam begründete der Mann sein Verhalten unter Tränen mit persönlichem Druck. Er erklärte, er habe die Kontrolle verloren, weil ihn die Trennung von seiner Ehefrau seit Monaten stark belaste. Er sei überzeugt, Mitarbeiter des benachbarten Tattoo-Studios hätten seine Frau bei der Flucht unterstützt.
Der Festgenommene räumte ein, aus Wut Flaschen zerschlagen und sich selbst mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen zu haben. Zugleich beteuerte er, niemanden verletzt zu haben.
Nachbarin schildert Messerbedrohung
Die Besitzerin des angrenzenden Tattoo-Studios, Ms Sunisa Kenawong (33), schilderte den Ablauf gegenüber Medien deutlich anders. Sie berichtete, der Mann habe bereits seit dem späten Nachmittag stark alkoholisiert vor seinem Laden getrunken.
Plötzlich sei er in ihr Studio gestürmt und habe ihren Freund beschuldigt, die verschwundene Ehefrau zu verstecken oder entführt zu haben. Diese Vorwürfe seien vollkommen haltlos gewesen. Nach einer ersten Aufforderung, die Räume zu verlassen, sei der Mann wenige Minuten später zurückgekehrt.
„Er kam wieder herein und hatte ein Messer in der Hand. Kunden und Mitarbeiter hatten Angst um ihr Leben“, erklärte Sunisa. Aus Sorge um die Sicherheit sei sie sofort zu einer nahegelegenen Polizeibox gelaufen, um Hilfe zu holen.
Sie gab an, den Mann seit Monaten flüchtig zu kennen und bislang nie gewalttätiges Verhalten beobachtet zu haben. Nach der nun erfolgten Eskalation kündigte sie jedoch an, Strafanzeige in vollem Umfang zu stellen.
Ermittlungen und mögliche Zusatzvorwürfe
Die Polizei erhob zunächst den Vorwurf der Störung der öffentlichen Ordnung. Der Mann blieb in Gewahrsam; sein Name wurde von den Behörden nicht veröffentlicht.
Ermittler werten derzeit CCTV-Aufnahmen aus der Umgebung aus und befragen weitere Zeugen. Sollte sich durch die Videoaufzeichnungen bestätigen, dass der Mann tatsächlich ein Messer in der Öffentlichkeit mitführte oder glaubhafte Drohungen aussprach, drohen ihm zusätzliche Anklagen wegen:
• Führens einer Klinge in der Öffentlichkeit ohne vernünftigen Grund
• Strafbarer Bedrohung (criminal intimidation)
Die Polizei betonte, der Fall werde streng nach geltendem Recht behandelt, um sowohl die öffentliche Sicherheit als auch Fairness gegenüber allen Beteiligten zu gewährleisten.
🗣 Wie viel Druck hält ein Mensch aus, bevor er bricht?
Ein Mann verliert Frau, Kontrolle – und schließlich die Realität. Doch wo endet persönlicher Schmerz und wo beginnt Verantwortung?
Ist dieser Vorfall ein Einzelfall eines Verzweifelten – oder zeigt er, wie explosiv Alkohol, Cannabis und Stress im urbanen Pattaya zusammentreffen können? Was denkt ihr: Härtere Strafen, mehr Hilfe – oder beides?



