Das Ende einer Ära an Thailands Geldautomaten

Das Ende einer Ära an Thailands Geldautomaten
KI-generierte Illustration, erstellt von Google Gemini.

Ist die Plastikkarte tot? Warum in Thailand niemand mehr den Geldautomaten anfasst

Es ist ein gewöhnlicher Montagmorgen in einer Bankfiliale in Thailand. Die Klimaanlage surrt, das Licht ist grell, und vor den Geldautomaten hat sich eine kleine Schlange gebildet. Mika, ein langjähriger Expat, wartet geduldig.

Als er endlich an der Reihe ist, zieht er seine Brieftasche, holt seine blaue ATM-Karte heraus und schiebt sie in den Schlitz. Ein ganz normaler Vorgang, sollte man meinen. Doch an diesem Tag fällt Mika etwas auf, das ihn stutzig macht.

Er war der Einzige.

Von den sechs Personen, die vor und neben ihm Geld abhoben, nutzte nicht ein einziger eine physische Bankkarte. Alle sechs zückten ihre Smartphones, tippten kurz auf den Bildschirm, scannten einen QR-Code am Automaten und nahmen ihr Bargeld entgegen.

Mika fühlte sich mit seiner Plastikkarte plötzlich „anders“, fast schon veraltet. „Es ist nichts Sensationelles“, schrieb er später in eine Forum, „aber ich war beeindruckt.“ Gleichzeitig schwang Wehmut mit: Er sei gegen diese totale Digitalisierung und wolle die „alte Kartenmethode“ nutzen, solange es noch geht.

Diese kleine Beobachtung ist symptomatisch für einen massiven Umbruch, der Thailand derzeit erfasst. Es ist nicht nur eine Frage der Vorliebe, sondern ein fundamentaler Wandel in der Art und Weise, wie Geld in Südostasien bewegt wird. Doch ist dieser Wandel nur positiv? Was verlieren wir, wenn wir die Haptik des Geldes und der Karten aufgeben? Und ist das Smartphone wirklich sicherer als der Chip auf der Plastikkarte?

Der Siegeszug des „Cardless Withdrawal“

Um zu verstehen, warum Mika sich wie ein Dinosaurier fühlte, muss man einen Blick auf die Zahlen werfen. Thailand hat in den letzten fünf Jahren eine der schnellsten digitalen Transformationen im Bankensektor weltweit hingelegt.

Im Jahr 2025 ist das sogenannte „Cardless Withdrawal“ (kartenloses Abheben) keine Nischenfunktion mehr, sondern der Standard. Nahezu jede thailändische Banking-App – sei es von der Kasikorn Bank (KBank), der Bangkok Bank oder der SCB – bietet diese Funktion prominent auf dem Startbildschirm an. Der Prozess ist denkbar einfach:

  1. App öffnen: Man wählt den Betrag in der App aus.
  2. Code scannen: Am Geldautomaten drückt man die Taste „Cardless“ und scannt den angezeigten QR-Code.
  3. Geld entnehmen: Innerhalb von Sekunden spuckt die Maschine die Scheine aus.

Keine PIN-Eingabe auf einem abgegriffenen Tastenfeld, keine Angst, dass der Automat die Karte schluckt. Für die Generation Z und die Millenials in Thailand ist die Plastikkarte bereits ein fast vergessenes Artefakt.

Wie Thailand zum digitalen Vorreiter wurde

Die Entwicklung kam nicht über Nacht. Bereits 2017 führte die thailändische Regierung das PromptPay-System ein, eine nationale Zahlungsinfrastruktur, die Bankkonten mit Mobilfunknummern verknüpfte.

Diese Initiative war ein Gamechanger. Plötzlich konnten selbst Straßenverkäufer und kleine Garküchen digitale Zahlungen akzeptieren, ohne teure Kartenlesegeräte anschaffen zu müssen. Ein QR-Code auf einem laminierten Blatt Papier reichte aus.

Die COVID-19-Pandemie beschleunigte diesen Trend zusätzlich. Kontaktloses Bezahlen wurde aus hygienischen Gründen gefördert, und die Regierung verteilte digitale Gutscheine, die nur über Banking-Apps eingelöst werden konnten. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Nutzung digitaler Zahlungen um über 300 Prozent.

Warum die Karte ausstirbt

Die Gründe für diesen Wandel sind pragmatisch. Zum einen sparen sich Bankkunden oft die Jahresgebühr für die Debitkarte, die bei vielen Banken zwischen 200 und 500 Thai Baht (ca. 5,40 bis 13,50 Euro) liegt. Wer nur die App nutzt, zahlt nichts.

Zum anderen entfällt das Risiko des „Skimmings„. Jahrelang waren manipulierte Geldautomaten, die Magnetstreifen auslasen, ein Albtraum für Touristen und Expats. Ohne Karte gibt es keinen Magnetstreifen, den Kriminelle kopieren können.

Die wichtigsten thailändischen Banking-Apps im Überblick

Nicht alle Banking-Apps sind gleich. Die Kasikorn Bank (K PLUS) gilt als Marktführer mit der intuitivsten Benutzeroberfläche. Die App bietet nicht nur Cardless Withdrawal, sondern auch Investmentfunktionen und Versicherungen.

Die Bangkok Bank punktet mit internationaler Reichweite und eignet sich besonders für Expats, die regelmäßig Überweisungen ins Ausland tätigen. Die SCB Easy App der Siam Commercial Bank besticht durch Gamification-Elemente und Cashback-Programme.

Kleinere Banken wie Krungthai oder TMB haben aufgeholt und bieten mittlerweile ähnliche Features. Der Wettbewerb hat die Qualität aller Apps in die Höhe getrieben – zum Vorteil der Nutzer.

Sicherheit vs. Bequemlichkeit: Eine Analyse

Doch die Diskussion im Forum zeigt, dass nicht alle diesen Fortschritt bejubeln. Es gibt berechtigte Bedenken, die über bloße Nostalgie hinausgehen.

Das Sicherheits-Paradoxon

Befürworter der App-Lösung argumentieren mit der Sicherheit. Wenn Sie Ihre Karte verlieren, kann ein Finder mit der „Tap-to-Pay„-Funktion (kontaktloses Bezahlen) oft kleine Beträge ohne PIN einkaufen. Verliert man hingegen das Smartphone, ist der Zugriff auf die Banking-App meist doppelt gesichert – durch Face-ID, Fingerabdruck oder einen separaten PIN-Code.

Kritiker wie Mika halten dagegen: Was passiert, wenn der Akku leer ist? Was, wenn das Internet ausfällt? Eine physische Karte funktioniert auch offline (zumindest die Karte selbst, der Automat benötigt natürlich eine Verbindung). Zudem besteht die Sorge, dass man sich zu sehr von einem einzigen Gerät abhängig macht. Wer sein Handy verliert, verliert heute nicht mehr nur sein Telefonbuch, sondern seinen Zugang zur Welt – und zum eigenen Konto.

Ein weiterer Nutzer im Forum, „Everyman“, brachte ein interessantes Argument ein: Er hatte seine Karte während der Pandemie verloren und fast ein Jahr lang nicht ersetzt. Die „Cardless“-Funktion habe ihn „gerettet“. Das zeigt, wie resilient das System mittlerweile ist. Es ist kein Zusatz mehr, es ist ein vollwertiger Ersatz.

Biometrische Authentifizierung: Der Schlüssel zur Sicherheit

Ein entscheidender Faktor für die Sicherheit digitaler Zahlungen ist die biometrische Authentifizierung. Moderne Smartphones nutzen Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke, die deutlich schwerer zu fälschen sind als eine vierstellige PIN.

Thailändische Banken haben zusätzliche Sicherheitsebenen eingebaut. Bei größeren Transaktionen fordert die App oft eine zusätzliche OTP (One-Time-Password) per SMS an. Manche Banken setzen auf Push-Benachrichtigungen für jede Transaktion in Echtzeit.

Die Kombination aus mehreren Sicherheitsebenen macht es Betrügern extrem schwer, Zugang zu einem Konto zu erlangen. Dennoch bleibt das Risiko von Phishing-Attacken, bei denen Nutzer ihre Login-Daten auf gefälschten Websites eingeben.

Die Gebührenfalle: Ein versteckter Vorteil der App

Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Kostenstruktur. In Thailand war es lange üblich, dass Abhebungen mit der Karte in einer anderen Provinz („Inter-Region Fee“) Gebühren kosteten – oft 15 bis 30 Baht (ca. 0,40 bis 0,80 Euro). Viele Banken haben diese Gebühren für App-Abhebungen jedoch gestrichen oder stark reduziert, um die digitale Adoption voranzutreiben.

Wer also heute noch mit der Karte abhebt, zahlt unter Umständen für das Privileg der Nostalgie. Im Jahr 2025, wo jeder Baht zählt, ist das ein starkes Argument gegen das Plastik.

Versteckte Kosten beim Kartenbesitz

Neben der Jahresgebühr gibt es weitere Kosten, die oft übersehen werden. Der Ersatz einer verlorenen Karte kostet bei den meisten thailändischen Banken zwischen 100 und 200 Baht.

Wer häufig reist und die Karte im Ausland nutzt, zahlt oft Fremdwährungsgebühren von 2,5 bis 3,5 Prozent. Bei App-basierten Zahlungen über PromptPay entfallen diese Gebühren komplett – zumindest innerhalb Thailands.

Auch die Expressausstellung einer Karte, etwa wenn man dringend eine benötigt, schlägt mit bis zu 500 Baht zu Buche. All diese Microkosten summieren sich über die Jahre.

Der soziale Druck und die Warteschlange

Interessant ist auch die soziale Dynamik, die in der Diskussion angesprochen wurde. Nutzer „Quake“ beschwerte sich humorvoll über die Leute, die an der Supermarktkasse (Big C, Lotus’s) ewig brauchen, um ihre Banking-App zu öffnen und den QR-Code zu scannen.

Hier prallen zwei Welten aufeinander:

  1. Die „Wischer“: Sie stehen an der Kasse, warten bis der Gesamtbetrag genannt wird, entsperren dann erst ihr Handy, suchen die App, warten auf den Login, scannen… das dauert.
  2. Die „Kramer“: Sie suchen nach Kleingeld, zählen 1-Baht-Münzen oder warten auf Wechselgeld.

Objektiv betrachtet nehmen sich beide Gruppen nichts. Doch gefühlt wirkt die Verzögerung durch Technik oft frustrierender als das altbekannte Münzzählen. Dennoch: Die Geschwindigkeit von PromptPay (dem staatlichen thailändischen Zahlungssystem) ist mittlerweile so hoch, dass eine gut vorbereitete QR-Zahlung oft schneller ist als jede Barzahlung.

Die Psychologie des bargeldlosen Bezahlens

Verhaltensforscher haben einen interessanten Effekt beobachtet: Menschen geben tendenziell mehr Geld aus, wenn sie digital bezahlen. Der physische Akt, Bargeld aus der Tasche zu ziehen, erzeugt einen psychologischen „Schmerz“, der beim Wischen auf dem Smartphone fehlt.

In Thailand ist dieser Effekt besonders ausgeprägt. Die allgegenwärtige Verfügbarkeit von PromptPay verleitet zu Impulskäufen. Ein Straßensnack hier, ein Getränk dort – die kleinen Beträge summieren sich, ohne dass man es bemerkt.

Einige Banking-Apps haben darauf reagiert und bieten Budgetierungs-Tools an, die Ausgaben kategorisieren und Warnungen senden, wenn bestimmte Limits überschritten werden. Doch nur wenige Nutzer aktivieren diese Features.

Generationsunterschiede im digitalen Banking

Die Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden ist stark altersabhängig. Während Thailänder unter 40 Jahren die Apps enthusiastisch nutzen, bleibt die ältere Generation skeptisch.

Viele Senioren in Thailand haben Schwierigkeiten mit der Bedienung von Smartphones und bevorzugen den vertrauten Gang zur Bankfiliale oder zum Geldautomaten mit Karte. Banken bieten zwar Schulungen an, doch die digitale Kluft bleibt bestehen.

Interessanterweise gibt es auch eine dritte Gruppe: Tech-affine Senioren, die sich bewusst für die digitale Methode entschieden haben und nun zu den eifrigsten Befürwortern zählen. Sie schätzen besonders, dass sie nicht mehr in der Hitze vor der Bank anstehen müssen.

Blick in die Zukunft: 2026 und die virtuellen Banken

Was bedeutet das für die nahe Zukunft? Die Bank of Thailand (BoT) hat für 2025/2026 die ersten Lizenzen für reine „Virtual Banks“ in Aussicht gestellt. Diese Banken werden gar keine Filialen und keine eigenen Geldautomaten mehr haben. Sie setzen voll auf digitale Schnittstellen.

Das Szenario, das Mika78 beschreibt, wird also kein Einzelfall bleiben, sondern die Norm. Es ist absehbar, dass Banken in Zukunft Gebühren für die Ausstellung physischer Karten erhöhen werden, um die Kunden zur App zu drängen. Plastikmüll zu vermeiden ist dabei ein willkommenes Greenwashing-Argument, aber im Kern geht es um Daten und Effizienz.

Für Touristen ist die Lage übrigens noch gemischt. Während Expats mit thailändischem Konto voll im digitalen Ökosystem integriert sind, stehen Kurzzeittouristen oft noch außen vor. Zwar gibt es erste Kooperationen (z.B. mit Apps aus Südkorea oder Malaysia, die QR-Zahlungen in Thailand erlauben), aber der europäische Tourist ist meist noch auf seine Kreditkarte und den teuren Geldautomaten (220 Baht Gebühr, ca. 6 Euro!) angewiesen.

Die Rolle der Bank of Thailand als Regulator

Die Bank of Thailand (BoT) hat eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation gespielt. Als Zentralbank reguliert sie nicht nur Geldpolitik, sondern auch die technologische Entwicklung des Finanzsektors.

Die BoT hat strenge Sicherheitsstandards für Banking-Apps durchgesetzt. Jede App muss Penetrationstests bestehen und regelmäßige Sicherheitsaudits durchlaufen. Dies schafft Vertrauen bei den Nutzern.

Gleichzeitig fördert die BoT Innovation durch sogenannte Regulatory Sandboxes, in denen FinTech-Startups neue Technologien unter Aufsicht testen können. Dieser ausgewogene Ansatz hat Thailand zum Vorreiter in der Region gemacht.

Umweltaspekte: Ist digital wirklich grüner?

Ein oft angeführtes Argument für die Abschaffung von Plastikkarten ist der Umweltschutz. Jede Karte besteht aus PVC, einem nicht biologisch abbaubaren Material, das bei der Herstellung und Entsorgung die Umwelt belastet.

Doch die Rechnung ist komplizierter. Smartphones haben ebenfalls einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Die Herstellung benötigt seltene Erden, die Nutzung verbraucht Energie, und die Entsorgung alter Geräte ist problematisch.

Wenn man jedoch bedenkt, dass ein Smartphone ohnehin genutzt wird und die zusätzliche Nutzung für Banking kaum ins Gewicht fällt, kippt die Bilanz zugunsten der digitalen Lösung. Vor allem, wenn man den Papiermüll durch überflüssige Kontoauszüge einrechnet.

Cybersecurity-Risiken und wie Banken darauf reagieren

Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Cybersecurity-Risiken. Hacker entwickeln ständig neue Methoden, um Banking-Apps zu kompromittieren oder Nutzer zu täuschen.

Die häufigste Bedrohung sind Phishing-Angriffe, bei denen gefälschte SMS oder E-Mails Nutzer auf nachgebaute Banking-Websites locken. Thailändische Banken investieren massiv in Aufklärungskampagnen, um ihre Kunden zu sensibilisieren.

Ein weiteres Risiko sind Man-in-the-Middle-Attacken, bei denen Hacker die Kommunikation zwischen App und Server abfangen. Um dies zu verhindern, setzen alle großen Banken auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zertifikat-Pinning.

Was passiert bei technischen Ausfällen?

Eine berechtigte Sorge ist die Abhängigkeit von funktionierender Technik. Was passiert, wenn die Banking-App abstürzt, das Internet ausfällt oder die Server der Bank down sind?

Tatsächlich gab es in den letzten Jahren mehrere Vorfälle, bei denen große thailändische Banken für Stunden nicht erreichbar waren. In solchen Momenten zeigt sich der Wert einer physischen Backup-Karte.

Experten empfehlen daher eine hybride Strategie: Die App für den Alltag nutzen, aber eine Karte als Notfalloption im Hotelsafe aufbewahren. Dies verbindet die Vorteile beider Welten.

Die Situation für Touristen und Expats

Während thailändische Staatsbürger voll in das digitale Ökosystem integriert sind, haben Ausländer oft mit Hürden zu kämpfen. Die Eröffnung eines Bankkontos als Tourist ist nahezu unmöglich geworden.

Expats mit Non-Immigrant-Visum oder Arbeitserlaubnis können zwar Konten eröffnen, müssen aber oft langwierige Prozesse durchlaufen. Manche Banken verlangen zusätzliche Dokumente oder setzen Mindesteinlagen voraus.

Es gibt jedoch Lichtblicke: Einige FinTech-Lösungen wie Rabbit Card oder True Money Wallet ermöglichen auch Ausländern ohne thailändisches Bankkonto limitierte digitale Zahlungen. Die Limits sind jedoch niedrig, und die Akzeptanz ist begrenzt.

Vergleich mit anderen südostasiatischen Ländern

Thailand ist nicht allein auf diesem Weg. Singapur gilt als Pionier mit seinem PayNow-System, das ähnlich wie PromptPay funktioniert. Auch Indonesien hat mit GoPay und OVO starke digitale Zahlungssysteme entwickelt.

Interessanterweise hinkt Malaysia etwas hinterher, obwohl es wirtschaftlich auf ähnlichem Niveau wie Thailand steht. Die Gründe sind vielfältig, reichen aber von regulatorischen Hürden bis zu kultureller Zurückhaltung.

In Vietnam explodiert die Nutzung von Mobile Banking geradezu. Apps wie Momo und ZaloPay haben Millionen von Nutzern und werden für alles genutzt, vom Straßenessen bis zur Mietzahlung.

Widerstand ist zwecklos (aber verständlich)

Die Geschichte von Mika ist mehr als nur eine Anekdote über Banking. Sie ist ein Spiegelbild dessen, wie schnell sich Thailand modernisiert – oft schneller als der Westen. Während man in Deutschland mancherorts noch schief angesehen wird, wenn man den Bäcker mit Karte zahlen will, wird man in Bangkok schief angesehen, wenn man kein Handy zum Bezahlen hat.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Sicherheit: Kein Skimming.
  • Kosten: Keine Kartengebühren.
  • Verfügbarkeit: Das Handy ist immer dabei.

Die Nachteile sind eher emotionaler und technischer Natur (Akku, App-Stabilität). Doch der Trend ist unumkehrbar. Wer heute noch an der Karte festhält, kämpft einen Rückzugskampf. Das ist völlig legitim – Komfort ist subjektiv. Aber man sollte sich darauf einstellen, dass man am Geldautomaten zunehmend wie ein Exot betrachtet wird.

Vielleicht ist es Zeit, den Sprung zu wagen. Lassen Sie die Karte beim nächsten Mal zu Hause. Probieren Sie es aus. Und wenn der Akku leer ist? Nun, dann bleibt immer noch das gute alte Bargeld – solange Sie es vorher mit dem Handy abgehoben haben.

Praktische Tipps für den Umstieg auf kartenlos

Wer den Wechsel zu kartenlosem Banking wagen möchte, sollte einige praktische Vorkehrungen treffen. Zunächst empfiehlt es sich, die Banking-App auf einem aktuellen Smartphone mit ausreichend Speicher zu installieren.

Aktivieren Sie alle verfügbaren Sicherheitsfeatures: Biometrische Authentifizierung, Push-Benachrichtigungen für Transaktionen und idealerweise eine separate PIN für die Banking-App, die sich von Ihrer Geräte-PIN unterscheidet.

Testen Sie die Cardless-Funktion zunächst mit kleinen Beträgen an einem Automaten in der Nähe Ihrer Wohnung, wenn Sie Zeit haben. So lernen Sie den Ablauf in entspannter Atmosphäre kennen, ohne in der Warteschlange unter Druck zu stehen.

Anmerkung der Redaktion:

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9 Kommentare zu „Das Ende einer Ära an Thailands Geldautomaten

  1. Aber bei der Einreise die 20000 TBH in bar kontrollieren, wie bei der Dame am Flughafen und dann die Einreise verweigern, genau mein Humor, in der schönen digitalen Welt

  2. ich sage nach wie vor:
    nur bares ist wahres
    und in der gegend in D wo ich lebe gibt es mittlerweile viele geschäfte und restaurants die am eingang ein schild haben: wir akzeptieren keine kartenzahlungen.
    und das finde ich absolut richtig. denn die, die diese kartenlesegeräte in ihren geschäften nutzen wollen müssen der bank auch noch etwas dafür zahlen und wenn stromausfall ist funktioniert nichts.
    es geht nicht an daß der mensch sklave der technik wird – bzw. schon ist 🤢🤢🤢

    ….dann bleibt immer noch das gute alte Bargeld – solange Sie es vorher mit dem Handy abgehoben haben….
    in frankreich gibt es mittlerweile sehr viele tankstellen, die nur noch karte oder app akzeptieren aber keinerlei bargeld. da gibt es auch kein personal mehr. alles nur noch zum 🤢🤢🤢

    …. Sicherheit: Kein Skimming…. das ist auf jeden fall ein sehr großer vorteil 👍
    …. Kosten: Keine Kartengebühren…. hätte ich eine karte bräuchte ich auch wenn ich bei einem automaten meiner bank in thailand geld ziehe nichts zahlen. ich gehe lieber in die bank und laß mir am schalter das geld geben
    …. Verfügbarkeit: Das Handy ist immer dabei. ich habe mein smartphone ( mit einem handy geht das alles gar nicht ) fast nie dabei sondern nur mein altes handy, welches ich aber meist gar nicht eingeschaltet habe, ohne internetzugang. ich will nicht 24/7 erreichbar sein

  3. ich halte von dem ganzen nichts !!
    das ist wieder ein schritt in richtung bargeldabschaffung , jetzt bekommst du noch geld ohne PIN ueber die APP, es wird nicht lange dauern dann gibts nix bares mehr ,du hast dein eine summe auf deinem telefon und damit kannst du shoppen gehen und ueberall bezahlen, auch auf dem wochenmarkt !!
    der nutzer wird noch durchsichtiger als er ohnehin schon ist, nur das ist noch eine grosse steigerung.
    die thais sind begeistert und schwadronieren und jubeln, habe versucht es einem aus meiner naehe zu erklaeren, ueber was er sich da freut!!
    du bekommst sozialkarten, weil du nicht arbeiten kannst , und in bestimmten laeden damit einkaufen kannst , das hat er bestaetigt!
    du hast bald keine sozikarten mehr, du hast das auf dein telefon und das amt weiss das ja , die habens ja geschickt, er nickt !
    ich bitte dich um einen gefallen , du kannst baeume bei mir stutzen fuer 500tb , diese 500tb sende ich dir per QR geht ja nicht anders !!
    das geht ganz schnell, und das amt welches dir die stuetze gibt kann das auch sehen und vieles mehr , und was machste wenn die dir dann die stuetze streichen. du wirst wohl nicht nur bei mir arbeiten ,woanders bestimmt auch ?? !!
    er hat es nach einer halben stunde nicht so richtig verstanden , er findet das nach wie vor praktisch , und nutzt es auch !!
    dadurch dass das so viele nutzen wird das ganze nur angeheizt und der konsument weiss garnicht was er sich damit auf dauer antut!!
    das ganze mit der sicherheit zu bergruenden ist ein vorschieben , auch bei den QR gibts sicherheitsluecken und die wird es auch immer geben.
    die karte ist ok, ich kann ja selber aufpassen bevor ich die karte einstecke (pin ausspaehen usw) , also von daher kein sachliches argument.
    man wird gnaediger weise ein paar baht in bar haben duerfen , aber das wars dann schon , mal so schnell dem schrauber einen tausender in die handgedrueckt geht dann nicht mehr , und vieles mehr , also je weniger diesen sch… nutzen um so laenger werden wird die freiheit des baren behalten !!
    die kroenung ist in europa die eu sagt jetzt, man wolle den handel mit kinderpornos und aehnlichen inhalten ausmerzen , daher die abschaffung , auch geldwaesche soll drunter fallen, alles luege !!
    ja dieser handel ist abscheulich , man muss aber die verhaeltnismaessigkeit sehen !
    in deutschland bekommmen gruppenvergewaltiger , paedophile und leute die mit den fotos handel laecherliche strafen , oft auf bewaehrung !!
    ich frage mich weshalb man dann nicht zur allgemeinen sicherheit beitraegt und die strafen drakonisch erhoeht die es fuer solche verbrechen gibt.
    unter 10j. pro foto ist nicht, je mehr fotos umso mehr jahre , alles andere direkt lebenslaenglich ohne aussicht auf bewaehrung , das bringt mehr als das volk zu drangsalieren ,oder ??
    es geht um die abschaffung vom bargeld , um alles im blick zu behalten , BASTA!!

  4. Sollte es so kommen wie eingangs erwähnt das es später möglicherweise keine Bankfilialen mehr gibt stellt sich die Frage wie bekommt man für die Jahresvisa Verlängerung die benötigten Bankauszüge ausgestellt ohne diesen Finanznachweiss keine Verlängerung.

  5. Der Beitrag von Frank enthält viel richtiges, auch wenn er nicht gut geschrieben ist.

    Ich arbeite für die Techindustrie. Sogar in einem ziemlich sensiblen Bereich. Ich selbst habe niemals ein Mobilephone dabei, obwohl ich natürlich welche besitze. Die liegen vor mir auf dem Schreibtisch und bleiben dort liegen. Ich verbinde ein Mobiltelephone niemals mit dem Internet, denn Mobiltelephone sind mit Sensoren gespickt, die jeden Bereich des Lebens erfassen und weitergeben.

    Bargeld ist Freiheit. Es ist die einzige Form der Bezahlung die keine digitalen Spuren hinterläßt. Die Unbequemlichkeit ein bißchen Bargeld mitzuführen scheint mir angemessen wenn ich mir die Vorteile vor Augen führe. Und zur Bank zu gehen und Bargeld zu ziehen ? Das scheint mir erträglich. Seid euch darüber im Klaren, das bei jeder Transaktion mit dem Mobilephone HUNDERTE Firmen und Institutionen eine Maschinenverwertbare Nachricht über alles erhalten was auch du in deinen Apps siehst. In der EU sind die Finanzministerien ebenfalls in den Benachrichtigungslisten. Wollt Ihr das eure Krankenversicherung erfahrt das ihr gerade 2 Stangen Zigaretten gekauft habt ? Vermutlich nicht. Aber sie erfährt es jetzt.

    Macht euch keine Illusionen. Der Grund für diese Apps ist nicht euch das Leben zu erleichtern. Es geht um Kontrolle. Es geht darum Kosten Gruppen zuzuordnen und diese Gruppen dann zur Kasse zu bitten. Und es geht darum alle Schlupflöcher staatlicher Kontrolle, die der „kleine Mann“ noch hat, zu schließen.

    Überlegt euch also gut ob Ihr wollt das Apps euer Leben übernehmen.

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