Thailand am Abgrund? Experten fordern radikale Tourismus-Wende für das Urlaubsland
Das thailändische Paradies zeigt erste Risse: Die Zahl der Touristen sinkt, vor allem die wichtigen Gäste aus China bleiben weg. Bei einer Krisen-Diskussion haben Top-Experten jetzt Alarm geschlagen. Sie fordern eine komplette Neuausrichtung des Tourismus, mehr Sicherheit und bessere Infrastruktur.
Kehrt Thailand zur alten Stärke zurück?
Während Langstrecken-Gäste aus Europa zurückkehren, bereitet der Einbruch bei den chinesischen Besuchern der Branche schlaflose Nächte. Die große Frage: Schafft Thailand die radikale Wende, um seine Spitzenposition im globalen Tourismus zu retten?
So schlimm steht es wirklich um Thailands Tourismus
Die Zahlen sind alarmierend. Auf einer Roundtable-Diskussion mit dem Titel „Rebuilding Thai Tourism Trend: Travel for New Gen“ machte Nithee Seeprae, der Marketing-Vizechef der thailändischen Tourismusbehörde (TAT), die Lage deutlich. Der aktuelle Rückgang sei hauptsächlich auf weniger Kurzstrecken-Besucher, insbesondere aus China, zurückzuführen.
Ein Lichtblick seien die steigenden Zahlen von Langstrecken-Touristen aus Europa und den USA. „Wir können nicht sagen, dass alles gut aussieht, aber es geht gerade bergauf“, so Nithee. Er rechnet damit, dass die Gesamtzahl der ausländischen Besucher bis Jahresende etwa 34 Millionen erreichen wird. Doch das reicht nicht, um die Branche zu beruhigen.
Die neue Generation will das ganz andere Thailand
Das größte Problem ist der Generationen-Unterschied. Nithee Seeprae brachte es auf den Punkt: „Die neue Generation von Reisenden will etwas anderes.“ Während junge Menschen plötzlich Reiseziele mögen, die einst ihre Eltern bevorzugten, müssen die Vermarktungsstrategien komplett überdacht werden. Die TAT setzt daher jetzt auf Popkultur und Content, um die jungen Leute zu locken.
Gleichzeitig steht man vor einem Dilemma bei der Zielgruppen-Ansprache: Kurzzeit-Touristen aus China lieben künstliche Attraktionen, während Langzeit-Urlauber authentische und exotische Erlebnisse suchen. Die Lösung? Thailand muss beides bieten: Neue, spektakuläre Bauwerke schaffen und gleichzeitig das kulturelle Erbe schützen.
Sicherheit ist das neue Zauberwort – vor allem für Chinesen
Ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch alle Diskussionen: die Sicherheit. Der CEO von Thai Airways, Chai Eamsiri, machte deutlich, dass Sicherheitsbedenken ein Hauptgrund für den Rückgang chinesischer Besucher sind, neben den gestiegenen Reisekosten und der starken Konkurrenz aus anderen Ländern.
Seine Warnung war drastisch: Man müsse das Thema ernst nehmen, auch wenn es kurzfristig erscheine, sonst werde aus einem kurzfristigen Problem ein dauerhafter Schaden.
Thienprasit Chaiyapatranun, Präsident des Thailändischen Hotelverbands, forderte die Regierung ebenfalls auf, mehr gegen die Sicherheitsbedenken chinesischer Touristen zu unternehmen. Die TAT kündigte an, mit Hotels und Restaurants zusammenzuarbeiten, um die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.
Diese Mega-Projekte sollen Thailand retten
Die Experten sind sich einig: Ohne massive Investitionen in die Infrastruktur geht es nicht. Thienprasit Chaiyapatranun forderte eine bessere Flug-Verbindungen und eine bahnbrechende Idee: eine Eisenbahnverbindung zwischen ASEAN und China. Günstige Zugtickets, so seine Vision, könnten den Reiseverkehr revolutionieren.
Zudem müsse Thailand dringend mehr künstliche Attraktionen bauen, um mit Ländern wie Vietnam mithalten zu können. Man dürfe sich nicht nur auf die natürlichen Reize ausruhen.
Trotz aller Krisenstimmung gibt es auch Grund zur Hoffnung. Der Hotelverbands-Präsident betonte, dass Thailand für chinesische Reisende immer noch zu den Top-Drei-Reisezielen gehöre. Mit konzertierten Aktionen aller Beteiligten – der Regierung, der Fluglinien und der Hoteliers – könnte Thailand innerhalb weniger Monate das verlorene Vertrauen zurückgewinnen und wieder die Nummer Eins im ASEAN-Tourismus werden.
Reicht Image allein – oder braucht das Land endlich echte Reformen?
Beim großen Roundtable prallen die Einschätzungen aufeinander: Ja, die Langstrecke brummt. Ja, Social-Media-Bilder verkaufen das Land weiter als freundlich und sicher. Aber gleichzeitig bleibt die Lücke aus China riesig – und Experten schlagen Alarm. Ohne klare Sicherheitsstrategie, mehr Flüge und neue Attraktionen könnte der Tourismus zwar weiterlaufen, aber den globalen Spitzenplatz verlieren. Die Frage, die im Raum hängt: Braucht das Land einfach besseres Marketing – oder einen radikalen Neustart des Systems?
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Man muß die Touristen auch unkompliziert ins Land lassen und nicht hürden bauen beim Visum.
Es gäbe wie überall eine ganze Latte an Reformbedarf. Auch in Thailand und ganz bestimmt nicht nur im Touristiksektor. Das Problem ist aber überall immer wieder das gleiche. Die existierenden Strukturen sind stark verkrustet und nur noch schwer beweglich. Dazu in Thailand noch ein ziemlich extremer und intensiver Protektionismus, damit auch möglichst wenig bis nichts die Inlandswirtschaft antreiben könnte. Mit anderen Worten, man hat es sich ziemlich bequem gemacht. Zugegeben jede Reform oder Änderungsversuch erzeugt sofort massiven Widerstand. Die politische Instabilität trägt dazu maßgeblich bei, dass nichts weiter geht. Und wenn ab und an das Militär übernimmt, habe ich ausgerechnet die am Ruder die zwar vom Schießen mehr verstehen, aber von Wirtschaft Nullkommanull Ahnung haben. Dieser Stillstand verursacht, dass man im Vergleich zu anderen, noch(!) flexiblen Ländern zunehmend ins Hintertreffen gerät. Aber zurück zum Tourismus. Nur mal als ein Beispiel, sobald ein Ausländer glaubt ein Produkt für eine bestimmte Touristen-Zielgruppe besser anbieten zu können und versucht das umzusetzen, wird er bei ein ganz kleines bisschen Erfolg ganz schnell mittels der gegebenen Rechtslage ausgebremst und kriminalisiert. Dafür sorgen die thailändischen Mitbewerber schon. Diese Einstellung, der Tourist soll gefälligst damit zufrieden sein, was ihm seit ewigen Zeiten von Thailändern schon angeboten wird verhindert jeden Fortschritt, respektive Verbesserung. Und diese nur beispielhaft erwähnte Einstellung zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche der Wirtschaft und Verwaltung.