Flutchaos: Bagger schiebt Fahrzeuge (Video)

Flutchaos: Bagger schiebt Fahrzeuge (Video)
KhaoSod

HAT YAI – Nach den verheerenden Überschwemmungen in Südthailand hat die Polizei zu einer drastischen Methode gegriffen. Um Rettungsfahrzeugen freie Bahn zu schaffen, bewegte sie geparkte Autos mit einem Minibagger zur Seite. Jetzt übernimmt sie die Verantwortung für mögliche Schäden.

Chaos nach der Flut blockiert Rettungskräfte

Seit dem 27. November stand Hat Yai unter Wasser. Die Behörden forderten die Bewohner wiederholt auf, ihre Fahrzeuge aus den überfluteten Gebieten zu entfernen.

Doch viele Autos blieben zurück. Sie blockierten Kreuzungen wie Rong Poon und die Zufahrt zur Khlong U-Tapao Brücke.

Für Rettungswagen und Einsatzkräfte wurde die Lage am 29. November kritisch. Die Rettungsgassen waren komplett dicht.

Drastische Maßnahme in letzter Minute

In dieser Notlage traf die Verkehrspolizei eine umstrittene Entscheidung. Sie stoppte einen vorbeifahrenden Mini-Bagger und bat den Fahrer um Hilfe.

Das Ergebnis: Rund zehn Fahrzeuge wurden kurzerhand beiseite geschoben.

Die Autos wurden nicht abgeschleppt, sondern nur wenige Meter verschoben, um eine schmale Gasse zu öffnen. „Es ging ausschließlich darum, Notfallfahrzeugen Zugang zu verschaffen und den Verkehr wieder in Fluss zu bringen“, betont die Polizei.

Polizei übernimmt Verantwortung für Schäden

Nach dem Einsatz folgte sofort die offizielle Stellungnahme. Die Hat Yai Polizei entschuldigte sich für die Maßnahme.

Gleichzeitig sicherte sie zu, jeden Schaden an den betroffenen Fahrzeugen zu ersetzen. Die Eigentümer werden gebeten, sich zu melden.

Dieser Schritt zeigt, dass die Beamten zwischen dringender Notwehr und privatem Eigentum abwägen mussten. Die Rettung von Menschenleben hatte in diesem Moment oberste Priorität.

Flutchaos: Bagger schiebt Fahrzeuge (Video)
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Neue Regeln für künftige Notfälle

Aus der Situation haben die Behörden Konsequenzen gezogen. Für künftige Evakuierungen werden offizielle Abstellplätze ausgewiesen.

Dazu zählen das Hat Yai Municipal Stadium und das International Convention Center der Prince of Songkla University.

Autos, die trotz Aufforderung auf den Straßen bleiben, werden dann nicht beiseite geschoben, sondern direkt dorthin verbracht. Die Polizei appelliert an die Vernunft der Bürger, diese Angebote anzunehmen.

Kritik und Verständnis in der Bevölkerung

Die Aktion sorgt für gemischte Reaktionen. Einige Anwohner zeigen Verständnis für das harte Vorgehen. „Wenn ein Rettungswagen nicht durchkommt, kann das Leben kosten“, sagt ein lokaler Geschäftsmann.

Andere kritisieren den Eingriff in ihr Privateigentum. Die Debatte zeigt das Spannungsfeld zwischen individuellen Rechten und Gemeinwohl in einer Katastrophe.

Lehren aus der Flut-Krise

Der Vorfall unterstreicht die enormen logistischen Herausforderungen bei urbanen Hochwassern. Die Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern muss weiter verbessert werden.

Klare Anweisungen und frühzeitige Evakuierungspläne für Fahrzeuge können solche Extremsituationen verhindern.

Die Hat Yai Polizei hat ihre Lektion gelernt – und handelt beim nächsten Mal hoffentlich nach einem ausgefeilteren Plan.

Wo endet der Notfall – Wo beginnt Zerstörung?

Ambulanzen steckten fest, Wasser stieg – und die Polizei griff zum Bagger. War es eine harte, aber richtige Entscheidung? Oder ein riskanter Einsatz, der Eigentum unnötig gefährdete?

💬 Sollte die Polizei im Katastrophenfall mehr Befugnisse haben – oder strengere Regeln? Was hättest du getan, wenn jede Minute zählte? Jetzt diskutieren!

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Quelle: KhaoSod

5 Kommentare zu „Flutchaos: Bagger schiebt Fahrzeuge (Video)

  1. in meinen augen war das eindeutig ein absolut dringender notfall. denn ich gehe einmal davon aus diese autos wegen wasserschaden nicht aus eigener kraft hätten fahren können.

    also alles richtig gemacht. und das angebot mit der schadensregulierung finde ich mehr als großzügig – wenn denn auch wirklich gezahlt wird 🤔

    1. ich bin/war fachmann in diesen dingen ( über 40 jahre eigene werkstatt ) und kann zu überfluteten fahrzeugen nur sagen:
      wenn der wasserschaden innerhalb von 4-7 tagen zu „reparieren“ begonnen wird ( also sehr vieles zerlegen – steuergeräte sind meist gut abgedichtet, daher im ofen bei rund 50 ° „backen“ für einige zeit, alle sitze und teppiche raus, alle öle ablassen, alle sensoren raus und trocknen und in den ofen, überall wo öl drin war mit ganz dünnflüssigem öl etwas befüllen, durchspülen und neues passende öl einfüllen und motor laufen lassen, vorher zündkerzen oder glühkerzen raus damit es kein wasserschlag gibt und motor starten bis kein wasser mehr aus den zylinder herausspritzt ) kann man den wagen noch retten.
      das ganze rentiert natürlich nur bei sehr teuren fahrzeugen, oder wenn einer es selber macht.
      als vor jahren in den USA große überschwemmungen waren sind sehr viele fahrzeuge im wahrsten sinne des wortes „abgesoffen“ mit teilwiese 30 cm hohem schlamm im innenraum. grob kann man sagen, daß wenn fahrzeuge vor diesem „vollbad“ einen 6 oder 7 stelligen wert hatten, eine „trockenlegung“ auf jeden fall auch finanziell sinnvoll und machbar ist.
      die versicherungen haben die geschädigten meist komplett ausgezahlt und dann die fahrzeuge übernommen und sie dann als wasserschadensfahrzeuge versteigert. die versicherungen, die sehr schnell gehandelt hatten, haben einen großteil ihrer entschädigungszahlungen zurück erhalten. aber die, die nach 4-6 wochen versteigern wollten sind meist darauf sitzen geblieben.

      1. Unser Autor hat in Bangkok bereits zwei schwere Überschwemmungen erlebt. Sein Auto stand beide Male stundenlang im Wasser und wurde jedes Mal vollständig instandgesetzt – die Versicherung hat alles übernommen. Beim Motorbike ging es noch schneller: ein paar Stunden in der Werkstatt, und es lief wieder.
        In Thailand lohnt sich eine Reparatur in den meisten Fällen, weil die Kosten deutlich unter dem Preis eines Neufahrzeugs liegen. Zudem fahren viele hier mit 2+ oder sogar 1er Versicherungen, die Flutschäden problemlos abdecken.

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