Frau stirbt nach Motorrad-Stunt – Brite droht jetzt 10 Jahre Haft

Frau stirbt nach Motorrad-Stunt – Brite droht jetzt 10 Jahre Haft
Thaiger

Tod in Pattaya: 
Brite (22) droht 10 Jahre Haft nach Motorrad-Stunt 

Pattaya – Ein britischer Tourist steht nach einem tödlichen Motorrad-Unfall in Pattaya vor der Zerstörung seines Lebens. Der 22-jährige Brandon Mills aus Doncaster soll während eines Stunts eine Thailänderin angefahren haben – jetzt ist die 49-jährige Mutter zweier Kinder ihren Verletzungen erlegen.

Der tödliche Stunt

Am Abend des 14. August gegen 23:00 Uhr raste Mills auf einem gemieteten Scooter durch die Soi Bong Kot 8. Augenzeugen und Überwachungskameras zeigen, wie er das Motorrad auf dem Hinterrad balancierte – und dann frontal mit Churairat Petchraksa kollidierte. Die Aufnahmen zeigen, wie die Frau mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde und auf der Straße liegen blieb.

Rettungskräfte brachten sie sofort ins Krankenhaus, doch nach vier Tagen erlag sie ihren schweren Verletzungen. Freunde beschrieben die Verstorbene als „Engel für alle“. Eine Trauernde schrieb: „Churairat war wie eine Mutter für mich. Sie hat niemandem je etwas getan.“

Von Fahrflucht bis Prügelattacke

Laut Polizeileutnant Itthiporn Tangchuthaveesap war Mills bei dem Unfall nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Der Brite gestand die Schuld und zahlte der Familie bereits 30.000 Baht (ca. 750 Euro) Schmerzensgeld für die medizinischen Kosten.

Doch die Gerüchte brodeln: Angeblich wurde Mills nach dem Crash von wütenden Passanten verprügelt. Online kursieren sogar Spekulationen, er sei illegal über eine Grenze geflohen – was die Polizei jedoch dementiert. Sein Pass wurde eingezogen, eine Ausreise ist unmöglich.

Von drei auf zehn Jahre Haft

Ursprünglich wurde Mills nur fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen (bis zu drei Jahre Haft). Mit dem Tod des Opfers wurde die Anklage auf fahrlässige Tötung verschärft – jetzt drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis plus 200.000 Baht (5.000 Euro) Geldstrafe.

Die Polizei wartet noch auf den forensischen Abschlussbericht zur Todesursache, bevor die Anklage erhoben wird. „Er wird Thailand nicht verlassen dürfen“, betont Lieutenant Itthiporn.

Pattayas Image als „Sin City“

Der Vorfall heizt die Debatte über Pattayas zwiespältigen Ruf neu an. Trotz offizieller Bemühungen um ein familienfreundliches Image bleibt die Stadt für viele „Sin City“ – ein Ort der Exzesse, Unfälle und alkoholisierten Ausschreitungen.

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Erst im Juni hatte die Stadtverwaltung scharfe Kontrollen für Motorradverleihe angekündigt. Doch offenbar ohne durchschlagenden Erfolg: Touristen mieten weiterhin ohne Führerschein Scooter und riskieren waghalsige Stunts.

Jahrzehntelange Haftstrafe möglich

Für Brandon Mills bedeutet es möglicherweise eine Jahrzehntelange Haftstrafe in einem thailändischen Gefängnis. Für Pattaya ist es ein weiterer Rückschlag im Kampf um seinen Ruf. Und für die Familie von Churairat Petchraksa eine Tragödie ohne wirklichen Ausgleich.

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7 Kommentare zu „Frau stirbt nach Motorrad-Stunt – Brite droht jetzt 10 Jahre Haft

    1. Ist es eigentlich schon mal jemand aufgefallen, dass die Thailänder die angeblich viel zu weiche Justiz gegenüber Ausländer/Touristen reklamieren und just die Gerhards dieser Welt genau das Gegenteil bejammern? Übrigens, und in Deutschland soll das dann sogar gleich noch umgekehrt so sein. Da braucht man sich doch nicht mehr zu wundern, wenn andere Deutschland zum Jammerland umtaufen.

  1. Das ist vermutlich der erste Testosteron gesteuerte De.. von der Insel welcher um 23:00 Uhr noch nüchtern war. Aber sei’s drum. Diesen abzustrafen und wegzusperren ist das Eine. Das Andere wäre, dass er wenigstens dafür sorgt, dass die hinterbliebene Familie finanziell unterstützt wird. Das kann zwar keine Mutter ersetzen, aber eine Hilfe könnte es trotzdem sein.

  2. er wird hoffentlich die Folgen seines Handelns recht schmerzhaft spüren! Jede Reue kommt jetzt zu spät! Es wird hoffentlich nicht bei den lächerlichen 30000 Baht für den schuldhaft verursachten Tod eines Menschen bleiben!

  3. Es bleibt auch zu hoffen das es nicht – lediglich – bei der Beschlagnahme seines Reisepass bleibt sondern er auch in Untersuchungshaft genommen wird, zumindestens bis eine Anklageerhebung erfolgt. In Thailand gelangen – jeden Tag – viele Personen über die, löchrige, grüne Grenze. Wenn der angeklagte Brite auf freiem Fuß bleibt ist es ein leichtes den Weg über die grüne Grenze aus Thailand zu beschreiten. Ist ihm das erst einmal gelungen stehen ihm weitere Wege offen, möglicherweise auch mit Hilfe der Britischen Botschaft – ausserhalb Thailands – wird ihm dann noch ein “ Ersatzreisepass “ ausgestellt kann er so auch nach GB zurück gelangen.

  4. 20 Jahre und eine hohe Summe für die zurückgebliebenen Kinder wären besser. Möglicherweise lernt dieser Trottel dann daraus.

  5. Welche Strafe hätte der „Stuntfahrer“ zu erwarten, wenn er Thailändischer Staatsbürger und das Opfer Ausländer gewesen wäre ?

Kommentare sind geschlossen.