„Gangster“-Vorwurf gegen Polizei – Untersuchung gefordert

„Gangster“-Vorwurf gegen Polizei - Untersuchung gefordert
Bangkok Post

Beben bei Thailands Polizei! Vier mächtige Verbände fordern Aufklärung nach „Mafia“-Vorwürfen

Die thailändische Polizei steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Nachdem der bekannte Polizeigeneral Surachate „Big Joke“ Hakparn und ein Aktivist die Behörde öffentlich als „größte kriminelle Bande Thailands“ bezeichnet hatten, schlagen jetzt vier einflussreiche Polizei-Organisationen zurück.

Offener Krieg innerhalb der Polizei

Sie haben den nationalen Polizeichef aufgefordert, sofort eine Untersuchung einzuleiten, um die schweren Vorwürfe aufzuklären. Gleichzeitig kontern sie scharf gegen „Big Joke“ und werfen ihm vor, nur aus persönlicher Enttäuschung zu handeln, weil er von seinem Posten entfernt wurde. Ein offener Krieg innerhalb der Polizei, der das Land in Atem hält.

Verbände fordern schnelle und transparente Untersuchung

Die Lage ist so ernst, dass sich gleich vier mächtige Interessengruppen zusammengetan haben. Der Verband der thailändischen Polizei (RTP Association), die Vereinigung der Polizeiakademie, die Vereinigung der Ermittlungsbeamten und der Club der pensionierten Polizeioffiziere haben gemeinsam einen offenen Brief an den nationalen Polizeichef, General Kittarath Punpetch, geschrieben. Überreicht wurde das Schreiben vom Präsidenten des Polizeiverbands, General Winai Thongsong, am Hauptsitz der Polizei.

In dem Brief drücken die Verbände ihre große Besorgnis über jüngste öffentliche Äußerungen aus, die Fakten verdreht und das Image der gesamten Polizei massiv beschädigt hätten. Sie fordern eine unabhängige und transparente Untersuchung der Vorwürfe, um das öffentliche Vertrauen wiederherzustellen.

„Big Joke“ und Aktivist stehen im Zentrum des Skandals

Die explosive Krise wurde von zwei Männern ausgelöst: Dem Aktivisten Atchariya Ruangrattanapong, Präsident des „Help Crime Victims Club“, und dem ehemaligen stellvertretenden nationalen Polizeichef Surachate „Big Joke“ Hakparn. Beide hatten in Medieninterviews und öffentlichen Statements behauptet, dass einige Polizeibeamte in Online-Glücksspielnetzwerke und Betrugsringe verstrickt seien.

Die vier Polizeiorganisationen kritisierten diese Äußerungen scharf und warfen den beiden vor, damit das öffentliche Vertrauen in die Polizei zu untergraben. Sie riefen Polizeichef Kittarath auf, schnell zu ermitteln und sowohl disziplinarische als auch strafrechtliche Maßnahmen gegen jeden zu ergreifen, der schuldig befunden wird. Dabei betonten sie, dass es keinen Schutz für Übeltäter geben dürfe.

Die Verbände kontern:
„Big Joke“ soll Beweise vorlegen, nicht petzen

Die schärfste Kritik richtete sich direkt an „Big Joke“. Die Verbände warfen ihm vor, als ehemaliger hochrangiger Offizier die gesamte Polizei öffentlich zu diskreditieren, anstatt etwaige Beweise den zuständigen Behörden zu übergeben.

General Winai sagte dazu: „Wenn beide Personen wirklich klare Beweise haben, sollten sie diese der Königlichen Thailändischen Polizei übergeben, damit gegen korrupte Beamte vorgegangen werden kann.“ Er deutete an, dass „Big Jokes“ Verhalten eher aus persönlichem Frust resultiere: Dessen „Bestreben, sich selbst Lorbeeren zu verdienen und anderen die Schuld zu geben“, scheine lediglich aus der Enttäuschung über seine Entfernung von seiner Position zu stammen.

Es ist ein klassischer Fall von „Schmutzige Wäche waschen“, der nun vor den Augen der gesamten Öffentlichkeit gewaschen wird.

Ein Kampf um den Ruf der mächtigsten Institution

Dieser interne Machtkampf ist mehr als nur ein Streit unter Kollegen. Es ist ein Kampf um die Glaubwürdigkeit und den Ruf einer der mächtigsten Institutionen Thailands. Die Polizei steht schon lange unter dem Verdacht, von Korruption und undurchsichtigen Netzwerken durchsetzt zu sein. Die öffentlichen Vorwürfe eines ihrer bekanntesten ehemaligen Generäle heizen diese Gerüchte weiter an.

Die Verbände versuchen nun, mit der Forderung nach einer internen Untersuchung die Kontrolle über die Narrative zurückzugewinnen. Ob diese Untersuchung jedoch wirklich transparent wird und ob die Bevölkerung ihr vertrauen wird, bleibt abzuwarten. Die thailändische Öffentlichkeit verfolgt gespannt, ob am Ende tatsächlich korrupte Beamte entlarvt werden oder ob alles in einem internen Weißwasch-Verfahren versanden wird.

Polizei im Feuer: berechtigter Vorwurf – oder Machtkampf in Uniform?

Vier mächtige Verbände stellen sich schützend vor die Royal Thai Police und verlangen eine schnelle, unabhängige Untersuchung, nachdem Big Joke und Aktivist Atchariya den Apparat als „größte kriminelle Gang“ bezeichnet haben. Während die Öffentlichkeit seit Jahren über Korruption klagt, wirft die Polizeielite dem Ex-Vizechef nun vor, aus Frust nachzutreten. Doch der Kern bleibt: Stimmt etwas Grundlegendes nicht in der Polizeiführung – oder erleben wir nur einen offenen Machtkampf alter Rivalen?
👉 Wie siehst du das – mutige Enthüllung oder politisches Theater? Schreib’s in die Kommentare!

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Quelle: Bangkok Post

2 Kommentare zu „„Gangster“-Vorwurf gegen Polizei – Untersuchung gefordert

  1. Zitat: General Winai sagte dazu: „Wenn beide Personen wirklich klare Beweise haben, sollten sie diese der Königlichen Thailändischen Polizei übergeben, damit gegen korrupte Beamte vorgegangen werden kann.“
    Mir scheint, dass dieser General mit einem besonderen Sinn für Humor ausgestattet sein könnte. Beweise, dass die Polizeibehörden bis in höchste Ämter korrupt sind der Polizei übergeben. Logisch! So was macht gleich richtig Sinn! Fehlt jetzt eigentlich nur noch eine zigmillionen schwere Verleumdungsklage.

  2. Man könnte mal die Geldflüsse der Polizeistation Klong Toy, die seit über 30 Jahren von der Taximafia und den Unterhaltungsbetrieben finanziell unterstützt wird untersuchen.

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