- Der chinesische Minenbesitzer Liu Hongbo wurde nach 113 Tagen illegalem Aufenthalt in Thailand verhaftet.
- Er wird mit einem tödlichen Grubenunglück in China in Verbindung gebracht, bei dem Dutzende Menschen starben.
- Die thailändischen Behörden kooperieren eng mit China und planen seine Auslieferung nach Abschluss der Einwanderungsformalitäten.
- Die Verhaftung sendet ein Signal, dass Thailand kein sicherer Ort für international Gesuchte ist und die Einwanderungskontrollen verstärkt wurden.
PHUKET – Er floh vor der Justiz und tauchte im Tropenparadies mit Overstay unter. Jetzt ist seine Flucht zu Ende: Die Polizei verhaftete den chinesischen Minenbesitzer Liu Hongbo in einem Krankenhaus. Ihm wird eine Mitschuld am Tod Dutzender Menschen vorgeworfen.
Flucht endet nach 113 illegalen Tagen
Der 56-jährige Liu Hongbo hatte sich seit über drei Monaten illegal in Thailand aufgehalten. Sein Visum war um 113 Tage überzogen.
Ein Tipp führte die kombinierten Kräfte der Phuket Provinzialpolizei und des thailändischen Einwanderungsbüros am 23. Dezember in eine große Klinik in Zentral-Phuket.
Dort wurde der gesuchte Mann festgenommen, während er medizinische Behandlung in Anspruch nahm. Ein geplanter und diskreter Zugriff der Beamten.
Hintergrund: Ein tödliches Grubenunglück
Liu Hongbo wird in China im Zusammenhang mit einem verheerenden Überschwemmungsunglück in einer Goldmine gesucht. Bei dem Vorfall kamen Dutzende Menschen ums Leben.
Der ehemalige Minenbesitzer soll nach dem Unglück zusammen mit seiner Ehefrau aus China geflohen sein. Thailand, insbesondere die Insel Phuket, wurde zu seinem vermeintlich sicheren Versteck.
Die chinesischen Strafverfolgungsbehörden hatten ihre thailändischen Kollegen offiziell um Unterstützung bei der Fahndung gebeten.
Anklage in Thailand und bevorstehende Auslieferung
Vor den thailändischen Behörden machte sich Liu zunächst nur des illegalen Aufenthalts schuldig. Dafür wurde er angeklagt.
Anschließend wurde er zur Wichit Polizeistation überstellt, wo die formalen Verfahren eingeleitet wurden. Der Fall ist jedoch weitaus größer.
Polizeisprecher bestätigten, dass Liu nach Abschluss der Einwanderungsformalitäten an China ausgeliefert wird, um sich dort den schweren Vorwürfen zu stellen.
Internationale Zusammenarbeit zeigt Wirkung
Dieser Fall ist ein Musterbeispiel für die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit zwischen thailändischen und chinesischen Behörden.
Thailand wird immer wieder als Fluchtpunkt für internationale Gesuchte genutzt. Die systematische Überprüfung von Überziehern des Visums führt jedoch regelmäßig zu Festnahmen.
„Wer gegen thailändisches Einwanderungsrecht verstößt, fällt irgendwann auf – egal, wer er ist“, kommentierte ein Polizeiinsider den Fall.
Was bedeutet das für Thailands Sicherheit?
Die Verhaftung sendet ein klares Signal an alle international Gesuchten: Thailand ist kein rechtsfreier Raum und kooperiert eng mit ausländischen Justizbehörden.
Die thailändische Einwanderungspolizei hat ihre Kontrollen in den letzten Jahren massiv verschärft. Moderne Datenbankabgleiche und gezielte Ermittlungen machen es Flüchtlingen schwer.
Für die thailändische Tourismusindustrie ist dies eine wichtige Botschaft der Sicherheit und Ordnung.
Das droht Liu Hongbo in China
In China drohen Liu wegen des tödlichen Grubenunglücks schwere Strafen. Je nach Ergebnis der Untersuchung könnte ihm Fahrlässigkeit mit Todesfolge oder sogar schlimmeres vorgeworfen werden.
Die thailändische Auslieferung ist für ihn der erste Schritt zurück in einen Gerichtssaal, vor dem er zu fliehen versuchte.
Seine Hoffnung auf ein unbeschwertes Leben im Exil ist damit endgültig geplatzt.




Zitat: „Die systematische Überprüfung von Überziehern des Visums führt jedoch regelmäßig zu Festnahmen.“
Falsch! Es wäre ja schön im Rahmen der Verbrechensvorbeugung, wenn die Immigration systematisch Overstayer identifizieren und festnehmen würde. Tut sie aber nicht. Dazu braucht es jedes mal einen Anstoß von außen.