Highspeed-Zug erneut gestoppt

Highspeed-Zug erneut gestoppt
The Nation

BANGKOK – Ein politischer Erdrutsch bringt Thailands wichtigstes Infrastrukturvorhaben zum Stillstand. Der geplante Hochgeschwindigkeitszug zwischen den FlughĂ€fen Don Mueang, Suvarnabhumi und U-Tapao ist nach der Parlamentsauflösung gestoppt. Eine Entscheidung ĂŒber MilliardenvertrĂ€ge muss jetzt warten.

Hausauflösung als Todesstoß fĂŒr den Superzug

Der Auflösung des ReprĂ€sentantenhauses am 12. Dezember hat fatale Folgen. Die Regierung ist jetzt nur noch geschĂ€ftsfĂŒhrend im Amt.

Das bedeutet: Sie darf keine Projekte mehr genehmigen, die langfristige Verpflichtungen schaffen. Genau das wĂ€re aber fĂŒr die entscheidenden VertragsĂ€nderungen am Public-Private Partnership (PPP)-Abkommen nötig.

Damit liegt das milliardenschwere Prestigeprojekt auf unbestimmte Zeit auf Eis. Die Öffentlichkeit wartet bereits seit ĂŒber sechs Jahren auf den Nutzen der Bahnverbindung.

VertragsÀnderungen in der Warteschleife

Die staatliche Eisenbahngesellschaft SRT hatte auf ihrer Sitzung am 12. Dezember noch beschlossen, zwei zentrale Änderungen am Vertrag vorzuschlagen:

1, Eine Neustrukturierung der Konzessionszahlungen fĂŒr den bestehenden Airport Rail Link (ARL).
2. Die Umstellung der staatlichen UnterstĂŒtzungszahlungen auf ein „Build-and-pay-as-you-go“-Modell (Bau und Bezahlung nach Fortschritt).

Doch diese PlĂ€ne können der geschĂ€ftsfĂŒhrenden Regierung nicht mehr vorgelegt werden. Sie muss warten, bis eine neue Regierung gebildet ist.

    Rechtsgutachten fordern Anpassungen

    Das BĂŒro des Generalstaatsanwalts hatte zuvor zwei zentrale Punkte angemahnt: Das neue Zahlungsmodell muss dem Haushalts- und Finanzdisziplingesetz entsprechen.

    Außerdem mĂŒssen die BĂŒrgschaften fĂŒr die Bauarbeiten das gesamte Projekt abdecken. UrsprĂŒnglich waren nach Erteilung der Baufreigabe (NTP) eine Leistungsgarantie von 4,5 Milliarden Baht und Aktienkapitalgarantien von 140 Milliarden Baht vorgesehen.

    Diese juristischen HĂŒrden mĂŒssen nun erst die nĂ€chsten gewĂ€hlten Minister ĂŒberwinden.

    Sechs Jahre Stillstand
    und kein Ende in Sicht

    Das Projekt wird seit dem 24. Oktober 2019 unter einem PPP-Vertrag zwischen der SRT und Asia Era One entwickelt, an dem der CP-Konzern maßgeblich beteiligt ist.

    Schon im Oktober 2021 hatte das Kabinett unter Premier Prayut EntschĂ€digungen fĂŒr pandemiebedingte Verluste genehmigt. Seitdem zogen sich Vertragsverhandlungen durch die Regierungen von Srettha Thavisin, Paetongtarn Shinawatra und nun Anutin Charnvirakul.

    Doch die endgĂŒltige Genehmigung der Änderungen steht immer noch aus. Der Osten des Landes, der auf die verbesserte Infrastruktur fĂŒr den Eastern Economic Corridor (EEC) hofft, muss weiter warten.

    Symbol fĂŒr politische InstabilitĂ€t

    Der erneute Stillstand des Zugprojekts ist ein Symbol fĂŒr die politische InstabilitĂ€t Thailands. Infrastruktur-Großprojekte leiden unter den hĂ€ufigen Regierungswechseln.

    Investoren und die Bevölkerung verlieren das Vertrauen in die Planungssicherheit. Das Wirtschaftswachstum könnte unter den Verzögerungen leiden.

    Bis eine neue gewĂ€hlte Regierung im Amt ist und sich mit dem Dossier befasst, ruht der Traum vom thailĂ€ndischen Superzug. Die Zeit tickt – und mit jedem Tag steigen die Kosten.

    🗣 Wann kommt Bewegung in dieses politische Nadelöhr?

    Ein Projekt, das drei FlughÀfen verbinden soll, hÀngt seit Jahren an politischen Ritualen fest.
    Wirtschaft, Pendler, Investoren – alle warten. Doch jedes Mal, wenn ein Kabinett fĂ€llt, fĂ€llt auch die Hoffnung.

    Wie seht ihr das: Ist das noch demokratische Kontrolle oder lÀngst ein struktureller Bremsklotz, der Thailand Milliarden kostet?
    Welche Reform mĂŒsste passieren, damit Großprojekte nicht bei jedem Regierungswechsel kollabieren?

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    Quelle: The Nation

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