Thailand erlässt Krypto-Steuern komplett

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Die thailändische Regierung startet ein ambitioniertes Experiment: Gewinne aus Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen sind vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2029 steuerfrei. Diese Maßnahme, beschlossen am 17. Juni 2025, gilt für Transaktionen über von der thailändischen Börsenaufsicht (SEC) regulierte Plattformen. Thailand positioniert sich damit als attraktiver Standort für Krypto-Investoren – ein Kontrast zu vielen Ländern, die strengere Regelungen einführen.

Krypto als Wirtschaftsmotor

Bisher war Thailand für seine Strände, Tempel und kulinarische Vielfalt bekannt. Nun will das Land mit dieser Steuerbefreiung einen neuen Weg einschlagen: Bangkok träumt davon, ein Finanzzentrum Südostasiens zu werden.

Die Regierung erwartet Investitionen von über 1 Milliarde Baht (ca. 27 Millionen Euro), neue Arbeitsplätze und den Aufbau von Blockchain-Expertise. Maßnahmen wie die Zulassung eines Bitcoin-ETFs für institutionelle Anleger 2024 unterstreichen diesen Kurs.

OECD-CARF: Transparenz statt Anonymität

Parallel zur Steuerbefreiung plant Thailand die Umsetzung des OECD-Crypto-Asset Reporting Framework (CARF). Dieses System verpflichtet Krypto-Plattformen, Daten wie Steuerresidenz und Transaktionen an Steuerbehörden zu melden, die international ausgetauscht werden.

Die Einführung könnte die Anonymität im Kryptohandel einschränken, insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen. Thailand, bereits Teil des Common Reporting Standards (CRS), dürfte CARF ab 2026 oder später implementieren. Ein Spannungsfeld zwischen Innovationsförderung und Kontrolle entsteht.

Nach 2029: Unsicherheit am Horizont?

Die Steuerbefreiung läuft Ende 2029 aus. Was danach kommt, ist unklar. Experten spekulieren über die Rückkehr der Einkommenssteuer auf Kryptogewinne (bis zu 35 %) oder die Einführung einer Mehrwertsteuer auf digitale Vermögenswerte.

Ohne klare Pläne könnten Investoren verunsichert werden. Wer von steigenden Kryptokursen profitieren will, sollte strategisch planen, um spätere Steuerlasten zu minimieren.

Ein temporäres Paradies?

Ob Thailand ein dauerhaftes Krypto-Zentrum wird, hängt von der Nachhaltigkeit seiner Politik ab. Die Steuerbefreiung lockt Kapital an, doch ein abruptes Ende könnte zu Abflüssen führen – etwa nach Singapur oder Dubai, wo keine Kapitalertragssteuer auf Krypto erhoben wird.

Die Regierung betont eine langfristige Strategie, gestützt durch Anti-Geldwäsche-Regeln und Regulierung. Dennoch bleibt die Frage: Ist dies der Beginn eines neuen Finanzplatzes oder nur ein kurzfristiger Anreiz? Investoren sollten die Entwicklungen genau beobachten und Steuerexperten konsultieren, um von der Befreiung zu profitieren und Risiken nach 2029 zu managen.

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