Waffenbedrohung! Streit wegen Katze eskaliert

SRI RACHA, THAILAND – Ein lang schwelender Konflikt zwischen zwei Nachbarfamilien im Bezirk Sri Racha hat sich erneut entzündet – diesmal endete der Streit mit einer Waffenbedrohung. Ursache waren nachbarschaftliche Spannungen über frei laufende Katzen und gegenseitige Beschuldigungen, das Eigentum verschmutzt zu haben.

Eine alltägliche Szene mit unerwartetem Verlauf

Am Morgen des 4. November kehrte Supaporn „Ui“, 60 Jahre, von einem Marktbesuch zurück. Vor ihrem Haus bemerkte sie eine Katze, die offenbar aus ihrer Wohnung gesprungen war und nun Gras fraß. Als sie das Tier verscheuchte, erschien Yongyot, 53, ihr direkter Nachbar von gegenüber. Er beharrte darauf, dass die Katze lediglich draußen gewesen sei. Aus der zunächst harmlosen Bemerkung entwickelte sich ein heftiger Wortwechsel, begleitet von Beleidigungen und Drohungen.

Gegenseitige Vorwürfe und alte Konflikte

„Die Katze war nie im Haus, sie fraß nur Gras vor der Tür“, erklärte Yongyot später gegenüber lokalen Medien. Er räumte ein, in der Hitze des Gefechts laut geworden zu sein, bestritt jedoch jegliche körperliche Aggression. Der Mann betreibt eigenen Angaben zufolge ein kleines Handelsgeschäft und lebt seit Jahren in der Nachbarschaft.

Supaporn schilderte die Auseinandersetzung anders. Sie betonte, das Tier sei in ihr Haus gedrungen und dass die Katzen des Nachbarn regelmäßig Urin- und Kotspuren auf ihrem Grundstück hinterließen. „Ich habe nur gesagt, dass die Katze verschwinden soll, da fing er an, mich zu beleidigen – sogar meine Eltern“, sagte sie. Nach der Eskalation rief sie ihren Sohn an, um Unterstützung zu holen.

Der Abend brachte keine Ruhe

Gegen 18.30 Uhr kam ihr Sohn Chaicharn, 41, Sicherheitsangestellter aus Laem Chabang, nach Hause. Nachdem er vom Streit erfahren hatte, suchte er den Nachbarn auf, um die Situation zu klären. Doch anstatt einer Aussprache folgten erneut lautstarke Beschimpfungen. In seiner Wut holte Chaicharn eine Luftdruckwaffe, die er später als nicht scharfe Waffe beschrieb, und hielt sie sichtbar in der Hand.

„Er hatte Angst, dass sie sonst immer wieder drohen würden, ihn zu schlagen“, erklärte Supaporn. Sie zog ihren Sohn rasch ins Haus, bevor es zu Handgreiflichkeiten kam. Laut Yongyot fühlte sich seine Familie durch die Situation massiv eingeschüchtert.

Polizei ermittelt nach CCTV-Auswertung

Nachbarn bestätigten, dass beide Parteien bereits seit Jahren ein gespanntes Verhältnis haben. Frühere Auseinandersetzungen sollen sich um ähnliche Themen gedreht haben – spielende oder streunende Katzen, persönliche Kränkungen und laute Worte. Beide Familien leben direkt gegenüber und meiden seither weitgehend den Kontakt.

Überwachungskameras zeichneten sowohl den morgendlichen Streit als auch die abendliche Bedrohung auf. Beide Seiten erstatteten Anzeige bei der Polizeistation Sri Racha. Dort wurden die Beteiligten angewiesen, für weitere Vernehmungen zur Verfügung zu stehen.

Ermittlungen laufen, keine Verletzten

Ein Polizeisprecher bestätigte den Eingang beider Anzeigen. Man prüfe mögliche Tatbestände nach den geltenden Gesetzen, insbesondere im Hinblick auf Bedrohung und Einschüchterung. Verletzte habe es nicht gegeben, die Lage sei unter Kontrolle.

Die Polizei will nun klären, ob es sich bei der vorgezeigten Waffe tatsächlich nur um eine Luftdruckpistole handelt. Sowohl Supaporn als auch Yongyot gaben an, künftig eine friedliche Lösung anstreben zu wollen – dennoch bleibt die Beziehung zwischen den Nachbarn zerrüttet.

Hintergrund

Sri Racha liegt rund 30 Kilometer nördlich von Pattaya an Thailands Ostküste und gilt als wachsender Industriestandort mit schnell zunehmender Wohnbebauung. Solche Nachbarschaftsstreitigkeiten sind dort keine Seltenheit, da dicht bebaute Wohngebiete oft kaum Privatsphäre bieten.

Die Behörden mahnen zur Vorsicht bei Eigenjustiz und erinnern daran, dass jede Anwendung oder Androhung von Gewalt strafbar ist.

• Keine Verletzten, aber laufende Ermittlungen
• Polizei prüft Vorwürfe beider Seiten
• Aufruf zu Deeskalation in Nachbarschaftskonflikten