BANGKOK – Eine historische Neuerung soll die Thailänder entlasten: Patienten mit Krankenversicherung können ab sofort verschriebene Medikamente in Apotheken kaufen und sich die Kosten erstatten lassen. Das spart nach Regierungsangaben über 32 Milliarden Baht pro Jahr.
Ende des Krankenhaus-Monopols
Das Programm mit dem Namen „Sukkai Sabai Krabao“ (Gesunder Körper, bequemer Geldbeutel) bricht das bisherige Monopol der Privatkliniken.
Bisher mussten Patienten Medikamente oft teuer direkt im Krankenhaus kaufen. Jetzt können sie ihr Rezept in einer von über 3.400 teilnehmenden Apotheken einlösen.
„Die Zusammenarbeit spiegelt die ‚Quick Big Win‘-Politik der Regierung wider, um Lebenshaltungskostenprobleme anzugehen“, sagte Premierminister Anutin Charnvirakul.
So funktioniert die neue Regel
Über 300 Privatkrankenhäuser im ganzen Land sind bereits an der Initiative beteiligt. Sie sind verpflichtet, Medikamentenpreise offenzulegen.
Patienten können mit ihrem Rezept zu einer Apotheke mit dem offiziellen „Sukkai Sabai Krabao“-Logo gehen. Auch Tele-Apotheken-Dienste sind zugelassen.
Die Apotheken müssen FDA-Sicherheitsstandards einhalten, strenge Qualitätskontrollen durchführen und die Arzneimittelpreise öffentlich anzeigen.
Chronisch Kranke profitieren besonders
Das Programm kommt vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen zugute, die langfristig auf teure Medikamente angewiesen sind.
Die steigende medizinische Inflation durch Krankenhauszimmergebühren, Behandlungen und Arzneimittelpreise hatte viele Versicherte in finanzielle Nöte gebracht.
„Viele mussten mehr Ausgaben aus der eigenen Tasche decken“, so die Aufsichtsbehörde OIC. Das soll sich jetzt ändern.
Versicherungen erstatten die Kosten
Lebens- und Sachversicherer haben Richtlinien erstellt, die es Versicherungsnehmern ermöglichen, Apothekenquittungen zur Erstattung einzureichen.
Voraussetzung: Die Kosten liegen innerhalb der Deckungsgrenzen der Police. Die Versicherer prüfen die Legitimität der Rezepte und Quittungen.
Sie müssen auch sicherstellen, dass die Apotheken ordnungsgemäß bei der FDA registriert sind. Der Regulator wird die Umsetzung überwachen.
Schritt zum nachhaltigen Gesundheitssystem
Die Regierung erwartet, dass die Initiative die gesundheitsbezogenen Lebenshaltungskosten der Bürger spürbar senkt.
„Wir erwarten, dass die Initiative die mit der Gesundheitsversorgung verbundenen Lebenshaltungskosten um mehr als 32 Milliarden Baht pro Jahr senkt“, sagte Anutin.
Langfristig soll das Programm die Nachhaltigkeit des nationalen Krankenversicherungssystems stärken und die Lebensqualität der Thailänder verbessern.
Mehr Wahlfreiheit für Patienten
Die neue Regel gibt Patienten endlich mehr Flexibilität und Wahlfreiheit. Sie können Preise vergleichen und das für sie günstigste Angebot wählen.
Das ist ein großer Schritt in Richtung transparentes und patientenorientiertes Gesundheitssystem.
Für Millionen Thailänder, die regelmäßig Medikamente benötigen, bedeutet das buchstäblich mehr Geld in der Tasche und weniger Sorgen um die Gesundheit.
🗣 Wer kontrolliert die Preise
und wer schützt die Patienten?
Jahrelang bestimmten private Kliniken, was Medikamente kosten.
Jetzt bricht die Regierung das Monopol auf – aber löst es wirklich das Grundproblem?
Mehr Freiheit für Patienten klingt gut, doch wer garantiert Qualität, faire Preise und echte Transparenz?
Und: Werden Versicherer und Kliniken mitziehen – oder finden sie neue Wege, die Kosten wieder auf Patienten abzuwälzen?
Was meint ihr: Ist das der Wendepunkt oder nur ein Zwischenstopp auf einem viel größeren Reformweg?




Ich habe das System der unzähligen „pharmacies“ in der Preisgestaltung noch nie verstanden und fühlte mich wie auf dem Markt. Machte jetzt den Versuch und besuchte 14 „Apotheken“, um ein bestimmtes Magenmittel (identes Genericon) zu erwerben und fragt dezidiert nach dem Preis. Schwankungsbreite 320 Baht (sollte der Normalpreis sein) bis 2500 Baht für dasselbe Medikament (gleiche Packung, gleiche Stärke). In 8 Apotheken auf Anfrage Preis verhandelbar… soweit zu den thailändischen Apotheken…
Ich denke da wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Als Beispiel für ein Medikament aus Deutschland bezahle ich umgerechnet 22THB pro Tablette. Hier in Thailand bezahle ich 42 THB pro Tablette. Das ist auch Grund, warum keine Medikamente nach Thailand eingeführt werden dürfen. Der Staat kassiert da mächtig mit.