Neue Gleichheits-Offensive: Regierung macht Ernst

Neue Gleichheits-Offensive: Regierung macht Ernst
Ministry Of Justice

BANGKOK – Die thailändische Regierung macht Ernst im Kampf für Gleichheit. Das Justizministerium treibt einen Gesetzentwurf voran, der Diskriminierung in allen Bereichen des Lebens verbieten soll. Das historische Vorhaben wird nun dem Kabinett vorgelegt.

Wer soll besonders geschützt werden?

Eine aktuelle Studie zeigt, wer in Thailand am meisten unter Vorurteilen leidet. An erster Stelle stehen obdachlose Menschen, die schädlichen Stereotypen ausgesetzt sind.

Auch Angehörige der LGBTQ+ Gemeinschaft erfahren regelmäßig unfaire Behandlung aufgrund ihrer sexuellen Identität.

Menschen mit Behinderungen und migrantische Arbeitskräfte werden oft nicht als gleichberechtigte Menschen, sondern nur als Arbeitskraft wahrgenommen.

Unabhängige Stelle soll Konflikte lösen

Das geplante Gesetz sieht die Einrichtung einer unabhängigen Behörde vor. Diese soll Diskriminierungsfälle untersuchen und Lösungen fördern.

„Das Gesetz könnte helfen, eine unabhängige Stelle einzurichten, um diese Probleme angemessen anzugehen und Fairness für alle zu fördern“, sagte ThaiHealth-Manager Pongthep Wongwatcharapaiboon.

Bisher konzentrieren sich bestehende Gesetze zu sehr auf Bestrafung, nicht auf Prävention und Rehabilitation, kritisieren Experten.

Politiker unterstützen den Vorstoß

Auf einem öffentlichen Forum stieß der Entwurf auf breite Unterstützung. Abgeordnete verschiedener Parteien sprachen sich dafür aus.

Fair-Party-Abgeordneter Kannavee Suebsang forderte künftige Regierungen auf, das Gesetz weiter voranzutreiben.

Der People’s-Party-Abgeordnete Tunyawaj Kamolwongwat nannte Diskriminierung eine Verletzung der Menschenrechte. Er verglich den Entwurf mit dem bereits bestehenden Gleichstellungsgesetz.

Dezentrale Umsetzung gefordert

Ein zentraler Kritikpunkt: Eine einzige Behörde in Bangkok reicht nicht aus, um Diskriminierung landesweit zu bekämpfen.

Tunyawaj schlug vor, die Gesetze des Justizministeriums so zu ändern, dass auch Provinzbehörden lokale Fälle untersuchen können.

Nur so könne das Gesetz im ganzen Königreich Wirkung entfalten und Menschen in allen Regionen zugutekommen.

Ein langer Weg liegt noch vor dem Gesetz

Justizminister Polizeileutnant General Rutthapon Naowarat betonte, der Entwurf stütze sich auf die thailändische Verfassung und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss es jedoch noch das Kabinett und später das Parlament passieren.

Aktivisten hoffen, dass Thailand mit diesem Gesetz einen großen Schritt in Richtung einer toleranteren und gerechteren Gesellschaft macht. Die Augen der internationalen Gemeinschaft sind auf diesen historischen Prozess gerichtet.

🗣 Wie viel Gleichheit traut sich Thailand?

Obdachlose, Migranten, LGBTQ+ – ganze Gruppen werden täglich übersehen oder unfair behandelt. Jetzt soll ein Gesetz das Land gerechter machen. Doch wird es wirklich etwas ändern – oder endet alles in Symbolpolitik?
💬 Sag’s offen: Braucht Thailand ein starkes Anti-Diskriminierungsgesetz – oder mehr Mut zur Durchsetzung bestehender Regeln?

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Quelle: The Thaiger

3 Kommentare zu „Neue Gleichheits-Offensive: Regierung macht Ernst

  1. Und ich dachte doch tatsächlich einen kurzen Moment, es ginge um die Abschaffung von „double pricing“ usw.
    Okay, es war wirklich nur ein ganz kurzer Moment..

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