Thailands Klima-Schockgesetz: Wer jetzt zahlt

Thailands Klima-Schockgesetz: Wer jetzt zahlt
The Nation

Ein neues Gesetz stellt das Land auf den Kopf: Carbon-Preise, strenge Berichtspflichten, ein mächtiger Klimafonds. Wird Thailand damit zum Klima-Vorreiter – oder warten riesige Belastungen auf Wirtschaft und Bürger?

Ein historischer Schritt für Thailand

Thailand hat sein erstes Climate Change Act vorgestellt – ein Gesetz, das das Land in eine völlig neue Ära katapultiert. Was macht dieses Gesetz so brisant? Es bündelt erstmals alle Klimaschutzmaßnahmen unter einem nationalen Dach und zwingt Wirtschaft, Behörden und Finanzwelt in ein neues System aus Transparenz, Kontrolle und Klimaverantwortung. Beobachter sprechen bereits von einem „Wendepunkt der Klimapolitik“.

Mit der Kabinettsentscheidung vom 2. Dezember 2025 wurde der Grundstein gelegt: Thailand wagt den Sprung hin zur Netto-Null-Zukunft – und das mit drastischen neuen Werkzeugen, die das wirtschaftliche Gefüge verändern könnten.

Neue Klima-Machtzentren entstehen

Gleich vier nationale Gremien werden geschaffen – ein massiver Umbau der politischen Verantwortung. Die wichtigsten Entscheidungen übernimmt künftig der Nationale Klimapolitik-Ausschuss, der Thailands internationale Position bestimmt. Daneben formieren sich zwei mächtige Fondsgremien und die Greenhouse Gas Management Organisation, die sämtliche Emissionsmechanismen des Landes steuern wird.

Ein Regierungsinsider beschreibt die Tragweite so:
„Wir schaffen die Architektur für ein völlig neues Wirtschaftssystem.“

Die neue Struktur bedeutet: Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Jede Tonne CO₂ soll künftig registriert, geprüft und bepreist werden.

Der Klimafonds: Geldmaschine für Wandel – oder neue Belastung?

Mit dem neuen Climate Fund baut Thailand ein staatliches Klimafinanzierungsinstrument, das Einnahmen aus CO₂-Steuern, Gebühren und Emissionshandel einsammelt. Von dort sollen Mittel in erneuerbare Energien, Anpassungsprogramme und Projekte zur Emissionssenkung fließen.

Der Clou: Der Fonds ist eine eigenständige juristische Person, kann also selbst investieren, fördern und regulieren. Kritiker fragen bereits:
Werden Unternehmen zur Kasse gebeten, um den grünen Umbau zu finanzieren?

Befürworter hingegen sehen eine historische Chance zur Modernisierung der Wirtschaft.

Strenge Datenpflichten: Eine neue Transparenz-Ära

Das Gesetz verlangt ein nationales Treibhausgas-Register, das alle Emissionen und Senken erfasst. Behörden wie Unternehmen müssen künftig exakt berichten – Fehler kosten richtig Geld:
Falschangaben können bis zu 300.000 Baht plus Tagesstrafen nach sich ziehen.

Damit entsteht eine Klimadatenbank von nie dagewesener Genauigkeit – und ein Instrument, mit dem die Regierung den Fortschritt oder Rückstand jedes Wirtschaftszweigs offenlegen kann.

Thai-ETS, CO₂-Steuer & CBAM: Die harte Seite des Gesetzes

Mit dem neuen Gesetz kommen drei große Hebel:

  1. Emissionshandelssystem (ETS) – Firmen können künftig CO₂-Zertifikate halten, handeln und übertragen.
  2. CO₂-Steuer für Hochemittenten – erstmals zahlt, wer verschmutzt.
  3. CBAM-Anpassungen – importierte Waren können klimabedingte Zusatzkosten tragen, ähnlich wie in der EU.

Das bedeutet: Emissionen werden zu echten finanziellen Risiken. Wer weiter mit klimaschädlichen Prozessen arbeitet, muss künftig tief in die Tasche greifen.

Klimaanpassung und Zukunftsplanung

Neben der Reduktion fordert das Gesetz erstmals landesweite Anpassungspläne. Provinzen und Kommunen müssen Strategien gegen Dürren, Überflutungen und Extremwetter entwickeln – Probleme, die Thailand bereits heute hart treffen.

Zusätzlich entsteht eine nationale Nachhaltigkeitstaxonomie, die eindeutig definiert, welche Aktivitäten als „grün“ gelten. Das soll Investoren klare Signale geben und den Finanzsektor Richtung Nachhaltigkeit lenken.

Was jetzt kommt – und warum es brisant wird

Ob CO₂-Steuersätze, ETS-Zuteilung oder CBAM-Regeln: Viele Details fehlen noch. Doch eines steht fest:
Unternehmen werden zahlen. Und sie müssen ihre Klimadaten offenlegen.

Hohe Emittenten sollten sich jetzt vorbereiten, denn die Ära des „kostenlosen Verschmutzens“ ist vorbei. Das neue Gesetz macht unmissverständlich klar: Klimaschäden werden künftig zu echten finanziellen Verpflichtungen.

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Quelle: The Nation

13 Kommentare zu „Thailands Klima-Schockgesetz: Wer jetzt zahlt

  1. Abgesehen davon, dass es sich hier wieder nur um einen Plan handelt und wie sowas hierzulande umgesetzt wird wissen wir doch alle. Sicher dürfte nur sein, dass sich hier sehr zeitnah ein Strom von Kommentaren finden lassen wird der das alles für reinen Humbug hält.

  2. zum o.g. artikel muss man sich nicht aussern, der inhalt spricht fuer sich😂 !!
    was interessant waere, waer zu wissen was die im kabinett fuer eine sorte rauchen🤔 , das muss ja richtig knallen😋 , mal sehen was sie als naechstes planen😉 !!

  3. „Wird Thailand damit zum Klima-Vorreiter ?“ Ja nee, is klar !
    Das ist so als wuerde man meinen : „Ein Fuchs im Huehnerstall ist ein guter Aufpasser das keine Eier gestohlen werden“.
    Solange – wie seit geraumer Zeit schon wieder verstaerkt – abgeerntete Felder abgefackelt werden und Motoren von Fahrzeugen, die nicht bewegt werden, sinnlos oft bis zu einer halben Stunde laufen gelassen werden, werden solche Alibi-Plaene das bleiben was sie sind – PLAENE (die nicht umgesetzt werden).

  4. Thailand ist bald Vorreiter der Klima-Rettung und Drehscheibe des Umweltschutzes. Nicht zu vergessen die frische Alpenluft. Dass das alles Billionen baht generiert versteht sich von selbst. 🤣🤣🤣

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