Durchbruch in Thailand: Diese Super-Korallen überleben Klimawandel
Wissenschaftler der Chulalongkorn-Universität in Bangkok haben eine revolutionäre Methode entwickelt, um Korallen vor dem Aussterben zu retten. Unter der Leitung von Professor Dr. Suchana Chavanich wurde entdeckt, dass Korallen, die von Geburt an in warmem Wasser (bis zu 34°C) aufgezogen werden, resistenter gegen Hitzestress sind. Diese „Super-Korallen“ überleben selbst bei steigenden Meerestemperaturen — eine entscheidende Entdeckung, da über 90 % aller Korallenriffe weltweit in den nächsten 30 Jahren verschwinden könnten.
Künstliche Befruchtung unter Vollmond
Das Team sammelt Korallen-Fortpflanzungszellen in speziellen Nachtaktionen bei Vollmond, befruchtet sie in Labortanks und zieht die Larven zwei Jahre lang in Aufzuchtstationen auf, bevor sie ins Meer entlassen werden. Der erste erfolgreiche Nachwuchs dieser hitzeresistenten Korallen wurde 2023 dokumentiert — ein Meilenstein für den Schutz der Ozeane. Doch der Prozess ist teuer: Eine Larve kostet rund 100 US-Dollar (ca. 92 Euro), während die herkömmliche Fragmentierung nur 1 US-Dollar (ca. 0,92 Euro) pro Koralle verschlingt.

Gefrorene Korallen als Backup für die Zukunft
Noch spektakulärer ist die Kryo-Konservierung: Die Forscher frieren Korallen-Spermien ein und testen nun auch die Lagerung von Eizellen. Zusammen mit einem taiwanesischen Team um Dr. Chiahsin Lin soll so eine „Gen-Datenbank“ entstehen, um bedrohte Arten später wiederanzusiedeln. „Wir müssen jetzt so viele verschiedene Korallenarten wie möglich sichern, bevor es zu spät ist“, betont Prof. Dr. Suchana.
Rettung der Riffe braucht globale Hilfe
Doch allein reicht die Technik nicht: Die Wissenschaftlerin warnt, dass nur die Kombination aus weniger Meeresverschmutzung, reduzierten CO₂-Emissionen und langfristiger Finanzierung die Korallen retten kann. „Jede Art zählt — wir müssen jetzt handeln, sonst gibt es bald keine bunten Riffe mehr.“
