Obdachloser Russe nach Visa-Overstay gefasst

PATTAYA – Ein russischer Mann, der monatelang obdachlos nahe dem Pratumnak Beach lebte, ist jetzt in behördlicher Obhut. Mit einem abgelaufenen Visum, einem wasserbeschädigten Pass und schweren psychischen Problemen war er ein trauriges Symbol für die Schattenseiten des Ausländerlebens in Thailand.

Monate auf der Straße mit nur einem treuen Begleiter

Das Elend des Mannes, der unter den Namen Ruslan Dinarovich Valiev und Narli Svuo bekannt ist, spielte sich über Monate vor aller Augen ab. Er schlief auf der Veranda eines Autohauses in Strandnähe.

Seine Kleidung war verschlissen und verdreckt, sein Gesundheitszustand sichtbar angegriffen. Sein einziger treuer Begleiter: ein schwarzer Hund, der bei ihm ausharrte.

Der Mann überlebte von weggeworfenen Essensresten und kleinen Gaben russischsprachiger Anwohner. Ohne Geld, ohne Telefon, ohne Hoffnung.

Zerstörter Pass machte jede Flucht unmöglich

Sein russischer Pass war durch Wasserschaden unbrauchbar geworden. Damit war jede legale Ausreise oder Verlängerung seines Visums blockiert.

Das Visum selbst war bereits seit fast zwei Monaten überzogen. Er steckte in einer ausweglosen Situation fest, gefangen in einem fremden Land.

Die Einwanderungsbeamten, die ihn schließlich aufgriffen, fanden einen Menschen am absoluten Ende seiner Kräfte vor.

Mutter bestätigt schwere psychische Erkrankung

Erst die Kontaktaufnahme mit seiner Mutter in Russland brachte Gewissheit über seinen Hintergrund. Sie bestätigte, dass ihr Sohn an schweren psychischen Problemen leidet.

Er habe schon vor seiner Ausreise die Stabilität verloren. In Pattaya brach dann sein Leben vollends zusammen, fernab von jeglichem Unterstützungsnetzwerk.

„Ohne ein Eingreifen wäre sein Zustand auf der Straße weiter rapide abgebaut“, so eine besorgte lokale Quelle, die die Situation kannte.

Hund in Sicherheit
Mensch in Stabilisierung

Während der Russe zur stabilisierenden Versorgung auf eine Polizeistation gebracht wurde, kümmerte sich die Gemeinschaft um seinen Hund.

Russischstämmige Anwohner adoptierten den treuen Vierbeiner, der nun in Sicherheit ist. Seinem Herrchen hingegen steht ein langer Weg bevor.

Die Behörden müssen nun seine Identität klären, Notfall-Reisedokumente besorgen und die aufwändigen Rückführungsprozeduren einleiten.

Bürokratie-Hürden bei beschädigten Dokumenten

Der Fall zeigt ein massives Problem auf: Ohne gültige Identitätspapiere ist eine rasche Abschiebung kaum möglich. Die Prozedur zieht sich hin.

Die thailändische Einwanderungsbehörde muss mit den russischen Konsularbehörden zusammenarbeiten, um einen Ersatzpass zu beschaffen.

Bis alles geklärt ist, bleibt der Mann in amtlicher Fürsorge. Das Ziel ist eine sichere Rückführung, damit er in seiner Heimat die notwendige medizinische Behandlung erhalten kann.

Appell an die Ausländer-Community

Dieses menschliche Drama ist eine Mahnung. Es zeigt, wie schnell Ausländer in Thailand durch psychische Krisen, finanzielles Scheitern oder bürokratische Fallstricke abstürzen können.

Anwohner und die Botschaften sind gefordert, in solchen Fällen früher Hilfe zu leisten oder die Behörden einzuschalten.

Für den russischen Mann endet der Albtraum Strandleben vielleicht bald. Doch die Frage bleibt: Wie viele andere kämpfen still im Schatten von Pattayas Glitzerwelt?

🗣 Wie viele „unsichtbare“ Fälle laufen unerkannt durch Thailand?

Ein Mann, monatelang verwahrlost am Strand, ohne Pass, ohne Geld, ohne Gegenwart – nur ein Hund, der nicht von seiner Seite wich. Erst ein Zufall, dann ein Eingreifen.

Wie viele Menschen leben noch genau so, irgendwo zwischen Tourismusidylle und absolutem Absturz?
Und was bedeutet dieser Fall für ein Land, das Millionen Besucher empfängt, aber kaum Strukturen für gestrandete Ausländer hat?

Ist Thailand vorbereitet auf die Schattenseite globaler Mobilität – oder sehen wir hier erst den Anfang eines wachsenden Problems?
Schreibt eure Gedanken unten rein.