Phuket schlägt Alarm: Müllkrise spitzt sich zu

Phuket schlägt Alarm: Müllkrise spitzt sich zu
Phuket City Municipality/Phuket News

PHUKET – Ein schockierender Report erschüttert das Urlaubsparadies. Die Müllberge auf der thailändischen Trauminsel wachsen so rasant, dass die Entsorgungsanlagen noch in diesem Jahr kollabieren könnten. Gouverneur Nirat Phongsitthaworn beruft ein Krisentreffen ein.

Bis zu 1.500 Tonnen Müll pro Tag

Die Zahlen sind alarmierend. Der Bürgermeister von Phuket City, Supachok La-ongphet, schlägt Alarm: Täglich fallen auf der Insel bis zu 1.500 Tonnen Abfall an.

Ein Großteil davon ist organischer Müll aus Restaurants, Hotels und Haushalten. Das Problem: Die zentrale Verbrennungsanlage in Saphan Hin schafft nur 500 Tonnen pro Tag.

Der Rest wird auf immer überfülltere Deponien gekippt. „Die Lage wird zunehmend unkontrollierbar“, warnt der Bürgermeister.

Gouverneur übernimmt persönlich die Leitung

Nach der düsteren Bestandsaufnahme am 4. Dezember im Provincial Hall griff Gouverneur Nirat durch. Er wird den Provinz-Ausschuss für Müllmanagement persönlich leiten.

Noch Mitte Dezember soll ein Dringlichkeitstreffen mit den Chefs aller 19 lokalen Verwaltungsbezirke stattfinden. „Es müssen Entscheidungsträger kommen, keine Stellvertreter“, ordnete er an.

Nur so könnten verbindliche und umsetzbare Lösungen beschlossen werden. Die Uhr tickt.

Kommunen verweigern höhere Gebühren

Ein zentrales Problem ist die Finanzierung. Seit 2009 haben sich die Entsorgungsgebühren nicht erhöht. Über 10 Kommunen weigern sich, eine neue Kostenvereinbarung mit der Stadt Phuket zu unterzeichnen.

Die Folge: Das System ist chronisch unterfinanziert und kann nicht modernisiert werden. Der Gouverneur droht mit einer radikalen Maßnahme.

Sollte keine Einigung erzielt werden, müssten die Kommunen ihren Müll künftig selbst entsorgen. Eine logistische und ökologische Horrorvision für die ganze Insel.

Appelle zum Müllsparen verhallen ungehört

Bisherige Appelle an Einwohner und vor allem die Tourismus-Industrie, Abfall zu reduzieren, sind weitgehend wirkungslos verhallt.

„Die meisten lokalen Verwaltungen haben noch keine effektiven Maßnahmen umgesetzt“, kritisierte Bürgermeister Supachok. Dabei wäre Mülltrennung und -vermeidung der wichtigste Schritt.

Stattdessen türmen sich die Berge weiter. Der Massentourismus wird zur ökologischen Hypothek für die Insel.

Was jetzt passieren muss

Experten fordern ein sofortiges Mehr-Stufen-Programm. Zuerst muss die akute Notlage durch kurzfristige Deponie-Erweiterungen entschärft werden.

Mittelfristig muss die Recycling-Quote massiv erhöht und eine zweite Verbrennungslinie geplant werden. Langfristig ist ein komplettes Umdenken im Umgang mit Ressourcen nötig.

„Die Lösung erfordert die volle Kooperation aller Sektoren“, betonte Gouverneur Nirat. Die Zeit für Diskussionen ist vorbei. Es muss gehandelt werden.

Droht das Aus für das Urlaubsparadies?

Die Müllkrise ist eine existenzielle Bedrohung für Phuket. Sie gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch das Image als Traumreiseziel.

Verschmutzte Strände und stinkende Müllberge sind der Albtraum jeder Tourismusbehörde. Die wirtschaftlichen Folgen eines Imageschadens wären verheerend.

Die Welt schaut auf Phuket. Wie die Insel diese Krise meistert, wird ein Lehrbeispiel für viele andere überlastete Urlaubsregionen sein.

🗣 Wann ist eine Insel voll?

1.500 Tonnen Müll am Tag, ein Verbrenner, der nur ein Drittel davon schafft, und Gemeinden, die nicht handeln – Phuket steht am Rand eines Abfallkollapses.

Wessen Verantwortung ist es? Die der Behörden? Der Touristen? Der Einwohner?
💬 Schreib’s in die Kommentare: Wer muss jetzt endlich liefern – und was?

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Quelle: The Thaiger

7 Kommentare zu „Phuket schlägt Alarm: Müllkrise spitzt sich zu

  1. Das Zeigt das die Behörden wie fast überall in Thailand nicht der Herausforderung gewachsen.

    Es fehlt ihnen einfach das vorausplanen. Wichtig ist mal dass es jedes Jahr mehr Touristen gibt, aber man überlegt leider auch nicht was für Nebenprobleme entstehen können.

    Somit macht sich das Land selber kaputt, was ich sehr schade finde

      1. Das ist sehr traurig. Ich habe Phuket vor vielen Jahren kennengelernt. War Traumhaft. Damals war das Problem noch nicht so. Bin danach jedoch in den Norden gekommen nach Chiang Sehng. Wenige Touristen.

  2. Wenn man in Plastikfolie verpackte Plastiktueten kauft – ich mache sowas nicht – , dann wird dieses Paeckchen in eine grosse Plastiktuete gesteckt und ueberreicht. Auf dem Marktplatz werden Kartoffeln, Moehren und Gurken in separate Plastiktueten gesteckt, selbst wenn man nur je 2 von jeder Sorte kauft. In der Apotheke habe ich ein kleines Paeckchen Tabletten gekauft – Abmessung 5 x 8 cm, einen cm dick, passt bequem in die Hosentasche -, dieses wurde in eine Plastiktuete gesteckt, die ich zurueck gewiesen habe.
    Nur ein paar von unzaehligen Beispielen voellig ueberfluessiger Verschwendung von Kunststoffen, die nach einmaligem Gebrauch auf dem Muell landen und leicht vermieden werden koennten.
    Solange diese verschwenderische Mentalitaet in der Bevoelkerung besteht wird man des Problems nicht Herr werden. Jeder einzelne ist verantwortlich etwas dagegen zu tun. Nur leider scheint dafuer – egal ob bei Einheimischen oder Touristen/Expats – nicht genuegend Intelligenz vorhanden zu sein – und KI hilft in diesem Fall auch nicht.

  3. Diese Mentalität kann man nicht ändern, selbst wenn sie im Müll ersticken. Auch Hausmüll und Plastik, die viele Thais im Garten abfackeln, ich rege mich nicht mehr auf. Dieses Land ist mir sowas von egal!

  4. Die schlafenden Behoerden sind aufgewacht.
    Man will immer mehr Touristen auf die Insel holen. Wo soll das hinfuehren???
    Natuerlich zum Kollaps. Das die auch riesige Muellberge mit verursachen erkennt
    man erst wenn es zu spaet ist.
    Man sollte besser voraus planen. Oder wird dort auch bald Muell zum Festland
    zur Verbrennung transportiert.

  5. Phuket und auch andere Gebiete haben seit vielen vielen Jahren ein Müllproblem. Dabei wäre es so einfach, Müll ordentlich trennen und recyceln. Das geht heute vollautomatisiert durch Trenn / Sortieranlagen. Sowas fehlt auf Phuket und auch den anderen Gegenden. Man muss also nicht zwangsläufig beim verursacher schon trennen, es geht auch danach. Restmüll, Papiertonne, Bio und Gelber Sack wird der Thai wohl auch nicht verstehen, außer, er kann Profit damit machen.

    Damit wäre zudem viel Geld verdient, verstehe bis heute nicht warum kein Investor den Schritt wagt, Phuket ist nun wirklich überschaubar.

    Im Prinzip ist es aber egal, die Bevölkerung nimmt überall auf der Welt immer weiter zu, die Gebiete und auch Urlaubsfluchtgebiete werden immer komprimierter. Es knallt sowieso in absehbarer zukunft, was solls.

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