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Rentenvisum Thailand: Agentur oder Botschaft?

Rentenvisum Thailand: Agentur oder Botschaft?
KI-generierte Illustration, erstellt von Google Gemini

Sehr geehrte Redaktion, liebe Mitleser,

ich wende mich mit einer Angelegenheit an Sie, die sicherlich viele Expatriates und Langzeiturlauber in Thailand beschäftigt, insbesondere jene, die wie ich eine längere Pause vom dauerhaften Aufenthalt im „Land des Lächelns“ eingelegt haben.

Meine Situation ist spezifisch, doch glaube ich, dass die daraus resultierenden Fragen von allgemeinem Interesse für die deutschsprachige Gemeinschaft in Thailand sind. Es geht um die strategisch klügste Vorgehensweise zur Erlangung eines Jahresvisums für Rentner, das sogenannte Non-Immigrant O Visa, und die Abwägung zwischen bürokratischer Korrektheit und praktischer Umsetzbarkeit vor Ort.

Um meine Ausgangslage zu verdeutlichen, muss ich etwas ausholen. In der Vergangenheit, genauer gesagt während der schwierigen Phase der Pandemie und in der Zeit danach, hielt ich mich für drei Jahre dauerhaft in Thailand auf. Damals nutzte ich, wie viele andere auch, die Dienste einer Visa-Agentur.

Das Arrangement war denkbar einfach und bequem: Für eine Gebühr von 15.000 Baht pro Jahr kümmerte sich die Agentur um sämtliche Formalitäten. Der kritische Punkt, der finanzielle Nachweis von 800.000 Baht auf einem thailändischen Bankkonto, wurde dabei „kreativ“ gelöst.

Die Agentur überwies den erforderlichen Betrag auf mein Konto, um den Bankbeleg für die Immigration zu generieren, und ich transferierte das Geld kaum eine Stunde später zurück. Innerhalb einer Woche hatte ich meinen Stempel im Pass. Das war der pragmatische, wenn auch in einer rechtlichen Grauzone angesiedelte Weg, den ich damals wählte.

In den letzten zwei Jahren habe ich jedoch pausiert. Mein Reiseverhalten änderte sich, ich verbrachte nie mehr als vier bis fünf Monate am Stück im Königreich und wich oft auf Nachbarländer aus, weshalb ich den Aufwand und die Kosten für ein Jahresvisum nicht für notwendig erachtete.

Angesichts der sich ständig ändernden Einreisebestimmungen und der verschärften Kontrollen scheint es mir nun jedoch wieder ratsam, auf die Sicherheit eines regulären Rentnervisums zu setzen, anstatt mich auf visafreie Einreisen und Borderruns zu verlassen.

Nun stehe ich vor einer konkreten Entscheidung für meine geplante Rückkehr im Januar und hoffe auf Erfahrungswerte aus dem Leserkreis sowie eine Einschätzung der Redaktion. Mein Plan sieht vor, zunächst ganz regulär mit der neuen, visafreien 60-Tage-Einreiseregelung nach Thailand zu kommen.

Da ich deutscher Staatsbürger bin, erhalte ich diesen Stempel unkompliziert bei der Ankunft am Flughafen. Meine Kernfrage lautet nun: Ist es aktuell problemlos möglich, diesen 60-Tage-Touristenstempel (Visa Exemption) erst während des Aufenthalts in Thailand in ein Non-Immigrant O Visum umzuwandeln?

Ich erfülle mittlerweile alle offiziellen Voraussetzungen selbstständig. Die finanziellen Mittel sind vorhanden, die Rentenbescheide liegen vor, und ich bin nicht mehr auf die „Leihgabe“ einer Agentur für den Banknachweis angewiesen.

Dennoch schrecke ich vor dem offiziellen Weg über die thailändische Botschaft oder das Konsulat in Deutschland zurück. Wer sich einmal mit den Anforderungen für das Non-Immigrant O-A Visum auseinandergesetzt hat, welches oft standardmäßig von den Auslandsvertretungen vergeben wird, kennt die Hürden: polizeiliches Führungszeugnis, umfangreiche Gesundheitsatteste und der Nachweis einer spezifischen Krankenversicherung, die nicht immer mit bestehenden Policen kompatibel ist.

Meine Hoffnung ist, dass der Weg über die Beantragung direkt in Thailand deutlich weniger bürokratischen Aufwand bedeutet. Ich stelle mir vor, dass ich im Land, eventuell wieder unter Zuhilfenahme eines Agenten zur Beschleunigung der Abläufe, den Statuswechsel vollziehen kann, ohne die strengen Zusatzdokumente vorlegen zu müssen, die in Deutschland verlangt würden.

Wenn ich jedoch im Januar einreise und feststelle, dass ein solcher Wechsel des Visumtyps von „Visa Exempt“ zu „Non-Immigrant O“ aufgrund aktueller Verschärfungen nicht mehr möglich ist, stünde ich vor einem Problem. Müsste ich dann wieder ausreisen, um ein Visum in einem Nachbarland zu beantragen?

Oder wäre es trotz der höheren bürokratischen Hürden in Deutschland der sicherere Weg, das Visum vorab zu besorgen, um jegliches Risiko bei der Einreise und dem Aufenthalt zu vermeiden?

Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Unsicherheit nicht allein bin. Viele Überwinterer und Rückkehrer stehen vor genau dieser Wahl: Den scheinbar einfacheren Weg vor Ort wählen und auf die Flexibilität der thailändischen Immigration hoffen, oder den steinigen, papierlastigen Weg über die Botschaft in der Heimat gehen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn andere Leser ihre jüngsten Erfahrungen teilen könnten oder die Redaktion Licht in das Dunkel der aktuellen Machbarkeit eines solchen Statuswechsels bringen könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Rudi

Anmerkung der Redaktion

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5 Kommentare zu „Rentenvisum Thailand: Agentur oder Botschaft?

  1. Das o.a. geschilderte Verhalten (800.000 für einen Tag auf dem Konto) ist kein „kreatives Umsegeln“, es ist eine vorsätzliche Straftat.

    Die finanziellen Anforderungen an das „Retirement Visa“ sind eindeutig, entweder ein Einkommensnachweis oder das geforderte Bankguthaben. Dieses Guthaben muss vor der Erstbeantragung min. 60 Tage auf dem Konto sein, bei jeder Verlängerung 3 Monate. Hinzu kommt die Haltefrist nach Visaerteilung.

    Der Umstand das Visaagenturen dieses Verfahren anbieten und diese aus bekannten Gründen nur selten kontrolliert werden bedeutet nicht, dass es legal wäre.

    Wer erwischt wird riskiert Geldstrafe, Gefängnis und Visaentzug/Abschiebung, zusätzlich „black list“ mit Wiedereinreiseverbot.

    Schön dumm wer das riskiert.

  2. Es scheint, als wenn die Hürde des Pol. Führungszeugnis zu hoch ist. (zuvor bereits der strafbewehrte Betrug bei dem Nachweis der finanziellen Mittel)
    Wir brauchen nicht noch mehr Kriminelle hier.

  3. Ich lese seit Jahren viel zu diesem Thema und habe mich auch selbst intensiv damit beschäftigt, weil mich genau diese Frage ebenfalls betrifft: Wo stellt man heute realistisch und rechtssicher den Antrag für ein Non-Immigrant-O-Visum (Retirement) – in Thailand, im Ausland oder in Deutschland?
    Aus meiner Sicht – und nach allem, was man aus aktueller Praxis herauslesen kann – bleibt für viele Antragsteller faktisch nur der Weg über eine Antragstellung in Deutschland. Der oft genannte Nachweis eines thailändischen Bankkontos ist vorab kaum umsetzbar, da die meisten Banken heute ein gültiges Visum verlangen, bevor überhaupt ein Konto eröffnet werden kann. Genau dieser Widerspruch beschäftigt viele Betroffene.
    Kritik an früheren, rechtlich unsauberen Agenturmodellen ist nachvollziehbar. Was mir jedoch in den Beiträgen gefehlt hat, sind konkrete Alternativen und sachliche Handlungsempfehlungen. Pauschale Verurteilungen oder moralische Bewertungen helfen dem Fragesteller nicht weiter, wenn die eigentliche Frage unbeantwortet bleibt.
    Generell würde ich mir in der Berichterstattung etwas mehr Sachlichkeit wünschen. Weniger Dauerpessimismus, weniger pauschales Schimpfen über Bürokratie und weniger reißerische Klischees – dafür mehr nüchterne Information, Orientierung und praktische Lösungsansätze. Viele Leser suchen keine Schlagzeilen, sondern Klarheit.

    1. Das Non-Immugrand-O gibt es nur im Ausland, z.B. auf der thailändischen Botschaft in Deutschland. Bei der Einreise nach Th. erhält man damut 90 Tage.

      Darauf aufbauend gibt es dann in Thailand bei jeder Immigration das „Retirement Visa“, welches ein Jahr gilt und das immer wieder für jeweils ein weiteres Jahr verlängert werden kann.

  4. Sorry, aber eigentlich ist die Fragestellung fehlerhaft.

    Er kann ein NON-O oder ein NON-OA beantragen. Wenn die Bedingungen erfüllt werden, würde ich trotz des Mehraufwandes zum zum NON-OA raten. Eine KV ist sowieso nicht verkehrt, Gesundheits- und Führungszeugnis sollten auch machbar sein.

    Vorteil, Geld kann für das erste Jahr in Europa bleiben, ist ab Ausstellung ein Jahr gültig und der Borderrun innerhalb der Gültigkeit damit erlaubt. Spart den Aufwand für die EoS / Bankkonto mit Deposit ein. Und kann direkt in Deutschland abgearbeitet werden, dann ein Jahr Ruhe. Einreise jeweils 90 Tage. Passt auch mit der TM47 Meldung, die rechtzeitig dann zurückgesetzt wird. Falls die Grenze nicht zu weit weg ist.

    Sonst halt das einfache NON-O, 90 Tage, einmalige Einreise. Soweit ich weiß, möchten die dafür bei Retirement auch in Deutschland eine KV sehen.
    Besonders wenn der Fragesteller noch ein aktives Konto in Thailand hat, wäre das ein einfacher Weg. Notfalls in Thailand eine günstige KV mit hoher Selbstbeteiligung abschließen, und dann umgehend THB 800.000 auf das Konto zahlen, das muss 2 Monate vor dem ersten Verlängerungsantrag dort reifen. Für einer weiter EoS Verlängerung 3 Monate drauflassein, nie unter THB 400.000 gehen.Später muss es 3 Monate vor der nächsten Verlängerung wieder auf 800.000 aufgefüllt werden. Ja, alte Kamellen, weiß ich sicher jeder. Ich empfehle, einfach die 800.000 als Nulllinie zu betrachten, was ich nicht auffülle, ist auch kein zu versteuerndes Jahres Einkommen.

    Kleiner Hinweis, bei Einreise mit einem NON-O immer die KV Bestätigung in Thai oder Englisch dabei haben, wenn für das Visum eine KV gefordert wird. Diese Vorlage kann genau wie mitzuführende Bargeld von dem Immigration Offizier bei der Passkontrollen verlangt werden. Notfalls wird die Aufenthaltserlaubnis eben auf die Laufzeit der KV reduziert. Das darf dann auch genau 0 Tage sein, trotz Visum.

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