Strengere Bankauflagen bei Rentnervisa – Mythos oder Wahrheit?

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Für das Non-Immigrant O- oder O-A-Visum – das sogenannte Rentnervisum – müssen Antragsteller ab 50 Jahren bestimmte finanzielle Voraussetzungen erfüllen. Sie haben dabei drei Möglichkeiten: Entweder weisen sie ein monatliches Einkommen von mindestens 65.000 Baht nach, oder sie verfügen über ein Bankguthaben von mindestens 800.000 Baht auf einem thailändischen Konto. Dieses Guthaben muss mindestens zwei Monate vor Antragstellung vollständig eingezahlt worden sein und darf während der gesamten Visumsgültigkeit nicht unter 400.000 Baht sinken. Alternativ ist auch eine Kombination aus Einkommen und Bankguthaben möglich, solange die Summe insgesamt 800.000 Baht beträgt.

Wichtig: Bei Anträgen innerhalb Thailands verlangt die Immigration inzwischen eine zusätzliche Bestätigung durch einen amtlichen Stempel auf den Kontoauszügen. Die Unterschrift darf nicht mehr einfach frei auf der Kopie stehen, sondern muss innerhalb eines speziellen Stempelfeldes erfolgen, das ausschließlich die Immigration ausfüllt.

Für das Non-Immigrant O-X Visum, das sich speziell an Rentner mit langfristigen Plänen richtet, gelten deutlich höhere Anforderungen. Antragsteller müssen entweder ein Vermögen von mindestens 3 Millionen Baht auf einem thailändischen Bankkonto nachweisen oder – falls zu Beginn nur 1,8 Millionen Baht hinterlegt werden – zusätzlich ein jährliches Einkommen von mindestens 1,2 Millionen Baht belegen. In diesem Fall muss der Gesamtbetrag von 3 Millionen Baht innerhalb eines Jahres nach der Einreise auf das thailändische Konto eingezahlt werden. Auch hier ist die Vorlage offizieller Bankbestätigungen mit Stempel verpflichtend.

Aktuelle Entwicklungen: Verwirrung um Bankanforderungen

Einige thailändische Banken, darunter einzelne Filialen der Bangkok Bank, verlangen intern strengere Bedingungen, etwa ein Guthaben von 400.000 Baht, das für vier Monate auf dem Konto verbleiben muss. Diese Regelung ist jedoch nicht offiziell von der Einwanderungsbehörde bestätigt und kann sich auf interne Anti-Geldwäsche-Maßnahmen zurückführen lassen.

Die thailändische Einwanderungsbehörde legt die Anforderungen für die Visumverlängerung fest, und Banken wie die Bangkok Bank sind lediglich verpflichtet, die entsprechenden Finanzdokumente auszustellen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die offiziellen Visumanforderungen geändert wurden. Dennoch können unterschiedliche Interpretationen durch Bankfilialen oder lokale Immigration Offices zu Verwirrung führen.

Rechtliche Grundlage

Die Anforderungen für das Rentnervisum sind in den Richtlinien der thailändischen Einwanderungsbehörde klar geregelt:

Finanzielle Nachweise: 800.000 Baht müssen zwei Monate vor der Antragstellung und drei Monate nach der Verlängerung auf dem Konto sein. Danach darf der Kontostand nicht unter 400.000 Baht sinken – Gesundheitsversicherung: Für O-A- und O-X-Visa ist eine Krankenversicherung mit einer Deckung von mindestens 3 Millionen Baht erforderlich – 90-Tage-Meldung: Visuminhaber müssen alle 90 Tage ihre Adresse bei der Einwanderungsbehörde melden – Strafen bei Nichteinhaltung: Ein Overstay wird mit 500 Baht pro Tag, maximal 20.000 Baht, geahndet. Längerer Overstay kann zu Haft und Abschiebung führen.

Auswirkungen auf Antragsteller

Die Berichte über strengere Anforderungen der Bangkok Bank haben bei vielen Expats, insbesondere Rentnern, für Unsicherheit gesorgt. Einige Antragsteller berichten, dass ihre Visaanträge aufgrund fehlender „Bankkonformität“ abgelehnt wurden, obwohl sie die offiziellen Vorgaben der Einwanderungsbehörde erfüllt hatten. Dies deutet darauf hin, dass einzelne Bankfilialen unterschiedliche interne Richtlinien anwenden, was die Planung erschwert.

Empfehlungen für Antragsteller

Um Probleme bei der Visumverlängerung zu vermeiden, sollten Antragsteller folgende Schritte beachten:

  1. Frühzeitige Vorbereitung: Halten Sie 800.000 Baht mindestens zwei Monate vor der Antragstellung auf einem thailändischen Konto. Es ist ratsam, den Betrag auch nach der Verlängerung für drei Monate zu halten, um den offiziellen Anforderungen zu entsprechen.
  2. Kommunikation mit der Bank: Klären Sie direkt mit Ihrer Bankfiliale, welche Dokumente und Fristen für die Ausstellung des Banknachweises erforderlich sind. Fragen Sie nach schriftlichen Bestätigungen, um Missverständnisse zu vermeiden.
  3. Alternativen prüfen: Falls die Bangkok Bank strengere Anforderungen stellt, können andere Banken wie Kasikorn oder Siam Commercial Bank weniger strenge Richtlinien haben. In Städten wie Pattaya ist die Kontoeröffnung oft einfacher als in Bangkok.
  4. Kontakt zur Einwanderungsbehörde: Bei Unklarheiten sollten Sie die örtliche Einwanderungsbehörde kontaktieren, um die aktuellen Anforderungen zu bestätigen. Die Hauptstelle befindet sich in Bangkok: Government Center Chaengwattana Building B, No. 120, Moo 3, Chaengwattana Road, Tungsonghong Sub-District, Laksi District, Bangkok 10210, Tel. 02-141-9889.
  5. Rechtsberatung: Eine Beratung durch Experten wie Siam Legal kann helfen, den Prozess zu vereinfachen und Missverständnisse zu vermeiden.

Zusammengefasst

Die Unsicherheit über angebliche neue Bankanforderungen zeigt, wie wichtig es ist, sich direkt an die Vorgaben der thailändischen Einwanderungsbehörde zu halten und frühzeitig mit der Bank in Kontakt zu treten. Während Berichte über eine viermonatige Haltefrist der Bangkok Bank nicht flächendeckend bestätigt sind, sollten Antragsteller Vorsicht walten lassen und ihre Finanzdokumente sorgfältig vorbereiten. Thailand bleibt ein attraktives Ziel für Rentner, aber eine sorgfältige Planung und Kenntnis der aktuellen Regelungen sind unerlässlich, um den Aufenthalt abzusichern.

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8 Kommentare zu „Strengere Bankauflagen bei Rentnervisa – Mythos oder Wahrheit?

  1. Das stimmt nicht, für das OX Visum benötigt man mindestens 3 Mio. Baht auf einem Thai Konto. 800’000.- reichen für dieses Visum nicht!!

  2. @Markus. Kann ich nur bestätigen, war auch mal bei dieser Bank, da gab es geldabflüsse die keiner erklären konnte – umgehend das Konto gelöscht. Nun bei SCB und ttb

  3. Mal eine Frage in die Runde .
    Genügt eigentlich bei dem , mindestens 65000 Bath Einkommen, ein Nachweis vom regelmäßigen Eingang des Geldes , auf ein Deutsches Bankkonto (Kontoauszug 3 Monate oder mehr) , oder geht auch ein beglaubigter Renten oder Pensionsnachweis, oder muß ein regelmäßiger Eingang von 65000Baht, auf einem thailändischen Konto vorliegen.
    Vielleicht kann man das noch mal klar kommunizieren, wenn das überhaupt möglich ist.
    Danke an die Runde

    1. Die 65K Baht muss du von Hofer bestätigen lassen. Mit dem Original zur Immigration. Was du damit machst-zwecks Überweisung oder wie auch immer. Interessiert keinen Menschen.

  4. Aber außer der Bescheinigung vom Konsul Hofer,müssen auch die Renten/Pensionsbescheide in Kopie bei der Immigration vorgelegt werden!

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