PHUKET – Auf den Traumstränden von Phuket herrscht jetzt klare Linie. Die Behörden gehen mit einem Großaufgebot gegen illegale Strandbesetzer vor. An Surin Beach wurden bereits Sonnenschirme, Liegen und Stände kontrolliert – sechs Stunden lang.
Sechs-Stunden-Einsatz unter Gouverneurs-Befehl
Auf direkten Befehl von Gouverneur Nirat Pongsitthiwat rollte der Apparat an. Vizegouverneur Theerapong Chuaychu leitete persönlich den Einsatz am Surin Beach.
Von 10 Uhr morgens bis 16 Uhr abends kontrollierte ein 50-köpfiges Team aus Verwaltung, Polizei und Freiwilligen jeden Meter Strand.
Ziel: Unerlaubte kommerzielle Aktivitäten stoppen, die den öffentlichen Zugang behindern oder ein Ärgernis darstellen. Der Einsatz verlief nach offiziellen Angaben ruhig.
Aufräumen nach dem Händler-Kampf
Der Hintergrund ist heikel. Erst am Montag gab es fünf Festnahmen wegen illegaler Platzierung von Strandliegen und Sonnenschirmen.
Ein auslösender Faktor war ein in den Sozialen Medien viral gegangenes Video einer Prügelei zwischen rivalisierenden Händlern. Sie stritten sich um die besten Plätze.
Jetzt räumen die Beamten auf. Die Cherng Talay OrBorTor schickt zusätzlich täglich Reinigungstrupps, um den Strand sauber zu halten.
Lokale Kritik an der harten Linie
Doch nicht jeder jubelt. Ein lokaler Anwohner kritisierte auf Social Media die pauschalen Maßnahmen. Nicht alle Händler seien schuld.
Die wirtschaftlich schwierige Zeit treibe die Menschen an den Strand. Die Durchsetzung solle nicht alle kleinen Händler unfair treffen.
Es fehle an Transparenz: Wer sei wirklich registriert? Welche Flächen seien tatsächlich öffentlich? Die Debatte ist entbrannt.
Auch Patong Beach wird nicht verschont
Die Säuberungsaktion ist kein Einzelfall. In einem parallelen Einsatz griff die Kathu Distriktverwaltung am Patong Beach durch.
Unter der Leitung von Vizedistrikchef Anurak Poolsak beschlagnahmten Beamte am Dienstagabend Tische, Stühle und Verkaufswagen.
Alles, was ohne Genehmigung auf dem Sand stand, wurde entfernt. Die Botschaft ist eindeutig: Die Zeit der Wildwest-Mentalität an Phukets Stränden ist vorbei.
Langer Kampf um Thailands Kulturgut
Thailands Strände sind per Gesetz öffentliches Gut. Doch jahrelang hatten sich Händler und Verleiher immer weiter ausgebreitet.
Die aktuelle strenge Durchsetzung soll Ordnung und Fairness für alle Besucher bringen – sowohl für Touristen als auch für angemeldete Geschäfte.
Für Phuket ist es ein Balanceakt zwischen Tourismusförderung und dem Schutz der natürlichen Schönheit, die die Gäste überhaupt anlockt. Der Großeinsatz zeigt: Man nimmt es jetzt ernst.
🗣 Wem gehört der Strand?
Eine Welle aus Regeln trifft eine Küste aus Sehnsucht: freie Sicht aufs Meer, freie Zirkulation für Besucher, freie Arbeitsplätze für Händler.
Ist der Strand ein öffentlicher Raum, der geschützt werden muss – oder ein Ort, an dem Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen dürfen?
Und noch wichtiger: Wer entscheidet, wo die Linie verläuft?



