Thailand stoppt Friedensabkommen mit Kambodscha

Thailand stoppt Friedensabkommen mit Kambodscha
The Pattaya News

BANGKOK, THAILAND Thailand hat seine Teilnahme an der gemeinsamen Friedenserklärung mit Kambodscha vorerst ausgesetzt. Premierminister Anutin Charnvirakul erklärte nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump, dass das Abkommen erst fortgeführt werde, wenn Phnom Penh sich offiziell für eine Minenexplosion entschuldige, bei der zwei thailändische Soldaten schwer verletzt wurden. An dem nächtlichen Gespräch am 14. November nahm auch Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim teil.

Ursprung des Konflikts

Der Streit eskalierte, nachdem am 10. November zwei thailändische Soldaten nahe Phu Makuea im Bezirk Kantharalak, Provinz Sisaket, auf eine neu verlegte Antipersonenmine traten. Einer verlor dabei seinen rechten Knöchel – der siebte ähnliche Fall seit Juli 2025. Internationale Beobachter bestätigten, dass die vier Minen erst nach der Unterzeichnung der Kuala-Lumpur-Erklärung am 26. Oktober auf thailändischem Boden gelegt worden seien. Es handelte sich um Minen des Typs PMN‑2.

Die betroffene Grenzregion ist Teil eines seit Jahrzehnten schwelenden Territorialstreits zwischen Thailand und Kambodscha, der bis zu den französischen Kolonialgrenzen zurückreicht. Besonders die Umgebung des Tempels Preah Vihear gilt als umkämpft. Bereits im Sommer 2025 kam es dort zu Raketenangriffen und Feuergefechten, bei denen über 40 Menschen starben.

Thailands klare Position

In einem ausführlichen Facebook-Beitrag vom 15. November erläuterte Anutin elf zentrale Punkte des Gesprächs mit seinen Amtskollegen. „Wir setzen die in der Erklärung festgelegten Verpflichtungen aus, bis Kambodscha sein Fehlverhalten eingesteht und sich beim thailändischen Volk entschuldigt,“ schrieb er.

Das thailändische Außenministerium betonte, dass man weiterhin an Frieden interessiert sei, aber die Verletzung der Vereinbarung vom Nachbarstaat nicht hinnehmen könne. Die geplante Gefangenenaustauschrunde vom 12. November wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Internationale Reaktionen

Sowohl Donald Trump als auch Anwar Ibrahim riefen zur Fortführung des Friedensprozesses auf. Malaysia will als derzeitiger ASEAN-Vorsitz ergänzende Dokumente vorbereiten, um Missverständnisse zwischen Bangkok und Phnom Penh zu klären. Dennoch bekräftigte Anutin, Thailand habe „in gutem Glauben gehandelt“, während Kambodscha „keine Aufrichtigkeit“ gezeigt habe.

In diesem Zusammenhang forderte Bangkok, kambodschanische Behörden sollten Hindernisse für thailändische Minenräumteams beenden und Fragen zu umstrittenen Dörfern wie Ban Nong Jan sowie zu angeblich kriminellen Onlinegeschäften im Grenzgebiet aufarbeiten.

Handelspolitische Spannungen

Das Gespräch berührte auch wirtschaftliche Themen. Trump verband mögliche Zollerleichterungen für thailändische Exporte mit Fortschritten bei der Minenräumung. Der derzeitige US-Einfuhrzoll für thailändische Produkte liegt bei etwa 19 Prozent. Anutin erklärte wenige Tage später vor Offizieren des National Defence College, Thailand werde sich „keinem Druck durch Handelszölle beugen“ und seine Souveränität wahren.

Phnom Penhs Gegenwehr

Der kambodschanische Premier Hun Manet wies die Vorwürfe entschieden zurück. In einem parallelen Telefonat mit Trump betonte er die Bereitschaft seines Landes, das Abkommen einzuhalten. Phnom Penh argumentiert, die gefundenen Sprengkörper stammten aus älteren Gefechten und seien keine neuen Verletzungen. Zugleich beschuldigte man Thailand, die Vorfälle inszeniert zu haben, um den Friedensprozess zu torpedieren.

Am 12. November wurde bei einem Schusswechsel nahe Nong Ya Kaeo ein kambodschanischer Zivilist verletzt – beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld.

Innenpolitische Resonanz in Bangkok

Anutins harte Linie stärkte seine Position bei nationalistischen Wählern. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Hashtags wie #PeaceIsNotReal, die breite Unterstützung aus Armeekreisen fanden. Vertreter der Opposition, darunter Nattaphong Ruengpanyawut von der Future Forward Party, drückten zwar ihr Mitgefühl für die verletzten Soldaten aus, warnten jedoch vor mangelnder Abstimmung mit den Partnerstaaten. Pheu-Thai-Abgeordneter Anusorn Iam-sa-at wiederum mahnte, die USA nicht zu provozieren, da Vergeltungszölle der thailändischen Wirtschaft schaden könnten.

Blick nach vorn

Für den 16. November ist eine ASEAN-Inspektion des Grenzgebiets geplant, um die Lage vor Ort zu bewerten. Anutin beendete seine Stellungnahme mit deutlichen Worten: „Thailand liebt den Frieden, aber wenn der Krieg kommt, werden wir nicht zögern.“

Mit Trumps fortgesetztem Engagement und der Aussicht auf wirtschaftliche Anreize hängt die fragile Waffenruhe nun am seidenen Faden – und entscheidet möglicherweise über das politische Schicksal des thailändischen Premierministers vor den Parlamentswahlen 2026.

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Quelle: The Pattaya News

2 Kommentare zu „Thailand stoppt Friedensabkommen mit Kambodscha

    1. Man sollte mit den Amis keinen Handel mehr betreiben,einfach nichts mehr hinschicken,manche Länder machen es vor,wie es geht,die Kambodschaner machen auch alles richtig,nur Thailand nicht……

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