Thailand verliert Touristen – Experten schlagen Alarm

Thailand verliert Touristen – Experten schlagen Alarm
The Nation

BANGKOK – Der einstige Star Asiens verliert dramatisch an Strahlkraft! Bei einer Krisen-Konferenz zogen Experten eine verheerende Bilanz: Thailands Tourismus steckt in der tiefsten Krise seit Jahren und braucht dringend eine Revolution.

Thailand von Japan und Vietnam überholt

Die Zahlen sind alarmierend: Thailand hat seine Spitzenposition in Asien verloren und liegt jetzt hinter Japan. „Wir wurden nach den Boom-Jahren zu selbstgefällig“, gesteht Dr. Kamonmarn Jaenglom von SCB EIC.

Der schwache Yen machte Japan zum neuen Tourismus-Champion. Noch schlimmer: Vietnam zieht massiv chinesische Touristen ab – genau jene Zielgruppe, die Thailand früher treu war.

„Bis Oktober gab es keine Erholung beim chinesischen Markt“, so die Expertin. Ein fatales Signal für die Hotellerie.

Betrugsangst und Erdbeben vertreiben Gäste

Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig. Im Januar schreckten Betrugs-Skandale viele Besucher ab, im März sorgte ein Erdbeben für weitere Absagen.

„Wir haben sechs bis sieben Millionen chinesische Touristen verloren“, rechnet Marisa Sukosol Nunbhakdi von The Sukosol Hotels vor. Gerade in der Nebensaison fehlt dieses Publikum schmerzhaft.

Während große Hotels noch mit gemischten Märkten überleben, leiden kleine Betriebe extrem unter dem Gästerückgang.

Thailand muss sich neu erfinden

Die Experten sind sich einig: Tempel und Strände allein reichen nicht mehr. „Vietnam lockt mit modernen Themenparks“, vergleicht Dr. Kamonmarn. Thailand braucht dringend künstliche Attraktionen und neue Erlebnisse. Auch die Infrastruktur hinkt hinterher, was die Erschließung von Sekundärstädten bremst.

„Wie können wir uns von anderen Ländern abheben?“, fragt die Ökonomin und fordert ein langfristiges Gesamtkonzept.

Nachhaltigkeit und Kunst als Rettung

Marisa Sukosol setzt auf kreative Ansätze. Sie will thailändische Kunst fördern und Steuern für ausländische Kunstwerke senken. „Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr, sondern ein Muss“, betont die Hotelierin. Im MICE-Sektor sei die Nachfrage nach grünen Zertifikaten stark gestiegen.

Soziale Medien werden immer wichtiger – sowohl zur Vermarktung als auch zur Bekämpfung negativer Berichte wie die „Dark Side of Thailand“-Dokumentation.

Regierung muss jetzt handeln

Dr. Buranin Rattanasombat von der Marketing Association of Thailand pocht auf eine starke nationale Marke„Mit einem guten Ruf lockt man leichter Reisende an.“

Nötig sei mehr Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft. Man müsse verschiedene Touristengruppen ansprechen, nicht nur die Masse.

„Wir müssen verstehen, was die Gäste wollen, und daraus Einnahmen generieren“, so Buranin. Die Zeit des Wartens ist vorbei – Thailand muss jetzt handeln.

🌏 Reicht Tempel & Strand noch aus?

Experten schlagen Alarm: China bricht weg, Vietnam überholt, Thailand fehlt Kreativität – und moderne Infrastruktur. Die Branche fordert eine komplette Neuausrichtung.
👉 Was denkst du: kreative Zukunftschance oder hausgemachtes Problem?

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.
Quelle: The Nation

19 Kommentare zu „Thailand verliert Touristen – Experten schlagen Alarm

  1. in den letzten Jahren sind Essen, Trinken und Zimmer immer teurer geworden. Eine adäquate Gegenleistung dafür gab es nicht! Infrastruktur oft schlecht vor allem außerhalb der Hotels. Straßen und Gehwege unsicher, die Natur an vielen Stellen vermüllt. Umweltvorschriften werden oft ignoriert und das Meer und die Strände sind oft schmutzig. Gerechte Preise, Sauberkeit und gute Dienstleistungen sind gefragt!

    1. Richtig. Dazu kommen unsinnige Verordnungen und Gesetze, zB. die Alkohol-Geschichte ab 8.11.25. Und: viele potentielle Touris kennen Expats die in TH leben – und die erzählen halt, wie man hier mehr und mehr kontrolliert wird (im Namen der Sicherheit natürlich) – und genau das lassen sich solvente Touristen nicht bieten.

      1. Wer lesen kann, hat mehr vom Leben!!
        Es geht in diesem Beitrag nicht um Expats, es geht um TOURISTEN!!!
        Und wenn diese merken, dass in den umliegeden Länder für gleiches Geld mehr geboten wird, zieht
        Thailand wohl oder über die Ar…karte!

        1. @ Jean CH.
          Meine Antwort bezog sich auch nicht auf den Bericht, sondern auf die Antwort von Cito. Wer lesen und interpretieren kann hat tatsächlich mehr vom Leben. Alles klar Jean Ch. Im Übrigen haben es auch Tüpflischiesser nicht einfach in Thailand.

  2. Was die Sauberkeit betrifft, ich war Anfang der 80er Jahre einmal (und nie wieder) in Pattaya. Damals war ich entsetzt wie schmutzig es war. Das Meer roch wie eine Kloake. Vor ein paar Jahren machte ich einen Ausflug nach Koh Larn. Pattay bin ich zwar nur durchgefahren, aber man erkannte es nicht wieder. Aus dem Kuhkaff ist eine Großstadt geworden, und was ich gesehen habe war es auch sauber. Allerdings bin ich nur zum Parkplatz am Pier und 3 Tage später wieder von dort abgefahren. In Pattaya bin ich nicht ausgestiegen.

    Die Überwachung finde ich gut, es gehören sogar wesentlich mehr Kameras aufgestellt. Wenn hier irgendetwas geschieht dann sind die Täter dank der Überwachung meist schnell gefasst. Das ist etwas das ich in Europa immer vermisst habe. Man sollte sich an London ein Beispiel nehmen, ich glaube da sind die meisten Überwachungskameras auf dieser Welt. Aber bei uns jammern alle über Privatsphäre, und dann jammern dieselben Leute wenn irgendwo etwas passiert und die Täter nicht gefunden werden.

    Die Preise für Essen und Trinken, im Vergleich zu Europa kostet es hier nichts, also darüber sollte niemand jammern – oder sich einen anderen Urlaubsort suchen. Ich glaube Nordkorea hat günstige Preise.

    Eine ehemalige Arbeitskollegin kam mich die letzten Jahre immer mit ihrer Familie besuchen wenn sie Urlaub in Thailand machte. Sie sagt sie fahren wegen ihrer Kinder nicht mehr nach Thailand, sie fürchten daß die beiden sich von dem allgegenwärtigen Rauchen anstecken lassen und es selbst versuchen. Die beiden sind 13 und 15. Blödes Alter. Also das Zeug gehört wieder verboten. Natürlich verlieren sie dann die ganzen Touristen die nur deshalb nach Thailand kommen, aber dafür würden andere wieder kommen.

  3. „Wir müssen verstehen, was die Gäste wollen, und daraus Einnahmen generieren“.
    LOL :-) Also ich als Gast möchte Nachmittags an den Strand gehen, mich auf eine Liege setzen, ein kühles Bier trinken und mit meiner e-Zigarette dampfen. Beides nicht möglich in Thailand :-)

  4. Mal nachdenken…
    Die gefährlichsten Strassen der Welt.
    Ständig neue Verbrechensnachrichten.
    Gewalt gehen Touristen.
    Strafen für Alkoholgenuss zur falschen Zeit.
    Fremdprachenkenntnisse auch in Touristenhochburgen de facto nicht vorhanden.
    Rassistische Preisgestaltung (verlangen mehr von Farangs als Einheimischen).
    Eine ausufernde Überwachung der Touristen und Expats.
    Immer mehr Meldepflichten bei der Immigration.

    Zum Glück bin ich nur noch in Laos und Vietnam.

  5. Die Gier nach Geld der Touristen ist überall Gegenwärtig, vom kleinen Strassenhändler bis in höchste Regierungskreise. Viel Geld abschöpfen, ohne große Gegenleistung. Dieses Verhalten geht nicht unbemerkt vonstatten.

  6. Es ist richtig, dass es in Thailand umfangreiche Meldeanforderungen gibt, die zuweilen auch mal nerven. Richtig ist aber auch, dass es in Südostasien kein weiteres Land gibt, dass so viele Möglichkeiten, länger im Land bleiben zu können,
    bietet. Allein schon deswegen nimmt man es dann z.B als Rentner gerne in Kauf einmal im Jahr die Immigration zwecks eines Neuantrages für die Verlängerung des Aufenthaltes aufzusuchen und die notwendigen 90 Tagemeldungen online zu erstatten. Und von ständigen Kontrollen, wie es von vielen geschildert wird, kann ich auch nicht reden.
    Bei mir ist noch nie in all den Jahren so etwas erfolgt. Unabhängig davon ist daran aber ja auch nichts verwerfliches. Wer sich hier ordentlich verhält und die Gesetze respektiert hat auch bei so etwas nichts zu befürchten. Und nun die Kritik an den Preisen. Auch die ist doch in keinster Weise gerechtfertigt. Wer aus Europa kommt und hier darüber meckert, dem ist nicht zu helfen. Wo sonst kann man sich für ca. 2 Euro am Strassenstand zur Mittagszeit noch sattessen ? Und ja, selbst ein Normalverdiener schafft es hier noch locker mit seiner Familie zum Essen in ein Restaurant zu gehen. Das fällt im Heimatland mittlerweile immer schwerer.

  7. Endlich wurde festgestellt, dass alle Veränderungen im Tourismussektor und mit den ständig wechselnden Papieranforderungen für die Aufenthaltsbewillinungen Schmerzen verursachen.
    Es hat aber jeder Mensch selber die Eigenverantwortung zu tun und lassen was er will und was nicht, die Entscheidung liegt bei jedem Menschen selber, denn es hat ihn niemand gerufen hierher zu kommen, also kann er auch wieder eigenständig wieder gehen.
    Ich lebe schon über 13 Jahre hier und es gefällt mir immer noch, weil für mich alles erschwinglich ist. Durch meine seriöse Rekognoszierung über eine lange Zeit, habe ich dadurch mein Lebensabend im Griff.

  8. Die Touristen kommen nach Thailand um Ihren Urlaub zu geniessen. und sich nicht alles vorschreiben zu lassen. Das beginnt schon vor der Einreise und hört bei der Ausreise auf. Das gesamte Konzept stimmt nicht und ist nicht auf die Touristen und Expats abgestimmt! Letztes Beispiel das stumpfsinnige Gesetz, dass ab Mitternacht kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden darf. So kann man auch Einnahmen generieren. Aber diese Touristen kommen nie mehr nach Thailand, wenn Sie einmal gebüsst wurden. Auch die Expats bleiben nach Mitternacht den Bars fern. Man kann mündigen Leuten nicht vorschreiben, bis wann der letzte Schluck Alkohol ausgetrunken sein muss. Besser alle Unterhaltungsbetriebe gleich um Mitternacht dicht machen. Was kommt wohl als Nächstes (vorgeschriebene Bettruhe oder sonst ein Stumpfsinn)?

  9. Vielleicht sollte man die Touristen fragen was sie wollen. Wäre ja mal eine Idee, oder? Vermutlich will nur ein kleiner Teil davon von früh bis spät mit irgendwelchen, schwer nachvollziehbaren Regeln gegängelt werden. Man hat es sich zudem ziemlich bequem im Land gemacht indem man, insbesondere ausländische Konkurrenz fern hält und der Tourist einfach mit dem zufrieden sein muss was ihm halt so schon seit Jahrzehnten angeboten wird. Warum was Neues versuchen, wenn die Massen ja trotzdem strömen. Oder eben auch nicht mehr….

Schreibe einen Kommentar zu Christian Bürer Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert