Weniger meckern, mehr leben – meine Lektion aus Thailand

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Wenn ich so manchen Artikel bei Ihnen lese, spüre ich eine Mischung aus Erleichterung und Nachdenklichkeit. Es ist so einfach, sich in einer endlosen Schleife des Jammerns zu verlieren, vor allem in einer Welt, die ständig mit schlechten Nachrichten, Problemen und Ungerechtigkeiten bombardiert. Aber irgendwie, wenn ich hier in Thailand lebe, sollte man doch meinen, dass man mehr lernen könnte, das Leben mit ein bisschen mehr Dankbarkeit zu nehmen. Stattdessen neigen wir Menschen dazu, uns ständig zu beschweren, als ob das Rumjammern irgendetwas schneller lösen würde.

Manchmal frage ich mich, warum wir das tun. Warum fällt es uns so schwer, einfach mal still zu sein, uns auf die positiven Dinge zu konzentrieren? Ich beobachte das hier in meinem Alltag, bei meinen Freunden, bei mir selbst auch. Da gibt’s immer was, was nicht perfekt läuft, sei es der Verkehr, die Bürokratie oder das Wetter. Aber ehrlich gesagt, was bringt es, sich ständig darüber aufzuregen? Das ständige Meckern macht einen doch nur noch unzufriedener und zieht einen noch weiter runter.

Hier in Thailand lernst du auf eine besondere Weise, respektvoller zu sein, geduldiger. Die Lebensweise, das „Mai Pen Rai“-Denken, ist für mich ziemlich erfrischend. Es bedeutet so viel mehr, gelassen zu bleiben und sich nicht sofort zu ärgern, wenn mal wieder alles anders läuft als geplant. Das ist manchmal eine echte Herausforderung, vor allem weil ich in Deutschland aufwuchs, wo alles effizienter und manchmal auch kalter wirkt. Aber hier, in diesem Land, lerne ich, dass das Leben oft viel einfacher, weniger stressgeladen ist, wenn man nicht ständig mit dem Hammer auf alles draufhaut.

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Ich finde, dieses Verhalten, sich ständig zu beschweren, hat auch viel mit uns selbst zu tun. Wir klagen, weil wir vielleicht Angst haben, die Kontrolle zu verlieren oder weil wir glauben, dass das Jammern irgendwie für Veränderungen sorgt. Doch meistens führt es nur dazu, dass alles noch schwerer wird. Es ist so, als ob wir uns selbst in einem Netz aus Negativität verfangen, das immer enger wird, je mehr wir uns darüber aufregen.

Und ja, ich gebe zu, auch ich bin nicht frei davon. Es ist schwer, nicht in dieses Muster zu fallen, wenn du ständig diese schlechten Nachrichten hörst, wenn du siehst, wie viel Elend um dich herum ist. Aber dann denke ich auch: Gibt es nicht immer auch etwas, worüber wir dankbar sein können? Für das Leben, für die Gesundheit, für die kleinen Momente, die uns Freude schenken, auch hier in Thailand. Wir sollten uns stärker auf das Positive konzentrieren, anstatt uns ständig zu beschweren.

Was mich in diesem Zusammenhang stark bewegt, ist die Idee, dass wir selbst verantwortlich sind für unsere innere Haltung. Wenn wir immer nur das Negative sehen, wird das Leben wirklich schwer. Aber wenn wir bewusster versuchen, die schönen Momente zu erkennen und auch die kleinen Siege zu feiern, dann wird alles viel leichter. Das ist eine Lektion, die ich hier in der Ferne gelernt habe: Das Leben ist viel zu kurz, um es mit ständigem Frust zu verschwenden.

Hier in Thailand sehe ich täglich Menschen, die so viel mehr Gelassenheit ausstrahlen als viele von uns im Westen. Sie haben ihre Sorgen, klar – aber sie scheinen sie oft gelassener zu tragen. Vielleicht liegt das daran, dass sie gelernt haben, das Leben einfach so zu akzeptieren, wie es ist. Sie ächzen nicht bei jedem kleinen Problem, sondern leben mit einer gewissen Leichtigkeit, die bei uns manchmal verloren geht. Vielleicht sollten wir uns da mehr eine Scheibe abschneiden.

Ich bin mir sicher, dass das ständige Jammern keinen einzigen schlechten Tag verbessert. Im Gegenteil, es macht nur alles noch schlimmer. Deshalb will ich versuchen, mich mehr auf das zu fokussieren, was gut läuft. In Thailand, dieser wunderschöne Ort, schätze ich die kleinen Dinge, die mich zum Lächeln bringen – der Duft der Gewürze, das Meer, den warmen Sand unter meinen Füßen. Das sind die Dinge, die das Leben lebenswert machen, nicht das Beschweren.

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Wenn wir alle anfangen würden, unsere Energie für positive Gedanken und Taten zu nutzen statt für das Meckern, wären wir vielleicht schon viel weiter. Menschen, die dankbar sind, haben auch eine andere Ausstrahlung. Und das ist ansteckend. Vielleicht können wir durch eine einfache innere Einstellung das Leben, auch in schwierigen Zeiten, besser meistern, perspektivereicher und menschlicher.

Ich schließe meinen Gedanken mit der Überzeugung, dass es an uns liegt, wie wir mit den Herausforderungen umgehen. Und das beginnt, indem wir aufhören, ständig das Haar in der Suppe zu suchen, sondern vielmehr das Gute darin zu sehen. Vielleicht ist das der Schlüssel zu einem erfüllteren Leben – egal, wo auf der Welt wir uns befinden, auch hier in Thailand.

Denn am Ende des Tages ist das Leben viel zu kostbar, um es mit permanentem Grummeln zu vergeuden. Statt unsere Energie auf das Negative zu lenken, sollten wir versuchen, mit mehr Dankbarkeit und Gelassenheit durchs Leben zu gehen. Dann wird auch der Alltag hier in Südostasien viel heller, viel freundlicher.

Wer weiß, vielleicht ist das die Lektion, die uns alle noch ein bisschen menschlicher macht. Weniger Jammern, mehr Akzeptanz, und vor allem mehr Freude an den kleinen Dingen. Es ist nie zu spät, um umzudenken. Vielleicht ist eine kleine Erinnerung daran, genau das, was wir manchmal brauchen, um wieder klarer zu sehen.

Ich bin sehr auf die Reaktionen gespannt.

Herzlichst, Franz (67 – Ubon)

Dieser Leserbrief wurde redaktionell behutsam bearbeitet. Für den Inhalt und die Angaben ist der Verfasser selbst verantwortlich. Wir freuen uns über Kommentare unter dem Artikel, auf unserer Facebook-Seite oder im Forum. Wenn Sie uns selbst einen Leserbrief schicken möchten, schreiben Sie bitte an [email protected].

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3 Kommentare zu „Weniger meckern, mehr leben – meine Lektion aus Thailand

  1. Super beschrieben, Danke.

    Gang mit dr Zyt – sunscht gosch mit dr Zyt!

    Gehe mit der Zeit – sonst gehst du mit der Zeit.

  2. Es ist wichtig und richtig, sich stets möglichst umfassend zu informieren und daraus seine eigenen persönlichen Entscheidungen zu treffen und ggf. entsprechende Konsequenzen zu ziehen. “LOVE IT, LIVE IT OR LEAVE IT”! Aber Jammern gehört ganz gewiss NICHT dazu!!!

  3. So schön ausgedrückt und wahr👍
    Das Leben ist ein Lernprozess vom Anfang bis zum Ende. Ja das Jammern ist all gegenwärtig, leider🤔Die Schwierigkeit dabei ist,, die richtige Einstellung, für sich zu finden. Gelingt mit viel Kraft und Freude an den kleinen Dingen des Lebens und die gibt es noch zu genüge, egal wo mal lebt…. Ohren,👂 Augen👀 und Herz ❤️öffnen. Genisse das Leben, es ist schneller vorbei als man denkt🙏

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