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Zentralbank schlägt Alarm: Baht außer Kontrolle

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Illustration via OpenAI (2025).

Thailands Währung steigt trotz Zinssenkung unaufhaltsam – die Zentralbank verlangt nun drastische Eingriffe in den Goldhandel. Stecken illegale Geldströme dahinter? Warum versagen alle bisherigen Maßnahmen, und was kommt als Nächstes auf Exporteure zu?

Baht-Krise: Zentralbank fordert Notfall-Vollmachten

Die Bank of Thailand intensiviert ihre Bemühungen, den Baht einzudämmen, nachdem die Währung eine scharfe und anhaltende Aufwertung erlebt hat. Gouverneur Vitai Ratanakorn führt die Reaktion an und argumentiert, dass die bestehenden Instrumente nicht mehr ausreichen, um die aktuellen Marktdrücke zu bewältigen.

Der Baht erreichte Anfang dieser Woche ein frisches Vier-Jahres-Hoch. Am Montag berührte er sein stärkstes Niveau seit 2021. Am Dienstagnachmittag stand er bei 31,52 zum US-Dollar. Insgesamt hat die Währung seit Anfang Dezember um 2,5% aufgewertet.

Goldhandel im Visier der Regulierungsbehörden

Die Zentralbank fordert vom Finanzministerium stärkere rechtliche Befugnisse über den Devisenmarkt. Gleichzeitig verlangt sie erweiterte Autorität über den in Thailand durchgeführten Goldhandel. Spezifisch strebt die Bank of Thailand strengere Meldepflichten für Devisentransaktionen an.

Der Goldhandel hat sich in den letzten Jahren rasant ausgeweitet, insbesondere über Online-Plattformen. Die Transaktionsvolumina sind dadurch erheblich gestiegen und verstärken die Bewegungen des Baht. Beamte betrachten den Goldhandel nun als strukturellen Faktor für die Währungsvolatilität.

Industrie warnt vor Exportkollaps

Am Mittwoch warnte Kriengkrai Thiennukul, Vorsitzender der Federation of Thai Industries, dass Exporteure und Tourismusunternehmen das gesamte Jahr 2025 hindurch gelitten haben. Der Baht sei eindeutig überbewertet im Verhältnis zu Thailands wirtschaftlichen Fundamentaldaten.

Exportmargen haben sich verengt, während die Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus geschwächt wurde. Der Schaden hat sich intensiviert, als die Währung weiter aufwertete. Zeitweise machten Goldtransaktionen bis zu 20% des gesamten Devisenmarktvolumens aus.

Geldwäsche-Verdacht erschüttert Märkte

Gleichzeitig haben die Behörden Bedenken hinsichtlich illegaler Finanzaktivitäten geäußert. Es besteht die tiefe Sorge, dass Thailand als Kanal für Geldwäsche genutzt wird. Beamte glauben, dass solche Aktivitäten durch Goldhandel und verwandte Finanzkanäle erfolgen könnten.

Diese Zuflüsse sind möglicherweise nicht mit normalen Geschäftsoperationen oder persönlichen Überweisungen verbunden. Sie könnten die Devisenmärkte verzerren. Anfang dieses Monats ordnete Gouverneur Vitai eine strengere Überprüfung von Dollar-Verkaufstransaktionen an.

Internationale Kapitalströme verstärken Druck

Der Baht hat starke internationale Kapitalzuflüsse angezogen. Diese Attraktivität wurde durch Thailands große und stabile Devisenreserven verstärkt. Globale Investoren, die alternative Ziele suchen, haben Gelder in Baht-Assets geleitet.

Vor diesem Hintergrund ist der Druck gewachsen, den Baht entschiedener zu schwächen. Einige Ökonomen haben ein thailändisches Programm zur quantitativen Lockerung vorgeschlagen. Sie verweisen auf ähnliche Maßnahmen in den USA, Großbritannien und Europa.

Banken unter verschärfter Aufsicht

Geschäftsbanken wurden angewiesen, die Dokumentation im Zusammenhang mit Goldunternehmen streng zu überprüfen. Die Compliance-Standards wurden im gesamten Bankensystem erhöht. Banken müssen nun alle Devisenzuflüsse genau überwachen.

Das erklärte Ziel ist es, unerwünschte oder nicht geschäftsbezogene Gelder daran zu hindern, nach Thailand zu gelangen. Die Zentralbank sucht erweiterte Autorität vom Finanzministerium, um detaillierte Devisentransaktionsdaten von großen Goldhändlern anfordern zu können.

Goldbranche widerspricht Zentralbank

Vertreter der Goldindustrie haben diese Einschätzung jedoch bestritten. Jitti Tangsithpakdi, Präsident der Thailand Gold Traders Association, sagte, der Handel sei seit Oktober schleppend. Goldpreise erreichten ein Rekordhoch von 4.381 Dollar je Unze, bevor sie unter 4.300 Dollar fielen.

Händler und Käufer seien vorsichtiger geworden. Der Goldhandel sei daher unwahrscheinlich der Haupttreiber des jüngsten Baht-Anstiegs. Gouverneur Vitai argumentiert jedoch, dass zu bestimmten Zeiten der Goldhandel ein Fünftel der Marktaktivität ausmacht.

Saisonale Effekte verstärken Aufwertung

Saisonale Jahresendeffekte haben die Kapitalzuflüsse verstärkt. Tourismuseinnahmen sind gestiegen, als die Reiseaktivität sich erholte. Exporterlöse sind ebenfalls gestiegen.

Ausländische Investitionen flossen in thailändische Aktien und Anleihen. Goldhändler haben ihre Dollarverkäufe erhöht. Diese Erlöse werden typischerweise in Baht umgewandelt, was die Währung weiter stärkt.

Zinspolitik zeigt keine Wirkung mehr

Trotz Interventionssignalen blieb der Baht fest. Am Donnerstag verstärkte er sich weiter nach einer Zinssenkung der Bank of Thailand. Normalerweise würde ein solcher Schritt die Währung schwächen.

Stattdessen stieg der Baht weiter, was die Stärke der Kapitalzuflüsse unterstreicht. Diese Entwicklung verdeutlicht die Grenzen der Zinspolitik allein. Der amtierende Finanzminister Ekniti Nitithanprapas beschrieb den Baht zuvor als übermäßig stark.

Ökonomen uneins über Ausblick

Ökonomen bleiben über die Aussichten geteilt. Yunyong Thaicharoen, Chefvolkswirt der Siam Commercial Bank, erwartet kurzfristig eine weitere Aufwertung. Er sagte, der Baht könnte bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres stark bleiben.

Er erwartet jedoch eine Abschwächung in der zweiten Hälfte 2026. Diese Verschiebung würde mit dem Ende des US-Lockerungszyklus zusammenfallen und Kapital zurück in die USA ziehen. Therdsak Thaveeteeratham von Asia Plus Securities betonte die Rolle der Geldpolitik.

Exporteure fordern sofortige Maßnahmen

Kriengkrai sagte, der Baht habe sich um mehr als 8% verstärkt und markiere damit den schnellsten Anstieg seit vielen Jahren. Im Vormonat hatte er bereits 5,77% zugelegt. Diese Bewegungen stellen anhaltenden Aufwärtsdruck dar.

Exporteure und Tourismusunternehmen stehen unter wachsender Belastung. Faktisch ein Würgegriff auf das Wachstum. Vietnams Dong hat sich um mehr als 3% aufgewertet, Chinas Yuan um etwa 7%. Beide Anstiege bleiben hinter den Baht-Gewinnen zurück.

Illegale Gelder unter Verdacht

Am wichtigsten: Kriengkrai äußerte Bedenken über illegale Gelder. Er warnte, dass Graugeld und Betrugserlöse nach Thailand fließen könnten. Das Ausmaß dieser Ströme bleibt unklar.

Dennoch könnten solche Zuflüsse die Devisenmärkte verzerren. Er forderte die Behörden auf, tiefergehende und koordiniertere Untersuchungen durchzuführen. Die verschärften Dokumentenprüfungen der Bank of Thailand begrüßte er als gezielt und notwendig.

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3 Kommentare zu „Zentralbank schlägt Alarm: Baht außer Kontrolle

  1. auf grund dieser finanz misere sollte thailand sehr gut darueber nachdenken, ob es in der position ist sich mit
    d. trump anzulegen.
    wenn der seine ankuendigungen umsetzt gehen in thailand die lichter aus , und das wegen einem seit 100 jahren andauernden grenzstreit , und ein paar ruinen , finde den fehler !!
    thailand waere gut beraten den konflikt mit kambodscha sofort zu beenden, damit das sinnlose sterben auf beiden seiten ein schnelles ende findet !!

    1. … da gebe ich Dir Recht. Aber ich befürchte, dass der Haupttreiber für diesen Krieg in Khmerland sitzt > und diesem sollte gehörig auf die Füsse getreten werden.

      1. danke fuer deine antwort,
        von gegenseitigen schuldzuweisungen habe ich schon genug gelesen, das ist auch in anderen kriegen so !! tatsache ist, das zu kolonialzeiten die grenzen gezogen wurden, und thailand als nicht besetztes land zugestimmt bzw. es angenommen hat !
        thailand sollte stolz auf sich sein, da es sich hat gegen eine kolonialisierung erfolgreich zur wehr gesetzt hat ,und somit den namen thailand ( freiesland ) zu recht traegt.
        das alleine sollte genugtuung genug sein ,und thailand sollte diesen konflikt beenden.
        es war schon immer so und es wird auch immer so bleiben !!
        jeder krieg zwischen zwei laendern beginnt nicht von heute auf morgen, das koennen auch jahrzehnte allte konflikte sein die dann das fass zum ueberlaufen bringen.
        der eine hat das gemacht ,der andere das , und so beginnt dann der krieg !!
        danke fuers lesen

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