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Thailand siegt – und verliert?

LIVE-UPDATE: Militärische Lage Thailand–Kambodscha
Khaosod

Militärisch hat Thailand im Konflikt mit Kambodscha die Oberhand. Doch Bilder von Kinder und zerstörter Schulen gehen um die Welt. Wird Bangkok trotz Geländegewinnen zum internationalen Bösewicht – und was richtet der Krieg in Thailands Seele an?

Militärisch vorn – moralisch im Abseits?

Thailand kontrolliert derzeit große Teile der umstrittenen Grenzgebiete. Militärisch scheint der Vorteil klar: bessere Ausrüstung, Luftwaffe, territoriale Gewinne. In Bangkok spricht man von einer erfolgreichen Verteidigung gegen kambodschanische Angriffe, unter anderem durch BM21-Raketenwerfer und Artillerie.

Doch während Generäle Siege melden, brennt an anderer Front der Alarm. International wird Thailand zunehmend als Aggressor wahrgenommen. Die militärische Überlegenheit kehrt sich in der Wahrnehmung vieler Beobachter gegen Bangkok. Denn: Bilder, Narrative und Emotionen entscheiden heute fast ebenso stark wie Panzer und Jets.

Bilder, die alles verändern

Internationale Medien wie Al Jazeera zeigen immer wieder dieselben Szenen: kambodschanische Schulkinder, die schreiend vor Bomben fliehen, verletzte Zivilisten, beschädigte Krankenhäuser. Solche Bilder prägen sich ein – und wirken stärker als jede diplomatische Erklärung.

Die Zerstörung riesiger Statuen löste Kritik selbst aus Ländern wie Indien aus. Thailands Gegendarstellungen fanden hingegen kaum Gehör. Es erinnert an historische Beispiele wie das berühmte Vietnamkriegs-Foto, das in den USA eine ganze Generation gegen den Krieg aufbrachte. Ein einziges Bild kann eine globale Meinung kippen.

Kambodschas Medienstrategie

Ein zentraler Punkt, den auch Regierungsunterstützer wie Khun Bow Nattaa Mahattana betonen: Kambodscha setzt gezielt auf eine Call-Out-Strategie. Erst spät, dann aber massiv, wurden Bilder von toten und verletzten Zivilisten veröffentlicht – gezielt für westliche Demokratien.

Ausländische Journalisten durften aus Flüchtlingszentren berichten, englischsprachige Schüler wurden interviewt, Bürger marschierten für Frieden. Ziel: Druck auf die USA und die EU, die Thailand mit Kampfflugzeugen beliefern. Der Effekt war schnell spürbar. Binnen eines Tages telefonierte der US-Außenminister mit Hun Manet und drängte auf Fortschritte bei einer Waffenruhe.

Thailands eigenes PR-Problem

Währenddessen sorgten thailändische Social-Media-Clips für Entsetzen: Influencer posierten mit Abzeichen gefallener kambodschanischer Soldaten, machten Witze über Bombenabwürfe und sprachen verharmlosend von „Eier werfen“, wenn Kampfjets Ziele angriffen.

Aus internationaler Sicht wirkt das zynisch – besonders angesichts der hohen zivilen Opferzahlen, die laut Beobachtern um ein Vielfaches auseinandergehen könnten. Selbst wenn Thailand nicht den ersten Schuss abgegeben hat, erscheint die Reaktion vielen als unverhältnismäßig.

Der Krieg im Inneren

Doch die größte Sorge reicht tiefer. Es geht nicht nur um Diplomatie oder Sanktionen. Es geht um das, was der Konflikt mit Thailand selbst macht. Khun Bow warnt vor einer gefährlichen „Kriegs-Intoxikation“ – einer Art Rausch, der Mitgefühl und Anstand verdrängt.

„Es gibt noch einen anderen Krieg“, sinngemäß seine Botschaft, „den zwischen der hellen und der dunklen Seite unserer Gesellschaft.“ Wenn Gewalt verharmlost und Leid verspottet wird, gewinnt diese dunkle Seite an Einfluss. Und selbst ein militärischer Sieg könnte dann zu einer moralischen Niederlage werden.

Waffenruhe oder Image-Schaden?

Viele Mächte – sogar der Papst – fordern eine sofortige Feuerpause. In solchen Momenten gilt international oft: Wer nicht klar deeskaliert, wird zum Schurken erklärt. Thailand steht vor einer heiklen Entscheidung. Weiter militärisch dominieren – oder politisch und moralisch verlieren?

Der Ausgang dieses Krieges wird nicht nur an Karten und Grenzlinien gemessen. Sondern daran, wie die Welt Thailand danach sieht – und wie Thailand sich selbst sieht.

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6 Kommentare zu „Thailand siegt – und verliert?

  1. Typusches „Gutnenschen Geschwafel“. Wer hat den hier angefangen??? Es gibt keinen einzigen Grund warum Thailand klein beigeben sollte.

  2. Thailand scheint militärisch die Oberhand zu haben, Kambodscha bei der Propaganda. Warum zeigt Thailand nicht die Auswirkungen des Beschusses durch BM21 auf thailändischem Territorium? Wenn ich es richtig mitbekommen habe, werden da willkürlich zivile Ziele zerstört: Tankstellen, private Wohnhäuser – nichts was eine strategische Bedeutung hat.

  3. Thailand ist und war eindeutig der Aggressor. Ob es einem gefällt oder nicht. Thailand hat sich immer wieder aus den Gesprächen zurückgezogen ohne jeglichen Grund.
    Thailand will und wollte nie sich an das halten was vereinbart war. Thailand wollte von Anfang an , und will auch jetzt noch nicht den offiziellen Grenzverlauf festlegen lassen.
    Man sollte schon objektiv bleiben und die Sache so sehen wie sie ist, und nicht so wie sie von Thailand erzählt wird. Wenn man die Armee sprechen hört und ihre Argumente , dann könnte man meinen Thailand wäre der Herrscher in der Region, dabei sollten sie einmal überlegen warum Cambodia nicht im selben Mass antwortet wie Thailand.
    Wenn Thailand einen Rebellenkrieg haben will, sollen sie so weitermachen, den allerdings können sie nicht gewinnen.

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