10 Milliarden Baht in dunklen Kanälen

Milliarden-Skandal! Top-Manager Tom Kruesopon deckt illegale Glücksspiel-Gelder auf

Der Geschäftsmann Tom Kruesopon, Vorstandsmitglied der Sendit Tech Co., Ltd., hat am Montag (12. Mai) brisante Enthüllungen präsentiert: Ehemalige Führungskräfte seines Unternehmens sollen illegale Online-Glücksspielplattformen über das hauseigene Zahlungssystem abgewickelt haben – mit einem jährlichen Volumen von über 10 Milliarden Baht (ca. 250 Mio. Euro). Zusammen mit dem Anwalt Witoon Keng-ngarn kündigte Kruesopon an, Beweise bei Cybercrime-Behörden (CCIB, TCSD), der Geldwäsche-Ermittlungsbehörde (AMLO) und dem Department of Special Investigation (DSI) einzureichen.

Wie der Skandal aufflog

Sendit Tech, ein Joint Venture zwischen indonesischen und US-Investoren, hatte 2022 ein thailändisches Zahlungsdienstleister-Unternehmen übernommen, um an eine lokale Lizenz zu gelangen. Doch erst Ende 2023 entdeckte das neue Management verdächtige Transaktionen bei den Top-20-Kunden. Eine tiefergehende Prüfung offenbarte: Mehr als 100 Glücksspiel-Websites nutzten das System – allesamt illegal in Thailand operierend.

Konsequenzen und Justiz-Kritik

Zwei Ex-Manager wurden entlassen, klagten jedoch auf unrechtmäßige Kündigung. Das Gericht urteilte überraschend: Trotz nachgewiesener Gesetzesverstöße muss Sendit Tech den Ex-Chefs 300 Millionen Baht (7,5 Mio. Euro) Bonus zahlen – weil ihre Verträge keine Strafklauseln für illegale Geschäfte enthielten. „Wenn Gerichte Schuldige belohnen, wer investiert dann noch in Thailand?“, fragt Kruesopon wütend.

Mysteriöse Kontensperrung – ‚Das ist kein Zufall!‘

Besonders brisant: Das Legal Execution Department fror am 30. April innerhalb von 16 Minuten Kundengelder in Höhe von 8 Mio. USD (200-300 Mio. Baht) ein. „So schnell geht das normalerweise nie“, so Anwalt Witoon. Gleichzeitig erhielt Kruesopon Anrufe von mindestens 10 einflussreichen Persönlichkeiten – darunter ein hochrangiger Militär-Adjutant -, die ihn drängten, die 300 Mio. Baht zu zahlen und den Fall fallen zu lassen.

‚Wir kämpfen für saubere Geschäfte‘

Trotz drohender Milliardenverluste will Sendit Tech 10.000 betroffene Kunden entschädigen. „Wir handeln aus Prinzip“, betont Kruesopon. „Wenn Macht und Geld weiter die Schuldigen schützen, wird sich Thailand nie ändern.“ Die Ermittlungen von AMLO beginnen diese Woche – doch die Frage bleibt: Wer steckt wirklich hinter dem Netzwerk?

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